© Dominic Wunderlich
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Carla Reemtsma schaut besorgt auf COP26

Keiner der Industriestaaten hat „ernsthaften Plan und Ziele, die ausreichend zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze sind“

Hamburg Carla Reemtsma, Pressesprecherin von Fridays for Future (FFF) Germany, schaut besorgt auf die COP26, die ab Ende Oktober in Glasgow stattfindet: „Was wir erschreckenderweise sehen, ist, dass keiner der Industriestaaten einen ernsthaften Plan und Ziele hat, die ausreichend zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze sind.“ Zusammengerechnet käme man mit den aktuellen Klimaschutzzielen der Staatengemeinschaft auf eine Erderhitzung von „katastrophalen 2,7 Grad“. Und das wären nur die Ziele, „teilweise haben die Staaten überhaupt keine ausreichenden Maßnahmenpläne“, sagt die FFF-Pressesprecherin im Gespräch mit Katharina Menne, Redakteurin bei ZEIT Wissen. Reemtsma weiter: „Das heißt, auch dieses Ziel könnte weit überschritten werden.“

Reemtsma ruft während der ZEIT für Klima-Thementage die Staatengemeinschaft – explizit auch die neue deutsche Bundesregierung – dazu auf, ihrer Verantwortung im Hinblick auf die Klimafinanzierung gerecht zu werden. Es fehlten noch „massiv Zusagen“, um die beim Pariser Klimaabkommen vereinbarten 100 Milliarden Dollar zur Verfügung zu stellen: „Das muss jetzt auf dieser COP passieren, die Staaten müssen diese Zusagen machen.“ Ansonsten werde „das Vertrauen der gesamten Staatengemeinschaft – insbesondere der am stärksten von der Klimakrise betroffenen Staaten – in die Industriestaaten so enorm“ erschüttert. Dann stelle sich die Frage: „Wird es jemals noch eine aussichtsreiche Klimakonferenz geben?“

Deshalb gehe es jetzt für sie und die anderen Klimaschutzaktivistinnen und -aktivisten darum, „dort vor Ort Druck zu machen.“ Denn es sei auch klar: „Die ganzen schönen Reden, die wir hören werden, wo sich Staatschefs hinstellen und sagen, wir wollen ganz viel Klimaschutz machen“ – da ist „ganz viel Blabla und leere Versprechen dran.“


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /