Das Fahrrad als Verkehrsträger der Zukunft stärken

Deutscher ADFC fordert Konjunkturprogramm zum Ausbau der Fahrradinfrastruktur

Bremen- Der deutsche ADFC fordert ein Ausbauprogramm für die Fahrradinfrastruktur. Um die Potenziale des Fahrrades als Null-Emissions-Fahrzeug zu erschließen, bedarf es systematischer und umfassender Maßnahmen. Das Fahrrad als gesundheitsförderndes Null-Emissions-Fahrzeug muss noch viel deutlicher als bisher ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden. Nur so ist eine umweltgerechte Gestaltung der Mobilität auch für kommende Generationen möglich!

Zu den Ideen des Clubs gehören:

Stadt- und umweltgerechte Gestaltung der Mobilität, Finanzierung, Sicherheitsaudits
Infrastruktur einschließlich Abstellplätze
Änderungen der StVO und VwV-StVO zu Gunsten umweltfreundlicher Mobilität
verstärkte Öffentlichkeitsarbeit und Mobilitätserziehung
Erschließung der Potenziale des Fahrradtourismus
Betrachtung des Fahrrad in einem intermodalen Verkehrssystem

Im Bundes- und Landesrecht muss der Grundsatz festgelegt werden, dass die Anforderungen des Radverkehrs bei allen relevanten Planungen angemessen zu berücksichtigen sind. Für den Bau von Radverkehrsanlagen sollen die vorhandenen hohen Standards verbindlich im Straßenbaurecht verankert werden.

Eine Steigerung des Radfahreranteils führt zu einer Verringerung der gefahrenen Autokilometer. Als wichtiges Hemmnis bei der Nutzung des Rades für den Schulweg wurden fehlende Abstellmöglichkeiten identifiziert. Damit verbunden schlägt der ADFC folgende Inhalte vor:
Sonderprogramm: 1000 Schulen mit Stellplätzen für 25% der Schüler ausstatten.
Finanzbedarf für Stellplätze, Infrastruktur, Verwaltung: Gesamt: 37 Mio. Euro
Finanzbedarf pro Jahr (5 Jahre Laufzeit): 7,4 Mio. Euro

90% der Autofahrten in Deutschland sind kürzer als 6 km. Der deutsche Verkehrsminister Tiefensee will bis 2020 erreichen, dass ein Drittel dieser Strecken zukünftig mit dem Fahrrad zurückgelegt wird. Dadurch könnten rund 7,5 Millionen Tonnen CO2 im Jahr vermeiden werden.

Umstiegsprogramm auf komfortable und sichere Fahrräder

Der Umstieg aufs Rad vermindert die CO2-Emissionen. Neue komfortable Räder (Rahmengeometrie, Sattel, Schaltung) schaffen einen starken Anreiz zur Nutzung; die Verkehrssicherheit wird durch technische Innovationen (Lichtsysteme, Nabendynamo, Bremsen) verbessert. Pedelecs erleichtern die Fahrradnutzung besonders für ältere Mitbürger und in hügeligem Gelände.

Zur Zielerreichung schlägt der Fahrradclub u.a. vor (Austausch von 1 Million Rädern):

Zuschuss bei Kauf eines neuen Fahrrads. Gesamt: 200 Mio. Euro, Finanzbedarf pro Jahr (5 Jahre Laufzeit): 40 Mio. Euro

Ziel: Förderung des Kaufs von 1 Million elektrisch unterstützter Räder (Pedelecs)
Finanzbedarf: 200 Euro Zuschuss bei Kauf eines neuen Fahrrads. Gesamt: 200 Mio. Euro
Finanzbedarf pro Jahr (3 Jahre Laufzeit): 67 Mio. Euro


Weitere Informationen unter:
Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (Bundesverband) e.V.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /