© Bayerischen Akademie der Wissenschaften
© Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Alpenverein: Hauptversammlung als "umweltgerechte Veranstaltung"

Green Event Management ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz

Der Alpenverein richtete seine Hauptversammlung am 18. Oktober in Innsbruck als umweltgerechte Veranstaltung aus. Damit will er zeigen, wie eine große Organisation mit der Herausforderung des Umwelt- und Klimaschutzes im eigenen Aufgabenbereich umgehen kann.

Unter dem Stichwort "Green Event Management" setzen immer mehr Tagungen ein Zeichen, um durch die richtige Form der Veranstaltungsorganisation einen aktiven Beitrag für Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu leisten. Für den Alpenverein ist es Tradition, in wichtigen Zukunftsthemen im eigenen Wirkungsbereich voraus zu gehen. Gerade von einer Organisation, die sich im Rahmen der Alpenkonvention für einen schonenden Umgang mit natürlichen Ressourcen einsetzt, werden besondere Sensibilität und Engagement eingefordert.

Regionale Produkte

In der Bewirtschaftung von Schutzhütten oder Vereinshäusern ist es bereits gelebte Praxis, was nun auch bei größeren Sonderanlässen zur Selbstverständlichkeit werden soll: sparsamer Energieeinsatz für Beleuchtung und Klimatisierung, erneuerbare Energieträger, umweltverträgliche An- und Abreise, usw. Im Catering setzt der Alpenverein schon lange auf regionale Lebensmittel. Wichtig ist, dass nicht die oberflächliche "grüne" Imagebildung im Vordergrund steht. Als Vereinsinteresses gilt vielmehr die gelebte Praxis einer nachhaltigen Konsum- und Wirtschaftsweise, die von immer mehr Menschen als einzig gangbarer Weg in die Zukunft angesehen wird.

Energieoptimierung

Die Tiroler Landwirtschaft bringt regionale Speisen als Beitrag zur Hauptversammlung ein. Dadurch kann der Versorgungsaufwand reduziert werden. Das Congress Zentrum ist bekannt für einen besonders energieoptimierten Betrieb bei Klimatisierung und Beleuchtung. Abfallvermeidung, z.B. durch Trinkwasser aus Glaskrügen steht ebenfalls auf der Liste der Maßnahmen.

Öffentliche Verkehrsmittel

Wesentlich ist, dass alle Teilnehmer auch ihren Beitrag zu einer optimalen Gesamtbilanz leisten. Die Anreise ist der Schlüsselfaktor: Es sollte gelingen, dass ein Großteil der Funktionäre mit der Bahn, mit öffentlichen Buslinien oder in Fahrgemeinschaften nach Innsbruck kommt. Das Rahmenprogramm in Innsbruck ist zu Fuß und mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu genießen.

Emissionsverringerung

Für die Fahrt von Wien nach Innsbruck und retour ist bei einer Bahnfahrt mit ca. 26 kg CO2-Emissionen pro Reisenden zu rechnen. Ein durchschnittlicher Mittelklasse-PKW verursacht für die gleiche Strecke mehr als fünfmal so viele Emissionen (142 kg). Auch bei Vollbesetzung im Pkw ist eine Bahnfahrt besser für den Klimaschutz.Über alle CO2-Emissionen, die durch An-/Abreise, Mobilität vor Ort, Unterkunft und Energieverbrauch im Tagungszentrum verursacht werden, erstellt das Ökologie-Institut eine Bilanz. Diese Begleitung unterstützt das Lebensministerium im Rahmen von Green Event Austria.

Künftig sollen alle Hauptversammlungen nach diesem Standard ausgerichtet werden. Der Alpenverein setzt damit österreichweit und international einen Meilenstein für umweltverträgliche Tagungen.

Rückfragehinweis: Oesterreichischer Alpenverein


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /