© Christian Steiner/ Greenpeace / Greenpeace, Fridays for Future Aktivist*innen und die BI Hirschstetten Retten haben sich vor Ort ein Bild von der Lage gemacht
© Christian Steiner/ Greenpeace / Greenpeace, Fridays for Future Aktivist*innen und die BI Hirschstetten Retten haben sich vor Ort ein Bild von der Lage gemacht

Greenpeace fordert sofortigen Baustopp der Stadtstraße

Fossile Straßenbauprojekte wie Stadtstraße und S1 mit Lobautunnel gefährden Klimaschutz und Artenvielfalt

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kritisiert den Start der Bauvorbereitungen für die "Stadtstraße" in Wien scharf. Am 2. August sind die Maschinen angerückt, um die Auf- und Abfahrtsrampen für den Baustellenverkehr an der A23-Anschlussstelle Hirschstetten umzubauen und das 460 Mio. Euro teure Straßenneubauprojekt voranzutreiben. Damit werden durch die Stadt Wien Fakten geschaffen. Während das Klimaschutzministerium gerade zahlreiche Straßenprojekte auf ihre Klimatauglichkeit prüft, wird von der Stadt Wien ungebremst planiert. Dabei ist längst klar, dass das vor Jahrzehnten geplante Projekt mit einer klima- und umweltfreundlichen Zukunft nicht kompatibel ist. Mehr Straßen führen zu mehr Verkehr. Die immer wieder versprochene Verkehrsentlastung in mit öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht erschlossenen Gebieten kann durch sturen Straßenbau nicht erreicht werden. Besonders dramatisch ist, dass aufgrund jahrzehntelangen ungebremsten Straßenausbaus und falscher Anreize die klimaschädlichen Emissionen im Verkehr in Österreich seit 1990 um 75% gestiegen sind. Das ist ein klarer Beweis dafür, dass Straßenbau wie bisher nicht kompatibel mit einer lebenswerten, klimafreundlichen Zukunft ist.

"Die vierspurige Stadtstraße soll mitten durch den ohnehin schwindenden Grünraum in Wien planiert werden. Das schafft völlig falsche Anreize. Statt in Zeiten der Klimakrise auf den Ausbau öffentlicher Verkehrsmittel zu setzen, wird mit dieser Straße mitten in der Klimakrise dem motorisierten, klimaschädlichen Autoverkehr der Teppich ausgerollt", kritisiert Klimaexpertin Jasmin Duregger bei Greenpeace in Österreich. "Während Hitzewellen, Überschwemmungen und Unwetterkatastrophen die Zerstörung durch die Klimakrise begreifbar machen, hält die Stadt Wien stur an ihren klimaschädigenden Straßenbauprojekten fest. Das ist absurd", so Duregger weiter.

Besonders in der geplanten Kombination mit der Schnellstraße S1 und dem Lobautunnel entfaltet die Stadtstraße eine zerstörerische Wucht. Die Stadtstraße soll als Anschluss an die S1 und den Lobautunnel dienen, der sich mitten durch hochsensible Teile des einzigen Wiener Nationalparks bohrt. Ein riskioreiches Projekt, dass die Heimat zahlreicher seltener Tier- und Pflanzenarten, den Grundwasserhaushalt der Lobau sowie das Naherholungsgebiet der WienerInnen bedroht. "Wir opfern unsere Natur und die Zukunft unserer Kinder für ein Mega-Straßenbauprojekt, dass über kurz oder lang erst Recht wieder zu Staus führen wird. Das ist Wahnsinn, die Stadt Wien muss dieses zerstörerische Straßenbauprojekt sofort beenden", fordert Duregger.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /