35 Jahre Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22 feiert Geburtstag

Eine starke Stimme für den Wiener Umweltschutz

‘Gemeinsam einsetzen’ war das Motto der Feierlichkeiten bei der Wiener Umweltschutzabteilung – MA 22, die vorgestern ihr 35-jähriges Bestehen feierte. ‘Die MA 22 verleiht der Umwelt in Wien eine starke Stimme. Strategisches Arbeiten, vorausschauen, Perspektiven entwickeln: Nachhaltigkeit ist in der Arbeit der MA 22 kein Schlagwort. Umweltschutz wird hier ganzheitlich betrachtet Wirtschaft, Ökologie und Soziales werden sinnvoll in Einklang gebracht. Die Ergebnisse dieses Engagements sieht man in ganz Wien und dafür sage ich dem überaus engagierten Team der MA 22 ein herzliches Danke!’, gratulierte Bürgermeister Dr. Michael Häupl der Wiener Umweltschutzabteilung.

Beim Fest im neuen Domizil in der Dresdner Straße 45 waren PartnerInnen, KollegInnen und FreundInnen der MA 22 eingeladen, in einer symbolischen Aktion bei der Gestaltung eines begrünten Flachdaches mitzuhelfen, trotz Schlechtwetters beteiligten sich die Gäste. ‘Ich gratuliere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der MA 22 zum Jubiläum und bedanke mich zugleich für ihre hervorragende tägliche Arbeit, die ein aktiver Beitrag zur international immer wieder bestätigten - hohen Lebensqualität unserer Millionenstadt ist’, freute sich Umweltstadträtin Mag.a Ulli Sima.

‘Vor 35 Jahren waren es noch einige wenige MitarbeiterInnen, heute sind wir in der MA 22 mehr als hundert. Das sagt viel über den Stellenwert des Umweltschutzes in Wien aus. Nur gemeinsam, in Zusammenarbeit mit den anderen Fachabteilungen des Magistrats, mit unseren PartnerInnen aus der Wirtschaft, der Wissenschaft und auch der Bevölkerung ist es möglich, die Umweltqualität in Wien zu erhalten und zu verbessern. Ein Vertrauensverhältnis zwischen Politik und Fachabteilungen ist dabei einer der Erfolgsfaktoren’, so Dr. Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der MA 22.

Unzählige Gäste kamen, um mit der Umweltschutzabteilung zu feiern. In allen Stockwerken gab es die Gelegenheit, bei den unterschiedlichsten Stationen gleich selbst aktiv zu werden. Außerdem wurden köstliche Bio-Schmankerln angeboten.

Ein neues Haus für die MA 22

Im März 2008 zog die Wiener Umweltschutzabteilung aus ihrer Zentrale in der Ebendorferstraße mit ihren zwei Außenstellen in das BC 20 in der Dresdner Straße 45, nun sind dort lle Fachbereiche der MA 22 unter einem Dach vereint.

Beim Innenausbau und der Ausstattung ihrer neuen Büroräumlichkeiten hat die MA 22 strenge ökologische Kriterien angelegt. Bodenbeläge (aus Linol) und Kabel sind vollkommen frei von PVC. Wandfarben und Kleber sind lösemittelarm und daher weitestgehend emissionsfrei. Diese und viele andere ökologischen Kriterien sind im Stadt Wien übergreifenden Projekt ‘ÖkoKauf Wien’ festgeschrieben, in dem die MA 22 intensiv mitarbeitet.

In einem Pilotprojekt auf der Flachterrasse legen MitarbeiterInnen der MA 22 eine Grünfläche an, die gänzlich ohne künstliche Bewässerung auskommen soll.

Umweltschutz in der Stadt Wien

Die MA 22 entstand aus einem kleinen Referat, das ursprünglich in der MA 4 (Allgemeine Finanz- und Wirtschaftsangelegenheiten) angesiedelt war. Dieses Referat sollte ein wirtschaftliches Entwicklungskonzept der Stadt Wien erarbeiten. Im Laufe der Jahre kamen die Aufgaben des Umweltschutzes dazu. Im Jahr 1973 wurde die MA 22 per Geschäftseinteilung des Magistrats ausschließlich mit den Aufgaben des Umweltschutzes betraut. Heute ist sie eine Fachabteilung der Geschäftsgruppe Umwelt mit mehr als 100 MitarbeiterInnen. Neben der Wiener Umweltschutzabteilung arbeiten acht weitere Fachabteilungen in der Geschäftsgruppe Umwelt daran, die Qualität der Wiener Umwelt zu erhalten und zu verbessern.

Die Wiener Umweltschutzabteilung fühlt sich einem vorsorgenden, integrativen und partnerschaftlichen Umweltschutz verpflichtet. All ihr Handeln und ihre Strategien leitet sie aus den in ihrer ‘Vision’ festgeschriebenen Grundsätzen ab:
‘Wir wollen erreichen, dass menschliches Handeln getragen ist von tiefem Respekt vor der belebten und unbelebten Natur, unserer Umwelt. Insbesondere wollen wir sicher stellen, dass schädliche Einwirkungen auf die Umwelt weitest möglich vermieden werden, dass von Menschen verursachte Schäden behoben werden und mit den natürlichen Lebensgrundlagen so umgegangen wird, dass alle Mitglieder unserer Gesellschaft, andere Völker und künftige Generationen - ungeachtet ihrer sozialen Stellung - beste Umweltqualitäten und Entwicklungschancen haben. Umwelt(schutz) kennt keine Grenzen. Daher muss unser lokales Handeln von globalem Denken geprägt werden.’

Synergien erkennen und nutzen - Vielfalt von Angeboten der MA 22

Arbeit für den Umweltschutz bedeutet nicht nur die Erarbeitung von Fachwissen, Strategien und Maßnahmen. Es gilt auch, diese zu verbreiten, zu vernetzen und bestmöglich zu kommunizieren. Je mehr PartnerInnen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, den Medien und der Bevölkerung ins Boot geholt werden, umso besser die Chancen für den Umweltschutz.

Mit Veranstaltungen, Aktionen und umweltbildenden Maßnahmen will die Wiener Umweltschutzabteilung das Umweltbewusstsein der Wienerinnen und Wiener stärken und sie als PartnerInnen für den Umweltschutz gewinnen. Dazu zählen etwa der jährlich abgehaltene ‘Tag der Artenvielfalt’ oder die Aktion ‘Lebensraum Hecke’, bei der den Wienerinnen und Wienern auf Basis eines Vertrages kostenlos standortgerechte Sträucher angeboten werden.

Foldertelefon und Internet-Angebot der MA 22

Zu ihren wichtigsten Themen bietet die MA 22 rund 60 kostenlose Folder, Broschüren und Kurzfilme an. Diese können te¬lefonisch oder über das Internet bestellt werden. Unter www.umweltschutz.wien.at finden sich News zu aktu¬ellen Umweltprojekten sowie vertiefende Fachin¬formationen. Auch die stündlich aktualisierten Berichte zur Wiener Luftqualität können unter dieser Adresse abgerufen werden.
• Foldertelefon der MA 22: 01-4000-73420
• Internet: www.umweltschutz.wien.at
• Luftgüte- bzw. Ozon-Tonbanddienst: 01-4000-8820

Wiener Umweltbericht
Einen umfassenden Überblick zur Umweltschutzarbeit in Wien liefert der Wiener Umweltbericht, der alle zwei Jahre von der Wiener Umweltschutzabteilung herausgegeben wird. Die wichtigsten Vorhaben, Projekte und Leistungen des Wiener Umweltschutzes sind darin in kompakter Form nachzulesen. Der kommende Umweltbericht 2006/2007 wird im Oktober 2008 sowohl im Internet abrufbar als auch gedruckt bei der MA 22 erhältlich sein.

Vielfältiges Aufgabengebiet– der neue Film der MA 22
Einen Überblick über die vielfältigen Aufgaben der Wiener Umweltschutzabteilung bietet ein neuer Film, den die MA 22 anlässlich ihres Jubiläums erstellt hat. In ca. 15 Minuten werden die wichtigsten Themen, Aufgabengebiete und Projekte anschaulich dargestellt.

So betreibt die MA 22 z. B. das Wiener Luftmessnetz mit seinen 17 Luftgüte-Messstationen. Sie entwickelt gemeinsam mit ExpertInnen innerhalb und außerhalb des Magistrats strategische Maßnahmen zur Verbesserung der Luftgüte in Wien hinsichtlich Feinstaub, Ozon oder Stickoxiden. Naturschutz, Lärmschutz, Abfall- und Ressourcenmanagement sind ebenso eigene Fachbereiche mit bis zu 20 MitarbeiterInnen wie Umweltrecht und Räumliche Entwicklung. Der Bereich Geo-Umweltdaten erfasst computerunterstützt Karten und Pläne in einem geografischen Informationssystem, kurz GIS.

Viele der MitarbeiterInnen der MA 22 sind als Sachverständige im Einsatz, z. B. bei UVP-Verfahren, bei abfallrechtlichen oder naturschutzrechtlichen Verfahren. Bei Strategischen Planungen der Stadt Wien wie z. B. dem Stadtentwicklungsplan (STEP) oder dem Masterplan Verkehr sind MitarbeiterInnen der MA 22 schon von Beginn an eingebunden.

Auch der Bereich ‘Nachhaltige Entwicklung und Internationale Kooperation’ ist in der Wiener Umweltschutzabteilung angesiedelt. Ein Vorzeigeprojekt für nachhaltige Entwicklung ist das Erfolgsprojekt ÖkoBusinessPlan Wien, das von der MA 22 1998 ins Leben gerufen wurde und zeigt, wie ökologische und ökonomische Interessen unter einen Hut gebracht werden können. Der ÖkoBusinessPlan Wien ist ein Programm, das Wiener Betriebe bei der Umsetzung von Umweltmaßnahmen unterstützt und damit wesentlich dazu beiträgt, ihre Ressourcen wie Energie, Rohstoffe, Wasser und Abfall zu reduzieren. Damit gelingt es den Betrieben auch, ihre Betriebskosten spürbar zu senken. Der ÖkoBusinessPlan Wien wurde international mehrfach ausgezeichnet. Er kooperiert mit internationalen PartnerInnen, um diese beim Aufbau ihres ÖkoBusinessPlans zu unterstützen, u. a. mit Griechenland, Ungarn, Irland, Indien und der UNIDO.

Der Film ‘35 Jahre Wiener Umweltschutzabteilung’ kann übrigens kostenlos als DVD bei der MA 22 ausgeliehen werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /