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Experten diskutierten Energiemix in Heilbronner IHK - Atomausstieg macht Südwest-Stromversorgung unsicher

Diskutierten über Energiemix und Energieeffizienz - Dr.-Ing. Peter Fritz, Karl Greißing, Ulrike Hagenbuch (Moderation), Stephan Kohler, Stephan Wachtel, Ekkehard Schneider (von li.)

Diskutierten über Energiemix und Energieeffizienz - Dr.-Ing. Peter Fritz, Karl Greißing, Ulrike Hagenbuch (Moderation), Stephan Kohler, Stephan Wachtel, Ekkehard Schneider (von li.)

Energieeffizienz bietet ein hohes Potenzial zum Einsparen von Verbrauch und Kosten. Bleibt es jedoch beim Atomaus­stiegsbeschluss, wird Baden-Württemberg die dadurch ent­stehende Stromlücke nur durch Zukauf von Energie aus dem In- und Ausland bewältigen können. Die Folge: eine er­höhte Abhängigkeit bei höheren Energiepreisen - eine Ge­fahr für den Industriestandort Baden-Württemberg und die damit verbundenen Arbeitsplätze. Darin war sich das hoch­karätig besetzte Podium der Veranstaltung „Energie­explosion – Schicksalsfrage für deutsche Unternehmen?“ im Heilbronner Haus der Wirtschaft (IHK) am vergangenen Dienstag einig.


Derzeit sind die Ölpreise aufgrund des weltweiten Konjunktur­umschwungs wieder etwas zurückgegangen. „Nur eine kurz­fristige Verschnaufpause. Der weltweite Energiehunger wird die Preise weiter nach oben treiben. Energiebedingte Kosten­steigerungen gefährden bereits heute manches Unternehmen“, betonte IHK-Hauptgeschäftsführer Heinrich Metzger in seiner Begrüßung. Hier bestehe akuter Handlungsbedarf.

Ein Aspekt, den auch IHK-Energieexperte Stefan Gölz unter­strich: „Gewerbekunden mussten im vergangenen Jahr Strom­preissteigerungen zwischen 25 bis 75 Prozent verkraften.“ Um ihre Unternehmen zu unterstützen, hat die IHK deshalb jetzt ein breites Aktionsprogramm aufgelegt, das Firmen bei der Ein­sparung von Energiekosten unterstützen soll. Neben Beratungen zur Energieeffizienz, einem Energieeffizienz-Tag und dem Auf­bau eines Internetportals zum Thema wird sie künftig auch Weiterbildungen zum Energiemanager anbieten. Energiesparen sei die Energiequelle, die jetzt am schnellsten erschlossen werden könne.

„Bis zu 35 Prozent Einsparungspotenzial“ sieht Stephan Wachtel, Geschäftsführer von Kofler Energies, durch intelligente Ma?nahmen in diesem Bereich. Das Münchner Unternehmen hat daraus ein Geschäftsmodell entwickelt. Kofler Energies über­nimmt für seine Kunden die Optimierung und das Management der Energiebeschaffung, der Energieumwandlung und der Energieverteilung: Investitionen und Leistungen des Unter­nehmens werden dann ausschließlich aus den Einsparungen der Kunden refinanziert.

Trotz dieser erfreulichen Potenziale prognostiziert Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutsche Energie-Agentur (dena), Berlin, eine Stromlücke in Deutschland, wenn es beim Ausstieg aus der Kernenergie bleiben sollte. Knapp 20 Prozent weniger Strom würde 2020 dann in Deutsch­land gegenüber dem Jahr 2005 produziert.

Besonders stark betroffen von dieser Entwicklung wäre Baden-Württemberg. Hier liegt der Anteil von Atomstrom heute bei über 50 Prozent. „Für Wirtschaft und Verbraucher wäre es besser, wenn die Kernkraftwerke Neckarwestheim und Philippsburg länger am Netz bleiben“, betonte denn auch Karl Greißing, Leiter der Abteilung Energie im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg. Wie Dr. Peter Fritz, Vorstand des Forschungs­zentrums Karlsruhe, sieht Greißing auch bei 40 Jahren Laufzeit keinen vernünftigen Grund, sich um die Sicherheit der deutschen Kernkraftwerke Sorgen zu machen. Regenerative Energien seien derzeit zum Atomstrom keine Alternative. „Es gibt in der Be­völkerung einen großen Unterschied zwischen dem gefühlten und tatsächlichen bestehenden Energiemix“, so Dr. Fritz. „Im vergangenen Jahr kamen nur 0,3 Prozent unserer Strom­erzeugung aus Solaranlagen. Jeder zweite Bundesbürger glaubt jedoch einer Allensbach-Umfrage zufolge, dass wir in zehn Jahren auf Windkraft und Sonnenenergie umstellen können.“

Keine Alternativen zum Beibehalten der Kernkraft sieht auch Ekkehard Schneider, Vorstandssprecher der Südwestdeutsche Salzwerke, Heilbronn. „Bleibt es beim Ausstiegsbeschluss, müssten wir im Notfall Salinen schließen.“

Dass der Atomausstieg den Standort Südwesten besonders hart treffen würde, macht auch Jürgen Lunemann, Werkleiter der Audi Neckarsulm, Sorgen: „Ich bin oft im Ausland unterwegs, auch in Ländern, in denen Stromknappheit herrscht. Dort wird der Strom dann ab und an stunden- oder gar tageweise ab­gestellt. Das können wir uns hier gar nicht mehr vorstellen.“

„Eine sichere und zuverlässige Energieversorgung zu konkurrenzfähigen Preisen hat jahrzehntelang zu unserem wirtschaftlichen Erfolg beigetragen“, betonte IHK-Haupt­geschäftsführer Heinrich Metzger zum Abschluss der Ver­anstaltung. Die Zukunft des Wirtschaftsstandort Deutschland dürfe nicht durch eine ideologiegesteuerte Energiepolitik aufs Spiel gesetzt werden.

Moderiert wurde das Podium durch Ulrike Hagenbuch, Leiterin des SWR-Studios Heilbronn.

Mehr zum Thema Energie gibt es auf der Homepage der IHK unter www.heilbronn.ihk.de, Rubrik Branchen, Energie.
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