BDEW stellt Vorschläge für Elektromobilität vor

Keine zusätzliche Steuer / Förderprogramme für Anfangsinvestitionen

Berlin - "Elektrofahrzeuge sind eine zukunftsweisende Lösung. Es ist jedoch eine branchen- und ressortübergreifende Kooperation notwendig, um entsprechende Standards zu definieren und die Voraussetzungen für den Ausbau der Elektromobilität zu schaffen. Der BDEW wird diese Koordinierungsfunktion gerne weiter wahrnehmen." Das erklärte Hildegard Müller vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) während der Nationalen Strategiekonferenz Elektromobilität. Die Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung stellte in Berlin zehn Vorschläge der Energiewirtschaft zum Ausbau der Elektromobilität vor.

Demnach soll es keine zusätzliche Steuer auf den Strom für Elektrofahrzeuge geben, um den Markterfolg nicht zu torpedieren. "Außerdem sollten Förderprogramme für Anfangsinvestitionen wie in den USA, Israel und Dänemark geprüft werden. Die Forschungsförderung für die Elektromobilität muss deutlich intensiviert werden", erläuterte Müller.

Von Anfang an sollte auch über intelligente Lösungen für das Laden der Elektrofahrzeuge nachgedacht werden. Müller: "Ich gehe davon aus, dass wir weitgehend ohne zusätzliche Kraftwerke auskommen werden. Immer dann, wenn besonders viel Windenergie in das Netz eingespeist wird oder aus anderen Gründen die Kraftwerke nicht ausgelastet sind, sollten die Elektrofahrzeuge aufgeladen werden können. Hierfür brauchen wir intelligentes Lademanagement, gesteuert nach den Bedürfnissen der Kunden und auch der aktuellen Stromversorgung."

Elektrofahrzeuge würden den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid erheblich senken. Denn Elektromotoren seien bis zu viermal effizienter als Verbrennungsmotoren. "Wenn für das Aufladen der Elektromobile vor allem Strom aus erneuerbaren Energien genutzt wird, so das Ziel der Bundesregierung, fällt praktisch gar kein Kohlendioxid an. Außerdem ist dies ein weiterer Weg, um uns langfristig vom Öl unabhängiger zu machen", so die Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.

Wichtig für den weiteren Ausbau der Elektromobilität sei eine intensive und geschlossene Zusammenarbeit aller betroffenen Bundesministerien, Branchen und Verbände. "Der BDEW hat hier bereits eine Koordinierungsfunktion übernommen, die ich gerne nach der Strategiekonferenz in enger Zusammenarbeit und mit der dringend nötigen Koordinierung der Bundesregierung ausbauen würde", sagte Hildegard Müller.

Der BDEW hat mit Blick auf den Zehn-Jahreshorizont des "Nationalen Entwicklungsplans Elektromobilität" der Bundesregierung folgende Vorschläge an die Politik abgeleitet:

* Keine zusätzliche Steuer auf den Fahrstrom. Wert der Vermeidung von Lärm, NOx, Feinstaub und CO2 für Kaufentscheidungen spürbar machen, z. B. über keine/negative Kfz-Steuer. Dabei Vermeidung von Nachteilen für den Emissionshandel bei der Stromerzeugung.
* Zeitlich gesteuerte Ladung ist gut abdeckbar durch Strom-Netzentgeltverordnung. Mittelfristig darauf achten, dass der Einsatz von Ausgleichsenergie aus den Fahrzeugbatterien nicht durch Netznutzungsentgelte belastet wird.
* Prüfung von Anreizprogrammen zur Förderung der Anfangsinvestitionen, Wettbewerbsnachteile im Vergleich zu anderen Ländern vermeiden.
* Frühzeitige Verwendung in den Fuhrparks der Kommunen, Länder, Bundesbehörden.
* Deutlich intensivere Forschungsförderung für die Elektromobilität.
* Ausweisung von exklusiven Parkflächen mit Netzanschluss.
* Koordinierende Unterstützung nötiger Standardisierungen bei Schnittstellen.
* Offensiver internationaler Einsatz für mit Deutschland kompatible Lösungen.
* Intensive und geschlossene Zusammenarbeit aller Ministerien, Branchen und Verbände.
* Entwicklung sehr langfristiger Perspektiven der deutschen Bundesregierung für Elektromobilität.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /