Geplante Reduktion der Einspeisetarife für Ökostrom ist zu drastisch

Salzburger LREisl fordert den Bund auf, geplante Senkung um zwei Cent auf 0,01 Cent zu korrigieren. Ökostromgesetz soll sich an deutschem Vorbild orientieren

"Der Bund ist durch das Ökostromgesetz verpflichtet, die Einspeisetarife für Ökostromanlagen jährlich neu zu verordnen und jährlich zu reduzieren. Für 2009 gibt es einen Entwurf des Wirtschaftsministeriums, den Tarif für Photovoltaikanlagen von 45,9 auf 44 Cent zu senken. Ich fordere den Bund dringend auf, davon Abstand zu nehmen und eine Senkung um 0,01 Cent - wie auch bei den anderen Energieträgern - zu verordnen", so Eisl.

Der Bund fördert gemäß Ökostromgesetz mit Einspeisetarifen die Erzeugung elektrischer Energie aus Photovoltaik-Anlagen. "Die Länder haben sich zu einer 50%igen Kofinanzierung verpflichtet. Ich habe nun in der Landesregierung angeregt, dass wir diese Förderung zukunftsorientierter und umweltfreundlicher Stromerzeugung verlängern und auf weitere Salzburger Photovoltaik-Anlagen, die 2009 eingereicht werden, ausdehnen", informierte heute Energie-Landesrat Sepp Eisl. "Dieses Geld stellt eine sinnvolle Investition in die unabhängige, regionale Stromproduktion dar und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele. Wir unterstützen damit jene Salzburgerinnen und Salzburg, die umweltbewusst handeln und erneuerbare Energie nützen wollen."

Begrenzt wird die Förderung auf eine installierte Leistung von maximal 270 kW und mit 5 kW pro Anlage. "Darüber hinaus fördern wir Anlagen mit besonderer Vorbildwirkung und einem besonderen Beitrag zur Bewusstseinsbildung im öffentlichen Raum mit einer installierten Leistung von weiteren maximal 30 kW. Ich habe einen entsprechenden Regierungsbeschluss vorbereitet, der in den kommenden Wochen unterzeichnet werden soll", so Eisl. "Es reicht aber nicht, nur vorzuschreiben, was die Salzburgerinnen und Salzburgern tun müssen. Daher gehen wir als Land mit gutem Beispiel voran und statten im Zuge des Umbaus der Landwirtschaftlichen Fachschule Bruck eine Fassade des Gebäudes mit einer Photovoltaikanlage aus."

Gesetz für erneuerbare Energie und Energieeffizienz

Im Zusammenhang mit dem Ökostromgesetz erneuerte Energie-Landesrat Sepp Eisl seine Forderung, endlich ein Gesetz für erneuerbare Energie und Energieeffizienz nach dem deutschen Vorbild, dem "Erneuerbare-Energie-Gesetz", zu schaffen. "Wir brauchen dringend ein Gesetz, das nicht nur Ökostrom unterstützt, sondern generell den Einsatz erneuerbarer Energie und die deutliche Erhöhung der Energieeffizienz forciert. Beim derzeitigen Anstieg des Stromverbrauchs reicht es nicht aus, den Anteil von Ökostrom auszubauen. Wir müssen dringend daran arbeiten, Energie sehr viel effizienter einzusetzen. Das heißt ohne Komfortverlust für den Einzelnen unnötig verbrauchte Energie einsparen", so Eisl.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /