© Fia Formula E/ Nyck de Vries freut sich über den Sieg
© Fia Formula E/ Nyck de Vries freut sich über den Sieg

Nyck de Vries und Mercedes-EQ: Weltmeister-Titel bei der Formula E

Norman Nato von ROKiT Venturi Racing gewann das Rennen in Berlin

Es war ein megaspannendes Finale der heurigen Saison: Nyck de Vries wurde nach beim beim Finale der 7. ABB FIA Formula E Saison Weltmeister, während Norman Nato (ROKiT Venturi Racing) mit einer souveränen Fahrweise seinen allerersten Sieg errang, vor Nissan e.dams Fahrer Oliver Rowland und Stoffel Vandoorne. Mercedes-EQ gewann damit den Weltmeister-Titel in der Teamwertung.

Mit 13 Meistertitel-Anwärtern im 15. Rennen beim BMW i Berlin E-Prix, präsentiert von CBMM Niobium, von denen vier klare Titel-Favoriten waren, standen alle Zeichen auf ein nervenaufreibendes Finale, es war wirklich ein Rennen, das viele Menschen beeindruckte.

Direkt von der Startlinie weg gab es leider großen Kummer, als Mitch Evans (Jaguar Racing) – der angesichts seiner starken Qualifying-Performance und aufgrund der Tatsache, dass sich alle anderen Titel-Anwärter hinter den ersten 10. Starträngen platziert hatten, wohl der Top-Favorit war – von Anfang an massive technische Probleme hatte und nicht starten konnte. Das gesamte Fahrerfeld hinter ihm war zu Ausweichmanövern gezwungen, aber ein weiterer Meistertitel-Anwärter, Edo Mortara (ROKiT Venturi Racing), konnte dem angeschlagenen Jaguar nicht mehr ausweichen, und ein heftiger Crash zwang beide Fahrer, die glücklicherweise unverletzt waren, zum Ausscheiden aus dem Rennen. Niemand hätte soetwas erwartet.

Damit war plötzlich Jake Dennis (BMW i Andretti Motorsport) in einer perfekten Position, da der Spitzenreiter der Fahrerwertung Nyck de Vries (Mercedes-EQ) weiter hinten im Fahrerfeld starten musste. Doch noch bevor das Fahrerfeld nach der durch die Rote Flagge ausgelöste Zwangspause, während der die in den Startlinien-Unfall verwickelten Autos von der Strecke geborgen wurden, aus der ersten Kurve kam, musste ein weiterer Meistertitel-Anwärter ausscheiden: Unfassbar war, dass der Brite in der 1. Kurve die Kontrolle über sein Fahrzeug verlor und gegen die Wand krachte.

Damit hatte sich das Glück wieder gewendet, de Vries hatte gute Karten und es sah bereits ganz danach aussah, als ob Mercedes-EQ den Weltmeister-Titel in der Teamwertung mit nach Hause nehmen würde, da Vandoorne nach wie vor in Führung lag. Bei der ersten Aktivierung des ANGRIFFSMODUS setzte Nato zum Angriff an und setzte sich nach dem Überholen von Vandoorne in der 10. Runde an die Spitze – der Belgier fiel durch seinen späten Einsatz des 35-kW-Energieschubs um weitere Positionen zurück.

Der Kampf um die letzten Punkte ging damit weiter, und am Ende erreichte Mercedes die höchste Gesamtpunktzahl, da de Vries nun ebenfalls bis in die Punkte einbringenden Ränge bis auf Platz Acht vorgerückt war. Er hatte wirklich das Glück auf seiner Seite und besiegelte so seinen Weltmeister-Titel in der Teamwertung. In der Schlussphase führte eine Auseinandersetzung mit beiden Porsches fast zum Fahrzeugkontakt zwischen de Vries und Vandoorne, doch die beiden konnten einander doch noch in letzter Sekunde ausweichen.

Nato setzte sich erfolgreich vom Rest des Fahrerfeldes ab, trotz einer Unterbrechung durch den zweiten Einsatz des MINI Electric Pacesetter, als Antonio Felix da Costa in der Haarnadelkurve von Lucas di Grassi ausgeschaltet wurde, wodurch nun zweifelsfrei feststand, dass der Portugiese seinen Meistertitel verlieren würde. Der Venturi-Rennfahrerkonnte mit einer souveränen Fahrweise den Sieg des Berliner Rennens erringen, vor Rowland auf Platz Zwei und Vandoorne auf Platz Drei.

Andre Lotterer erreichte als Vierter die Zielflagge, vor Alex Sims von Mahindra Racing, Pascal Wehrlein und dem wieder zur Topform aufgelaufenen Sam Bird, der sich vom 22. Startplatz bis in die Spitzenränge vorgearbeitet hatte. Der Brite tat sein Möglichstes, um die Chancen von Jaguar auf den Weltmeister-Titel in der Teamwertung zu verbessern – ein klares Zeichen, dass er mit etwas mehr Glück an diesem Wochenende ebenfalls einer der Top-Anwärter auf den Weltmeister-Titel in der Fahrerwertung hätte sein können.

De Vries folgte auf dem achten Platz, vor Rene Rast (Audi Sport ABT Schaeffler), der eine weitere TAG Heuer schnellste Runde absolvierte, während er vom 19. Startplatz aus bis in die Punkte einbringenden Ränge vorrückte.

Damit gewann de Vries den allerersten offiziellen FIA-Weltmeister-Titel in der Fahrerwertung der Formula E Weltmeisterschaft, mit knappem Vorsprung vor Mortara und Dennis. In Kombination mit dem Platz auf dem Podium seines Teamkollegen Vandoorne gewann Mercedes-EQ damit auch den Weltmeister-Titel in der Teamwertung, knapp vor Jaguar Racing und DS TECHEETAH.

Einfach großartig- der neue Weltmeister

„Mir fehlen einfach die Worte“, kommentierte ein sichtlich emotionaler de Vries. „Es tut mir leid, dass ich so emotional mitgenommen bin. Aber es war eine wirklich schwierige Saison voller Höhen und Tiefen. Und alles wurde erst im letzten Rennen entschieden. Wir sind sehr froh darüber, dass nach dem desaströsen Start alle wohlauf sind, aber wir haben auch ein einfach unglaubliches Rennen hingelegt. Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich besonders beharkt werde, und sobald ich wusste, dass alle in Ordnung sind, wollte ich einfach nur noch erfolgreich ins Ziel kommen.“

Die Reaktionen des neuen Weltmeisters:



Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /