© Haus der Wildnis/ In der Ausstellung
© Haus der Wildnis/ In der Ausstellung

Dem Urwald in Österreich auf der Spur

„Haus der Wildnis“ in Lunz am See nach drei Jahren Bauzeit eröffnet

© NLK Pfeiffer / Eröffnung für das Haus der Wildnis
© NLK Pfeiffer / Eröffnung für das Haus der Wildnis

Lunz am See – Das „Haus der Wildnis“ bringt das UNESCO Weltnaturerbe „Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal“ mit modernster Technik einem breiten Publikum näher. Gesterm wurde es von Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf eröffnet, anwesend waren auch Bürgermeister Josef Schachner, Direktor Christoph Leditznig, Bundesforste-Vorstand Rudolf Freidhager und der Ehrenpräsident des Umweltdachverbands, Gerhard Heilingbrunner. Gesegnet wurde das Gebäude von Bischof Alois Schwarz. Nachdem es aufgrund von Corona immer noch nicht möglich ist, viele Leute an einem Ort zu versammeln, folgten rund 500 Personen dem Livestream anläßlich der Eröffnung, die von Christa Kummer moderiert wurde. Das für die Eröffnung ursprünglich geplante Regionsfest wird am 4. und 5.September 2021 nachgeholt. Das Haus der Wildnis am Rande des größten Urwaldes Österreichs wird den Gästen in Zukunft das seit Jahrmillionen unveränderte Wildnisgebiet Dürrenstein näherbringen. Mit einer Mischung aus modernen Medien, wie Virtual Reality und interaktiven Stationen die zum Vertiefen, Entdecken und Staunen einladen“, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. "Der Urwald Rothwald im Wildnisgebiet Dürrenstein ist das erste UNESCO-Weltnaturerbe Österreichs und steht damit in einer Reihe mit dem Yellowstone Park und den Galapogos Inseln. Wir wollen diese unberührte Natur für alle Zeiten schützen und für die Nachwelt bewahren. Die Sehnsucht für die Ursprünglichkeit der Natur ist durch die Pandemie noch weiter gestiegen. Mit dem Wildnisgebiet haben wir dafür ein absolutes Juwel von internationalem Rang, und mit dem ‚Haus der Wildnis‘ wird es erstmals für alle erlebbar. Wir schaffen ein Zentrum für Naturvermittlung der ganz neuen Art, eine Anlaufstelle und einen Ausgangspunkt für Wanderungen und Expeditionen sowie einen Forschungsstandort für die Bereiche Wald, Wildnis und Wasser. Zudem ist dieses Zentrum ein perfektes Beispiel für eine gelungene Ortskernbelebung und erfolgreiche Regionalentwicklung. Das ‚Haus der Wildnis‘ ist ein Herzensprojekt von mir und von der gesamten Region“, ergänzt LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf. „Urwälder sind einzigartige und unwiederbringliche Lebensräume und das Interesse in der Öffentlichkeitdaran ungebrochen. Mit dem Haus der Wildnis holen wir den Urwald erstmals ins Museum und ermöglichenden Menschen einen Einblick in diesen sensiblen Lebensraum und das auf eine ganz interaktive Weise dank modernster Technik. So kann man bei uns das Wildnisgebiet aus der Perspektive eines Habichtskauzes erleben und über die Urwälder fliegen oder mittels ‚Röntgen-Tablet‘ in einen Baumstamm hineinblicken und den Urwald im 6D-Erlebnis selbst erfahren“, so Ramona Schmidt, Leitung Haus der Wildnis von den Österreichischen Bundesforsten (ÖBf), die rund 80 % der Flächen in das Wildnisgebiet einbringen. Im Jahr 2017 wurde das Wildnisgebiet Dürrenstein-Lassingtal als größter Fichten-Tannen-Buchen-Urwald des Alpenbogens zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt. Strengste Naturschutzbestimmungen ermöglichen aber nur einen sehr eingeschränkten Zugang zu diesem seit der letzten Eiszeit vom Menschen unberührten Naturschatz. Das Ökosystem mit den uralten, mächtigen Buchen im 400 Hektar großen Urwald ist äußerst sensibel und darf zum Schutz dem Massentourismus nicht ausgesetzt werden. Insgesamt wurden rund sechs Millionen Euro in das von den Architekten Maurer & Partner gestaltete Haus investiert. Davon wurden zweieinhalb Millionen Euro durch private Sponsoren aufgebracht und der Rest durch Land, Bund und Europäische Union, um dieses Naturjuwel nun einer breiten Öffentlichkeitzugänglich zu machen. Die Ausstellung ist Urwald, Wildnis und Wasser der gesamten Region gewidmet und eine Mischung aus modernen Medien, Virtual Reality, interaktiven Stationen und Stationen zum Vertiefen. So machen ein großes Geländemodell in Kombination mit Filmen das Wildnisgebiet erlebbar. Ein Emotionsraum zeigt die vier Jahreszeiten im Urwald. Zwei Aquarien demonstrieren die Auswirkungen des Klimawandels auf dem Lunzer See. Außerdem wird auch ein Bohrkern aus dem Lunzer See zur Schau gestellt und vieles mehr.

Mehr Info: www.haus-der-wildnis.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /