Helfen Sie den Mäusebussards in Niederösterreich

Was halten Sie von dem Vorschlag, den Mäusebussard umzubenennen? Mein Vorschlag wäre "Smaragdeidechsenbussard"

Sie finden, das klingt komisch? Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Doch die niederösterreichische Landesregierung ist anscheinend leider der Meinung, dass nicht vorwiegend Mäuse auf dem Speisezettel der Bussarde stehen, sondern eben Smaragdeidechsen, Springfrösche oder Brachpieper. Lauter bedrohte Arten. Daher hat die Landesregierung eilig eine neue "Beutegreiferverordnung" beschlossen, die
den Abschuss von 1000 Mäusebussarden und 250 Habichten in den nächsten fünf
Jahren erlaubt. Die absurde Begründung: Der Abschuss der Greifvögel schütze
vom Aussterben bedrohte Arten. Der eigentliche Grund für den Artenrückgang
wird verschwiegen, denn mit Lebensraumverlust kann man keine Jagdinteressen
begründen.

"Irrtümliche" Abschüsse bedrohter Arten sind vorprogrammiert

Die Greifvogelverordnung torpediert zudem langjährige Naturschutzbemühungen für die Rückkehr ehemals ausgerotteter Arten. So brüten im Osten Österreichs fünf bis sieben Paare des majestätischen Seeadlers. Auch dem sehr seltenen Kaiseradler ist in den letzten Jahren in Niederösterreich mit zwei Brutpaaren ein eindrucksvolles Comeback gelungen. Mit der Verordnung öffnet das Land Niederösterreich Tür und Tor für ‘irrtümliche’ Abschüsse dieser bedrohten Greifvögel, da Verwechslungen beim Abschuss vorprogrammiert sind.

Nach Meinung von NABU, WWF und BirdLife steht die Verordnung auch dem erklärten Bestreben der niederösterreichischen Jägerschaft entgegen, eine moderne, ‘waidgerechte Jagd zum Wohl der Natur’ auszuüben. Die aktuelle Verordnung stellt bereits den zweiten Versuch dar, in Niederösterreich die EU-Vogelschutzrichtlinie zu umgehen, um die Jagd auf Greifvögel eröffnen zu können. Beim ersten Anlauf war ein Vertragsverletzungsverfahren gegen die Republik Österreich die Folge. Auch diese vorliegende Neuverordnung verstößt unzweifelhaft gegen EU-Recht, sind NABU, WWF und BirdLife überzeugt.

Wenn Sie den Greifvögeln helfen möchten, unterzeichnen Sie die Petition
gegen die neue Beutegreiferverordnung:

www.wwf.at/de/menu46/petitionen4/

GastautorIn: Rene Wabel für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /