© Michael Sigmund
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Mehr Öffis für PendlerInnen

Mit dem neuen ÖBB-Fahrplan, der am 14. Dezember in Kraft tritt, kommen massive Verschlechterungen im Schnellbahn- u. Regionalverkehr auf viele PendlerInnen und Schülerinnen zu

Für PendlerInnen in der Ostregion kommt es beinahe flächendeckend zu massiven Verschlechterungen. Die ÖBB stellt wichtige Bahnstrecken oder Bahnhöfe für Bauarbeiten "vorübergehend’ ein (so etwa Hauptbahnhof Umbau 3 Jahre Sperre, monatelange Sperre der Tullner Donaubrücke von 22.3. bis 27.9.2009). Dadurch sind viele durchgehende Verbindungen nicht mehr möglich, sodass die Fahrgäste mit langen Umsteigezeiten konfrontiert werden.

Besonders stark ist die Franz-Josefs-Bahn davon betroffen. Die Züge Wien-Krems benötigen außerhalb der Hauptverkehrszeit , 1:37 bis 1:43h statt wie bisher 1:01 bis 1:03h. Für die Strecke Wien-Gmünd benötigt der Zug nun 2:26h statt wie bisher 2:17h.

Außerdem scheint im neuen ÖBB-Fahrplan eine Intervallausdünnung in der Hauptverkehrszeit:

Beispiele für Wien:

zwischen Floridsdorf und Strebersdorf bzw. Süßenbrunn auf. Alle Verdichtungszüge wurden aufgelassen, sodass diese und andere Stationen ganztägig nur mehr im Halbstundentakt erreichbar sind. Weiters sind Intervallausdünnungen zwischen Wien-Süd bzw. Erzherzog Karlstraße und Leopoldau-Floridsdorf an Sa, So und Feiertagen mit dem neuen Fahrplan ersichtlich. Der neue Fahrplan sieht auch die Auflassung der Wochenend-Nachtzüge auf der Schnellbahn Stammstrecke vor.

Beispiele für Niederösterreich:

Mistelbach:

Frühzug für SchülerInnen wird eingespart und durch Bus ersetzt. Verlängerte Fahrzeit von 20 Minuten (bis Laa). Taktveränderung nach Schulschluss: Schüler verpassen den Zug und müssen eine Stunde auf den nächsten Warten. Zugeständnisse der ÖBB nur, wenn Schüler auf angekündigte Demo verzichten!

Auf den Strecken der Traisentalbahn, der Mariazellerbahn, der Erlauftalbahn und der Triestingtalbahn kommt es zu längeren Fahrzeiten (bis zu 20 Minuten) und schlechteren Anschlüssen. Diese Strecken sind gute Beispiele dafür, wie man Infrastruktur/Gleise verkommen lassen kann. Längere Fahrzeiten entstehen meist aufgrund des teilweise desolaten Zustands der Gleise.

Ybbstalbahn: Alle Züge eingestellt. Es fährt nur noch ein Bus.

Südbahn: Längere Warte/Umsteigzeiten in Wiener Neustadt.

S9: Zwischen 5 und 8 Uhr früh werden für die Strecke Deutsch Wagram-Wien 8 Verbindungen gestrichen.

Diese Beispiele bedeuten gravierende Verschlechterungen für die Fahrgäste des Öffentlichen Verkehrs. Verschlechterungen im öffentlichen Verkehr haben zwangsläufig eine Erhöhung des motorisierten Individualverkehrs zur Folge – PendlerInnen werden so gezwungen auf das Auto umzusteigen.

Die Grünen Niederösterreichs und Wiens haben deshalb vor kurzem auf dem auf dem Wiener Westbahnhof demonstriert und fordern einen Ausbau der Öffis statt deren Ausdünnung. Die ÖVP solle fürs Erste ihren Einfluss geltend machen und die Verschlechterungen für NÖ verhindern. "Die PendlerInnen wollen keine Einschränkungen, sondern bessere Takte, bessere, schnellere Verbindungen und mehr Züge’, so Niederösterreichs Grün-Chefin Madeleine Petrovic.

Das Land soll mehr Geld in den öffentlichen Verkehr investieren, die desolaten Gleise der Nebenbahnen sanieren und damit einen Beitrag für kürzere Fahrzeiten leisten und künftig mehr Rücksicht auf die Bedürfnisse der PendlerInnen nehmen.

Die Grünen Wien fordern die zuständigen StadträtInnen Brauner und Schicker auf, mit der ÖBB Verhandlungen aufzunehmen, um die monatelange oder jahrelange Sperre einzelner Bahnstrecken zu verringern und um ganztägig durchgehende Verbindungen aufrecht zu erhalten, damit die Fahrgäste dadurch keinem Umsteigezwang ausgesetzt sind und die Fahrzeiten dadurch wieder kürzer werden. Auch müssen die Verdichtungszüge auf der Strecke Floridsdorf-Strebersdorf bzw. Süßenbrunn, sowie zwischen Wien Süd bzw. Erzherzog-Karl-Straße und Leopoldau-Floridsdorf wiedereingeführt werden, ebenso muss für die Wiedereinführung der Nachtzüge auf der Schnellbahn Stammstrecke gesorgt und nötigenfalls die finanziellen Mitteln dafür bereitgestellt werden.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /