© Francis Ray auf pixabay
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Studie: 7 von 10 Menschen schmeißen Lebensmittel weg, obwohl sie Maßnahmen setzen

Obwohl fast jede/r Vermeidung versucht, landen viele Lebensmittel im Müll.

Wien - Der 29. September wurde von den Vereinten Nationen zum Tag gegen Lebensmittelverschwendung gemacht. Allein in Österreich geht man davon aus, dass private Haushalte rund 521.000 Tonnen Lebensmittel pro Jahr entsorgen*. Das Bewusstsein für das Thema ist hoch, wie die iglo-Trendstudie, für die 1.000 Österreicher befragt wurden, zeigt. Doch trotz gesetzter Maßnahmen haben in den letzten 3 Monaten 7 von 10 Personen Lebensmittel weggeschmissen.

Ältere sind eher bemüht Lebensmittelverschwendung zu vermeiden

97 Prozent der Befragten geben an, Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung zu setzen. Verglichen mit 2021 (98 Prozent) ist dieser Wert stabil geblieben. Was getan wird, ist vielfältig: So geben 74 Prozent an, Lebensmittel auch über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus zu verwenden, wenn diese noch in Ordnung sind. Nicht wenige setzen auf Planung und verschaffen sich regelmäßig einen Überblick darüber, was zuhause auf Lager ist (67 Prozent) bzw. erstellen eine Einkaufsliste (56 Prozent). Häufiger als 2021 wird Ware gekauft, die das Mindesthaltbarkeitsdatum bald erreicht (48 Prozent 2022 vs. 44 Prozent 2021). Insgesamt setzen über 50-Jährige verstärkt Maßnahmen, die Lebensmittelverschwendung reduzieren. Bei den 18- bis 29-Jährigen gibt es hingegen überdurchschnittlich viele, die gar keine Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung setzen (8 Prozent).

Tiefkühlen, Einkochen und die Verwendung von TK-Produkten sind stark angestiegen

Im Vergleich zur Trendstudie 2021 zeigt sich eine zunehmende Relevanz des Tiefkühlers und anderer Methoden zur Haltbarmachung. 68 Prozent der Befragten geben an, Lebensmittel selbst einzufrieren, einzukochen oder anderwärtig haltbar zu machen, um sie vor dem Verderben zu retten (vs. 56 Prozent 2021). Gleichzeitig hat auch die Verwendung von Tiefkühlprodukten aufgrund der langen Haltbarkeit stark zugenommen (von 25 Prozent 2021 auf 31 Prozent 2022).

71 Prozent haben kürzlich Lebensmittel weggeschmissen

Trotz aller Maßnahmen hat sich verglichen mit dem Vorjahr nichts daran geändert, dass viele Lebensmittel in der Tonne landen: 71 Prozent der Befragten, und damit genau so viele wie 2021, geben an, in den letzten 3 Monaten Lebensmittel entsorgt zu haben. Allen voran werden Brot und Gebäck (40 Prozent) weggeschmissen, gefolgt von Obst (36 Prozent) und Gemüse (27 Prozent). Auch Milch- (20 Prozent) und Wurstprodukte (16 Prozent) sind häufig betroffen. Weniger häufig landen Fleisch und Mehlspeisen (je 9 Prozent), Eier (7 Prozent), Fertiggerichte und Tiefkühlprodukte (je 4 Prozent) und Fisch (2 Prozent) in der Tonne.

Deutliche Unterschiede je nach Altersgruppe

Was sich zeigt, sind Unterschiede je nach Altersgruppe. Denn die Bemühungen der über 50-Jährigen, vermehrt Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung zu setzen, scheinen offenbar Wirkung zu zeigen: Während 40 Prozent der 50- bis 69-Jährige angeben, in den vergangenen 3 Monaten keine Lebensmittel entsorgt zu haben, sind es bei den 18- bis 29-Järhigen nur 17 Prozent.

Auch iglo Österreich setzt Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung

Dass nicht nur private Haushalte versuchen, Lebensmittelverschwendung einzudämmen, ist ebenfalls ein wichtiges Thema. So werden auch bei iglo Österreich Produkte, die unter anderem aufgrund eines zu kurzen Mindesthaltbarkeitsdatums nicht mehr an den Einzelhandel verkauft werden dürfen, nicht entsorgt, sondern direkt an Konsumentinnen und Konsumenten abgegeben. Seit 2021 wurden etwa drei Aktionen gemeinsam mit der Plattform Too Good to Go umgesetzt, die bis heute die erfolgreichsten Aktionen im Herstellersegment sind, die über die Plattform abgewickelt wurden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /