Berlakovich bei Grünen Woche: In Richtung energieautarke Regionen zu gehen

Ausbau der Bioenergie ist Anliegen mit hoher Priorität - Vorhandene Ressourcen bei Erneuerbaren Energien in den Regionen optimal nutzen

"Das Jahr 2009 ist aufgrund der Wirtschaftskrise auch für die österreichischen Bäuerinnen und Bauern ein sehr schwieriges Jahr. Wir können diese schwere Zeit jedoch gleichzeitig auch als Chance sehen, um wichtige Weichenstellungen für die Zukunft treffen zu können. " erklärte Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Landwirtschaftskammer-Präsident Gerhard Wlodkowski und Bauernbund-Präsident Fritz Grillitsch anlässlich der Grünen Woche in Berlin.

Um die bestehenden Märkte abzusichern beziehungsweise besonders unter Druck geratene Sektoren zu unterstützen, setzt der Minister zukünftig verstärkt auf Marketingoffensiven, beispielsweise ist mit der AMA auch eine Biooffensive geplant. Im Rahmen der Initiative GENUSS REGION ÖSTERREICH steht die Stärkung der ländlichen Regionen und der regionalen Lebensmittel im Vordergrund der gemeinsamen Öffentlichkeitsarbeit von Lebensministerium, AMA undÖsterreich Werbung. "Nur so können wir Impulse zur Überwindung der Krise geben", so der Minister.

Im heurigen Jahr stehen bei der Lebensmittelkennzeichnung eine Reihe von wichtigen Entscheidungen und Themen auf der Agenda: Die Gütezeichen-Verordnung läuft heuer aus, hier bedarf es dringend einer Nachfolgeregelung, die für die KonsumentInnen auch weiterhin Sicherheit und Information bietet. Die bestehenden Gütesiegel - darunter das AMA Gütesiegel oder das AMA Biozeichen - müssen verstärkt ausgebaut werden. Darüber hinaus gilt es eine sinnvolle Vielfalt von Gütezeichen staatlich abzusichern, sprich ein neues System der Qualitätskennzeichnung zu schaffen und die Qualität vom Stall bis zum Teller nachvollziehbar zu machen. "Uns ist wichtig, dass die KonsumentInnen einfach Vertrauen in die Produkte haben, die mit einem offiziell anerkannten Gütesiegel ausgestattet sind", hält der Minister fest.

Auch auf EU Ebene gibt es in diesem Bereich einiges zu tun: Die Europäische Kommission erarbeitet derzeit ein Grünbuch zur Qualität der Agrarerzeugnisse mit wichtigen Fragestellungen unter anderem zu den Themen Konsumenteninformation oder Kennzeichnung von Lebensmitteln. Das Grünbuch wird voraussichtlich im Sommer dieses Jahres erscheinen.

Analog zum EU-weit geregelten System der Herkunftsbezeichnung bei Rindfleisch, fordert Österreich eine entsprechende Herkunftsbezeichnung auch Schweinefleisch. "Gerade im sensiblen Fleischbereich wollen wir damit sicherstellen, dass die Urproduktion für die Kennzeichnung im Mittelpunkt steht und nicht die Wertschöpfung bei der Verarbeitung", so Berlakovich.

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass neben Qualität und Frische den KonsumentInnen die Herkunft der Lebensmittel besonders wichtig ist. Die erfolgreiche Initiative GENUSS REGION ÖSTERREICH wurde daher erneut im Regierungsprogramm festgeschrieben. Ziel sind Musterregionen mit vorbildlicher Zusammenarbeit der Landwirtschaft mit Gastronomie, Handel und Tourismus. Im heurigen Jahr gibt es einen besonderen Schwerpunkt im Bereich Tourismus. Berlakovich: "Auch hier gilt unser Ansatz, die Krise als Chance zu sehen: Aktuelle Studien belegen, dass gerade das kulinarische Angebot ein wichtiges Motiv ist, um in Österreich Urlaub zu machen. Hier kann sich Österreich verstärkt positionieren und sein Profil als Genussland im Herzen Europas schärfen. Um dabei erfolgreich zu sein, gehen die Genuss Regionen für die nächsten Jahre eine intensive Zusammenarbeit mit der Österreich Werbung auf dem deutschen Markt ein."

Ausbau der Bioenergie ist Anliegen mit hoher Priorität

Ein wichtiges Thema dabei ist in der Landwirtschaft auch das Thema Bioenergie.Österreich hat bereits jetzt eine Vorreiterrolle im Bereich Biomasse, diese gilt es auszubauen. Im Energiemasterplan der Bundesregierung wird die Biomasse aus der Land- und Forstwirtschaft eine wichtige Rolle spielen - ebenso wie erneuerbare Energien, wobei die Potenziale für Solarenergie und Windkraft noch weitgehend ungenützt sind. "Ziel muss es sein, in den Regionen vorhandene Ressourcen optimal zu nutzen und damit in Richtung energieautarke Regionen zu gehen", so Berlakovich abschließend.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /