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Großdemo gegen die Lobau-Autobahn am Freitag: “Bürgermeister Ludwig muss Verantwortung übernehmen!”

Am Freitag, 2. Juli, ruft die Wiener Fridays For Future Bewegung zum Protest gegen die geplanten Straßenbauprojekte rund um die Lobau-Autobahn auf.

Wien- Die Jugendbewegung richtet sich vor allem direkt an Bürgermeister Michael Ludwig. Denn die SPÖ steht trotz Klimakrise hinter den klimaschädlichen Projekten, obwohl sie Wien bis 2040 klimaneutral und zur Klimamusterstadt machen will. Unterstützt wird der Protest von der Klimabewegung und Bürgerinitiativen, darunter Rettet die Lobau - Natur statt Beton, Global 2000, Greenpeace und WWF. Aufgrund der Hitze findet die Großdemo abends ab 17 Uhr in der Innenstadt statt.

SPÖ Wien muss Verantwortung übernehmen und Klimawende vorantreiben

Sowohl auf Bundesebene als auch auf Wiener Stadtebene soll bis 2040 Klimaneutralität erreicht sein, was mit neuen Autobahnen nicht vereinbar ist. Zuletzt haben sich die NEOS gegen den Bau des Lobau-Tunnels ausgesprochen, aber SPÖ, ÖVP und FPÖ halten weiterhin an den Projekten fest.

Simon Pories von Fridays For Future sagt: “Die Folgen der Erderhitzung sind immer spürbarer: Trotzdem werden Milliarden an Steuergeld in klimaschädliche Projekte investiert. Gerade die SPÖ muss jetzt umdenken - es liegt in ihrer Hand, die Stadtstraße zu stoppen! Stattdessen lenkt sie mit Scheinlösungen und Greenwashing davon ab, dass alles beim Alten bleibt. Es ist faktisch falsch, dass die Lobau-Autobahn Entlastung bringen würde, trotzdem verbreitet die SPÖ solche Märchen. Die Modelle der ASFINAG zeigen, dass keine Entlastungswirkung eintritt. Die sogenannte Umweltverträglichkeitsprüfung ist auch eine Farce, denn Versiegelung von fruchtbarem Boden und CO2-Emissionen durch den steigenden Verkehr werden darin nicht berücksichtigt.”

Gefahr für Natur, Wiener Trinkwasser und Nationalpark Donau-Auen

Die Lobau zählt zu Mitteleuropas letzten großen, ökologisch weitgehend intakten Flussauen. Sie ist Nationalpark und wichtigstes Naherholungsgebiet für viele Wiener*innen. Für einen Feuchtlebensraum wie ein Augebiet ist die gute Verbindung zum Grundwasser absolut notwendig, welche durch den Tunnelbau, der gleich mehrere Grundwasserschichten durchqueren soll, gestört wird. Außerdem grenzt der OMV Ölhafen direkt an die Lobau. Durch Zerstörungen im 2. Weltkrieg ist hier Öl ausgelaufen, weshalb eine 60 Meter tiefe Beton-Dichtwand errichtet wurde. Diese soll durch den Tunnel durchstochen werden. Die Weltnaturschutzorganisation IUCN hat daher gedroht, den Status des Nationalparks Donau-Auen abzuerkennen, wenn die Ökosysteme in der Lobau gefährdet werden.

Am Freitag wird ab 17 Uhr in der Innenstadt demonstriert. Die Startkundgebung ist am Karlsplatz. Anschließend führt die Demoroute über den Ring zu einer Zwischenkundgebung beim Rathaus (Felderstraße). Abschlusskundgebung ist am Ballhausplatz. Neben zahlreichen Redebeiträgen, darunter Verkehrswissenschaftler Hermann Knoflacher, kommt musikalische Unterstützung von den Bands Nelio, Kayomi, The Z und Strandhase.

Symbolisch begruben Fridays for Future Aktivist*innen außerdem gestern am Stephansplatz die Klimamusterstadt Wien, denn “Klimaschutz und neue Autobahnen vertragen sich nicht”.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /