Städtisches Theresienbad mit neuem Energieeinspar-Contracting

Energie-Einspar-Contracting leistet wichtigen Beitrag zur Umweltentlastung

Vizebürgermeisterin Grete Laska eröffnete vor kurzem mit Bezirksvorsteherin Gabriele Votava und Bäderchef Dipl.-Ing. Werner Schuster das runderneuerte Theresienbad in Meidling. "Die Bäderverwaltung leistet durch das System des Energie-Einspar-Contractings einen tollen Beitrag zur Umweltentlastung.", so Vizebürgermeisterin Grete Laska.

Im Wege des Energie-Einspar-Contractings wurde von Sommer 2008 bis Jänner 2009 die komplette Haustechnik und die Saunalandschaft erneuert. Weiters konnten die Fenster und die Fassade saniert werden.


Energieeinsparung

Der Energieeinsparvertrag mit der Siemens Building Technologies und der Magistratsabteilung 44 als Betreiber hat eine Laufzeit von ca. 15 Jahren und garantiert Einsparungen von rund EUR 596.000 jährlich an Energie- und Wasserkosten bei einer Gesamtprojektsumme von rund EUR 9 Mio (davon rund EUR 5,2 Mio Investitionssumme), welche vom Contractor aufgebracht und aus den Einsparungen finanziert wird.

Durch das Projekt werden Einsparungen von 52% beim Wärme- und 76% beim Wasserverbrauch erzielt und die Umwelt jährlich um rund 457 Tonnen CO2 entlastet.

Energie-Einspar-Contracting ist eine Form des Private Public Partnership, bei der vom Auftraggeber gemeinsam mit dem Contractor Energie- bzw. Wassersparmaßnahmen erarbeitet werden, die dann vom Contractor errichtet und finanziert werden. Die Bezahlung des Contractors erfolgt ausschließlich erfolgsorientiert in Höhe der eingesparten Energie - und Wasserkosten.

Die Projektsumme dieser Energie-Einspar-Contracting Projekte der MA 44 - Bäder beträgt rund 26,6 Mio. EURO, die garantierten Einsparungen betragen 2,82 Mio. EURO pro Jahr, jeweils ohne Umsatzsteuer.

Die rechnerische Nutzungsdauer der eingebauten Komponenten liegt bei rund 20 Jahren, die Amortisationszeit bei ca. 9,5 Jahren. Insgesamt werden rund 18.300 MWh Fernwärme, 2.360 MWh Erdgas und 600.000 m3 Wasser bzw. Abwasser bei einem durch den Einbau von elektromotorisch betriebenen Wärmepumpen verursachten Mehraufwand von 273 MWh Strom pro Jahr eingespart. Die Energieeinsparung bewirkt eine Minderung des CO2 - Ausstoßes von rund 3089 Tonnen pro Jahr.

Im Zuge dieser Energiesparprojekte wurden u.a. Solaranlagen und Wärmepumpen errichtet, Heizungs - und Lüftungsanlagen optimiert, Wärmerückgewinnungsanlagen installiert, Regelungsanlagen und Pumpen erneuert sowie zuletzt in 7 Bädern eine komplett neue und in Österreich erstmalig eingesetzte Filtertechnik für das Badewasser installiert, wodurch eine Halbierung des Wasserverbrauches und, da das Beckenwasser erwärmt werden muss, ein entsprechender Rückgang des Wärmebedarfes erwartet und vom Contractor garantiert wird. Weiters wurde in jedem der Bäder eine Leittechnik installiert. Dadurch ist es beispielsweise auch möglich, in der Zentrale der MA 44 - Bäder jederzeit in die Betriebsparameter (z.B. Beckenwassertemperatur, Luftqualität, Betrieb der Solaranlage, usw.) der Bäder Einsicht zu nehmen.

Bewässerung mit Badewasser

In bereits 6 großen Sommerbädern muss die Bewässerung der Rasenflächen nicht mehr mit Hochquellwasser erfolgen. Im Strandbad Gänsehäufel steht seit jeher und im Sommerbad Großfeldsiedlung seit einiger Zeit ein Brunnen zur Verfügung. In den Sommerbädern Laaerbergbad, Simmering, Brigittenau, Döbling wird verbrauchtes Beckenwasser, das sonst in den Kanal geleitet werden müsste, nochmals aufbereitet. Es wird zunächst die Wärme rückgewonnen, danach wird das Wasser über eine spezielle Aktivkohlefilteranlage geleitet, in der Chlor und organischen Substanzen entfernt werden und für die Bewässerung verwendet. Das Theresienbad wird bis zur Sommersaison 2009 als nächstes Bad ebenfalls dafür umgerüstet.

Auszeichnungen für Wiener Bäder

Nachdem bereits 2007 das Energie-Einspar-Contracting Projekt "Hallenbad Brigittenau" von der European Energy Service Initiative als "Best European Energy Service Project" 2007 ausgezeichnet wurde, erhielt die Magistratsabteilung 44 - Bäder im April 2008 die zweite Europäische Auszeichnung:

Für das Energiesparprojekt "Hallenbad Floridsdorf" gewann die Magistratsabteilung 44 den Green Building Partner Award 2008 der Europäischen Kommission. Das europäische Green Building-Programm ist eine geförderte Umweltschutzinitiative zur Reduktion des Energieverbrauchs in öffentlichen und privaten Dienstleistungsgebäuden.

Erstes Bad Österreichs mit Energieausweis

Gemäß der umzusetzenden EU-Richtlinie wird bei allen neuen Gebäuden sowie bei umfassender Sanierung, Zu- und auch bei Umbauten ein Energieausweis benötigt. Das Theresienbad wurde im Zuge der Sanierungsmaßnahmen bereits mit dem Energieausweis ausgestattet. Es ist daher das erste Bad Österreichs mit einem Energieausweiszertifikat.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /