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Nutztierhaltung ist weltweit der zweitgrößte CO2-Verursacher

Ohne Tierschutz wird historische Chance bei COP26 verpasst

Damit die UN-Klimakonferenz ein Erfolg wird, muss laut VIER PFOTEN über Tierschutz und Tierhaltung gesprochen werden. Die Nutztierhaltung ist weltweit der zweitgrößte CO2-Verursacher. Jedes Jahr werden 88 Milliarden Tiere gezüchtet und für den Verzehr geschlachtet. Die Intensivtierhaltung ist für 14,5 bis 16,5 Prozent der weltweit vom Menschen verursachten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich und übertrifft damit die Emissionswerte des globalen Verkehrs insgesamt. VIER PFOTEN Vorstandsvorsitzender Josef Pfabigan fordert die Staats- und Regierungschefs auf, diese dramatischen Fakten anzuerkennen.

Laut Pfabigan gilt für die führenden Politiker:innen weltweit "jetzt oder nie", um sich den grundlegenden Herausforderungen zu stellen, die für die Bewältigung der Klima-Krise benötigt werden. Dabei müssten Tierschutz und Tierhaltung im Zentrum der Debatte stehen: "Die COP26 ist eine historische Chance, unseren Planeten zu retten. Ich befürchte jedoch, dass diese Chance im Vorfeld bereits vertan ist, da das Thema Tierschutz unerklärlicherweise nicht als Priorität behandelt wird, sondern erst in letzter Minute überhaupt auf die Agenda gesetzt wurde."

Es gibt keinen Zweifel daran, dass die extensive Fleischproduktion und -konsumation Hauptursachen für CO2-Emissionen sind, so Pfabigan: "Wir brauchen sofortige Veränderungen, sowohl auf politischer Ebene als auch in der Industrie. Nur so können Konsument:innen Schritt halten und sich auf eine Verhaltensänderung einstellen." Von der Politik erwartet Pfabigan Initiativen für ein weltweites Verbot der Käfighaltung und nachhaltige Lösungen für Landwirtschaft, Landnutzung und Finanzierung: "Der Plan muss mutig sein. Es mag nach einer unüberwindbaren Herausforderung klingen, aber wir können und müssen uns ändern. Jetzt oder nie!"

COVID-19 ist weiterer dramatischer Weckruf in Richtung mehr Tierschutz

In den letzten 18 Monaten hat sich die Welt durch COVID-19 dramatisch verändert. Die Art und Weise, wie Menschen und Tiere miteinander verbunden sind, war noch nie so stark im öffentlichen Diskurs wie heute. Vor kurzem hat VIER PFOTEN mit 29 wissenschaftlichen Expert:innen eine Studie über Pandemien veröffentlicht. Fazit: Ein "Paradigmenwechsel" in unserem Umgang mit Tieren ist unumgänglich.

Pfabigan erklärt: "Der Tierschutz spielt eine entscheidende Rolle für das Überleben der Menschen und unseres Ökosystems. Um künftige Pandemien zu verhindern, muss das Thema Tierschutz auf die globale politische Agenda gesetzt werden, und es gibt keinen besseren Ausgangspunkt als die COP26."

Wissenschaftliche Studien zeigen, dass bereits 75 Prozent der Infektionskrankheiten Zoonosen sind. Zoonosen wie COVID-19 sind Krankheiten, die von Tieren auf Menschen übertragen werden. Sie verursachen im Durchschnitt jedes Jahr 2,7 Millionen menschliche Todesfälle. COVID-19 hat bei über 219 Millionen Krankheitsfällen bereits 4,55 Millionen Todesfälle weltweit gefordert. Zwei Drittel der Pandemien in der Geschichte der Menschheit hatten bisher einen tierischen Ursprung.

Zukunftsstudie von VIER PFOTEN


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /