Kopetz: Appell an Bundesregierung und Landesregierungen

Keine Förderung fossiler Heizsysteme mit Steuergeldern!

"Zurzeit wird noch in einigen Bundesländern der Einbau von Öl- und Gaskesseln finanziell unterstützt. Auch auf Bundesebene gibt es Überlegungen, eine solche Aktion neu zu starten", erklärt der Vorsitzende des Österreichischen Biomasse-Verbandes, Dr. Heinz Kopetz, in einer Aussendung.

Solche Förderaktionen sind aus einer Reihe von Gründen nicht mehr zeitgemäß:

- Vermeidung von CO2-Emissionen: Öl und Gas verbrennen zu Kohlendioxid und Wasser, auch dann, wenn moderne Brennwerttechnik zum Einsatz kommt. Ein Gas- oder Ölkessel in einem durchschnittlichen Einfamilienhaus emittiert im Laufe seiner Nutzungszeit 100 bis 150 Tonnen CO2. So beschleunigt die Verwendung von Öl und Gas im Heizsystem den Klimawandel. Im Sinne des Klimaschutzes sollte daher jede erforderliche Ersatz- oder Neuanschaffung genutzt werden, von fossilen Heizsystemen auf erneuerbare umzusteigen.

- Keine Verschwendung von Steuergeldern: Bei Förderung von fossilen Heizkesseln zahlt der Steuerzahler doppelt. Zuerst zahlt er für die Finanzierung der Förderzuschüsse und dann für den Ankauf von CO2-Zertifikaten. Diese muss die Republik zukaufen, da die Emissionen im Inland höher sind als im Kyoto-Vertrag vereinbart. Diese Ausgaben für Zertifikate, im Beispiel etwa 2000 bis 5000 Euro, kann sich die Öffentlichkeit ersparen, wenn nur der Umbau zu erneuerbaren Heizsystemen gefördert wird.

- Hohe Betriebskosten: Die Preise für Öl und Gas sind in den letzten Jahren stark gestiegen und führen dazu, dass Haushalte, die mit fossilen Energieträgern beheizt werden, jährlich um 1000 bis 2000 Euro höhere Heizkosten haben als solche mit erneuerbaren Systemen. Auch in Zukunft ist mit höheren Preisen für fossile Energieträger zu rechnen. Mit der Förderung von Gas- und Ölkesseln schafft die Republik Anreize, auch in den nächsten Jahrzehnten an teuren Heizsystemen festzuhalten. Das ist letztlich zum wirtschaftlichen Nachteil aller Bürger.

- Devisenabflüsse statt Wertschöpfung im Inland: Erneuerbare Energieträger kommen aus dem Inland oder direkt von der Sonne und schaffen so zusätzlich Arbeitsplätze und Wertschöpfung in den Regionen, während Öl und Gas importiert werden und so zu immer mehr Devisenabflüssen aus Österreich führen.

- Einhaltung europäischer Gesetze: Schließlich haben die Vertreter Österreichs eben erst das Europäische Energie- und Klimapaket mit den 20-20-20-Zielen beschlossen, in dessen Rahmen Österreich verpflichtet ist, den Anteil der fossilen Energieträger um mindestens 14 Prozent zu reduzieren und erneuerbare Energien entsprechend auszubauen. Wenn fossile Systeme sogar noch eine Förderung durch die Bundesländer erfahren, wird ein Verfehlen dieser Ziele unweigerlich die Folge sein. Es kann nicht richtig sein, mit Steuergeldern Investitionen zu fördern, die zur Verletzung von internationalen Verpflichtungen führen.

"Aus den angeführten Gründen appelliert der Österreichische Biomasse-Verband an die betroffenen Bundesländer, die Förderung fossiler Heizsysteme einzustellen und ersucht auch die Bundesregierung, solche Maßnahmen nicht weiter in Erwägung zu ziehen", so Kopetz weiter. Statt dessen wird vorgeschlagen, dass dieöffentliche Hand ein Schwerpunktprogramm "Umbau der Wärmeversorgung" von fossil zu erneuerbar startet. In dessen Rahmen soll jede Investition in Wärmedämmung, Fernwärmeanschluss, Solarwärme oder Biowärme mit 50 % unterstützen. "Damit würde sich die Bevölkerung auf Dauer Heizkosten sparen und die angeführten Nachteile der fossilen Wärmeversorgung wären zu vermeiden", so Kopetz.



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Weitere Infos: Österreichischer Biomasse-Verband

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /