Tauerngasleitung: Warnung vor Unterzeichnung von "Köder-Verträgen"

Verfügungsrechte noch vor einer Umweltverträglichkeitsprüfung?

"Ohne die Umweltverträglichkeitsprüfung abzuwarten, wollen sich die Betreiber der Gasleitung weitreichende Verfügungsrechte sichern. Die Bauern sollen mit zweifelhaften Sonderzahlungen geködert werden. Man kann die Bauern nur eindringlich davor warnen, hier irgend etwas zu unterzeichnen. Mit diesem Vertrag würden sie ihren Grund und Boden einer Gesellschaft ausliefern, von der niemand sagen kann, wem sie in Zukunft gehört. Heute ist das zu einem maßgeblichen Teil der Energie-Multi E.ON, morgen kann das genauso gut die russische Gazprom sein!" So reagiert Labg. Heidi Reiter, die Energiesprecherin der GRÜNEN, auf die jüngste Entwicklung rund um die Tauerngasleitung. Die Verträge werden bereits jetzt den Grundbesitzern, die überwiegend Landwirte sind, vorgelegt.

Als geradezu "infam" bezeichnet Reiter den in Aussicht gestellten "Beschleunigungszuschlag": Ein Extra-Topf von zehn Millionen Euro soll demnach unter jenen Grundbesitzern aufgeteilt werden, die den Vertrag vor Abschluss der Umweltverträglichkeitsprüfung unterzeichnen. "Da hat man einen Köder konstruiert, damit die Grundbesitzer möglichst schnell unterschreiben, noch bevor überhaupt klar ist, was dieses Projekt für unser Land und den Klimaschutz bedeutet," kritisiert Reiter.

Die Rechte, die den Betreibern in den Verträgen eingeräumt werden, sind weitreichend, beeinträchtigen die Verfügungsmöglichkeiten der Bauern an ihrem eigenen Grund und Boden enorm und gelten vom Tag der Vertragsunterzeichnung bis zur Stilllegung der Leitung. Das Geld hingegen bekommen die Landwirte erst, wenn die Leitung in Betrieb geht. "Man kann den Grundbesitzern nur raten, sich von diesen Köderverträgen nicht locken zu lassen."

Link der Gegner der Tauerngasleitung:
www.neinzurtgl.com
http://www.sprachrohr-sbg.com


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /