Brasilien im Zeichen von Nachhaltigkeit und fairem Handel

BioFach América Latina und ExpoSustentat 2008: Bio mit Zusatznutzen

Sao Paulo - Ende Oktober 2008 wird São Paulo, Brasiliens Wirtschaftsstandort Nummer eins, erneut zum Treffpunkt der lateinamerikanischen und internationalen Bio-Branche. Die ExpoSustentat präsentiert ihre Produkte und Projekte rund um das Thema Nachhaltigkeit zum vierten Mal parallel zur BioFach América Latina. Die Veranstalter beider Messen, Nürnberg Global Fairs (Auslandstochter der NürnbergMesse), Organic Services, München, sowie der brasilianische Partner Planeta Orgânico, erwarten erneut rund 300 Aussteller (2007: 276) und reges Interesse des internationalen Fachpublikums. 2007 begeisterte das Fachangebot 6.449 Besucher aus 28 Ländern.

Zu den Top-Themen von BioFach América Latina und Expo Sustentat 2008 zählen Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Biodiversität. ‘Umweltorientiertes Handeln ist international von großer Relevanz. Die Bio-Branche ist für ihr Engagement in diesem Bereich bekannt. Sie hat sich von Anfang an für die Erhaltung der natürlichen Ressourcen eingesetzt. Nachhaltigkeits- und Fairtrade- Projekte leisten dazu einen wichtigen Beitrag. Wir sind stolz, dem Handel mit ökologisch, nachhaltig und fair produzierten Waren auf unserer brasilianischen BioFach, der parallel stattfindenden Expo Sustentat und dem begleitenden Kongress eine internationale Plattform zu bieten’, so Herta Krausmann, Geschäftsführerin Nürnberg Global Fairs. ‘Der Markt für nachhaltige Produkte erlebt derzeit einen starken Aufwärtstrend’, bestätigt Ming Chao Liu, Projektleiter der brasilianischen Marketinginitiative Organics Brasil. Das Projekt konnte im vergangenen Jahr die Zahl seiner Mitgliedsfirmen um 25 % auf 54 steigern. Das Exportvolumen stieg um 15 % auf 21 Mio. US-Dollar. ‘Brasilien besitzt das Potenzial, der wachsenden Nachfrage der Industrieländer nach Lebensmitteln mit ökologischem und sozialem Zusatznutzen nachzukommen’, so Ming Chao Liu.

Regionale Erzeugnisse sind Markenzeichen der ExpoSustentat

Produkte, die unter besonderen sozialen, ethischen oder umwelt-freundlichen Aspekten hergestellt wurden, finden die Fachbesucher auf der ExpoSustentat. Zwar besitzen sie zum Teil noch keine Bio-Zertifizierung, aber sie bilden das gesamte Spektrum der Erzeugnisse aus kleinbäuerlicher und handwerklicher Tradition verschiedenster Regionen ab. Die Herkunftsidentität steht vor allem auf den beiden Gemeinschaftsständen Sala Andes-Amazônia und Sala Caatinga-Cerrado im Mittelpunkt. ‘Regionale Erzeugnisse werden zu einem Markenzeichen der ExpoSustentat. Das entspricht genau der Ausrichtung unserer Fachmesse’, erklärt Alvaro Werneck von Planeta Orgânico.

Die Angebotspalette der ExpoSustentat reicht von Rohstoffen für Lebensmittel und Naturkosmetik über Waren aus FSC-zertifizierter Forstwirtschaft oder nachhaltiger Fischerei bis zu handwerklichen Produkten. Staatliche Organisationen fördern Dokumentation und Erhalt der biologischen Vielfalt der Regionen – beispielsweise durch Unterstützung kleiner Familienbetriebe im Amazonasgebiet. Auch Entwicklungshilfe-Einrichtungen wie die deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, GTZ, beteiligen sich an Projekten dieser Art. Der Gemeinschaftspavillon Sala Andes-Amazônia mit Ausstellern aus Bolivien, Brasilien, Kolumbien, Ecuador und Peru wird durch die Initiative BioTrade unterstützt. Diese ist in vielen lateinamerikanischen Ländern aktiv und steht unter der Schirmherrschaft der United Nations Conference on Trade and Development (UNCTAD).

German Pavillion bietet Unterstützung bei der Markterschließung

Sieben deutsche Unternehmen aus den Bereichen Beratung, Zertifizierung, Lebensmittel und Naturkosmetik sind 2008 auf dem deutschen Gemeinschaftsstand vertreten. Teilnehmende Unternehmen rechnen mit guten Chancen auf dem lateinamerikanischen Markt. Der vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) geförderte Pavillon bietet den deutschen Ausstellern eine passende Infrastruktur, die Auslandstocher der NürnbergMesse, Nürnberg Global Fairs, steht den Unternehmen mit Rat und Tat zur Seite.

Internationale Trends und regionale Best-Practice-Beispiele
Der Kongress der BioFach America Latina und ExpoSustentat greift parallel zur den Fachmessen aktuelle Marktthemen auf. Die herausragende Entwicklung der internationalen Märkte für Naturkosmetik und Naturtextilien wird auf dem Kongress beleuchtet. Zu den weiteren Themen gehört der stark wachsende Sektor der Großverbraucher. Referenten schildern Erfahrungen aus verschiedenen Vorreiterstaaten.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /