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Nachdenken, Stromautobahnen und mehr

Würdiges Gedenken an eine österreichische Sternstunde...

Anläßlich "30 Jahre NEIN zu ZWENTENDORF" fand am Mittwoch, dem Jahrestag der Abstimmung, am Stefansplatz in der Wiener Innenstadt eine von den GewerkschafterInnen gegen Atomenergie (www.atomgegner.at) organisierte Demonstration statt.

Unter zahlreichen hochkarätigen Vorträgen stach die Rede von Prof. Bernd
Lötsch besonders hervor. Sein Rückblick auf die Umstände von damals und die Naivität der damaligen Verantwortungsträger, die zum Beispiel allen Ernstes den anfallenden
österreichischen Atommüll in den Iran - damals noch unter dem Schah-Regime - exportieren wollten, warf ein deutliches Licht auf die von Anfang an eklatante Unverantwortlichkeit im Umgang mit dieser menschenverachtenden Hochrisikotechnologie. Großen Beifall fand der sehr humoristische und pointiert-kritische Auftritt von Hubsi Kramar, der den ganzen Platz zu herzlichem Lachen brachte.

Karl Zotter aus dem schönen Pischelsdorf in der Ost-Steiermark, Gründer der österreichischen Plattform gegen 380 KV Freilandleitungen und Sprecher der örtlichen
Bürgerinitiative, die sich vehement gegen den vom Verbund auf Biegen und Brechen betriebenen Bau einer kontraproduktiven Stromautobahn wehrt, machte unmißverständlich klar, dass diese Leitung in keinster Weise zwecks inländischer
Versorgungssicherheit errichtet wird, sondern ausschließlich dem Transport von Atomstrom aus dem slovakischem Mochovce nach Italien gewidmet ist. Österreich erfreut sich eines Atomsperrvertrages und finanziert Stromautobahnen für Atomstrom
- im Grunde eine absurde Situation, die gegen den eindeutigen Willen der überwiegenden Mehrheit grob verstößt. Die Zwentendorf´s von heute sind komplexer und
komplizierter geworden, die Zusammenhänge der Öffentlichkeit nicht leicht zu
vermitteln und Widerstand nötiger den je. Die gutbesuchte Veranstaltung, musikalisch sehr sympathisch untermalt von Kurt Winterstein, wurde von Wilfried Leisch sehr engagiert moderiert und fand große Zustimmung. Ein würdiges Gedenken an
eine Sternstunde unserer Republik.

Eine Energiewende wurde von den Proponenten gegen das AKW Zwentendorf bereits damals gefordert. Erreicht ist dieses Ziel noch immer nicht.

GastautorIn: Daniel Hackenberg für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /