GLOBAL 2000 deckt auf: Förderung der Gentech-Lobby mit österreichischem Steuergeld!

Stadt Wien unterstützt Gentech-Offensive bei Kindern mit 100.000 Euro, massive Förderung der Lobby-Organisation Dialog Gentechnik durch drei Bundesministerien

Wien -Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 deckt auf, dass die Stadt Wien erhebliche Steuergelder in Projekte der Pro-Gentechnik-Organisation ‘Dialog Gentechnik’ fließen lässt. Vergangenen Freitag beschloss die Stadt Wien Mittel in Höhe von 100.000 Euro für ein Projekt mit folgender Zielsetzung: ‘Die Wissenszweige Gen- und Biotechnologie werden so lebendig und nachhaltig vermittelt und somit eventuell bestehende Unsicherheiten/ Ängste abgebaut’, so die Tagesordnung des Finanzausschusses der Organisation. ‘Der Verein Dialog Gentechnik tritt immer dann öffentlich in Erscheinung, wenn man Protagonisten benötigt, die die Gefahren der Gentechnik verharmlosen. Kritische Studienergebnisse zur Gentechnik in der Landwirtschaft werden verschwiegen, heruntergespielt oder als nicht wissenschaftlich und fehlerhaft bezeichnet. Diese Organisation jetzt mit Steuergeldern zu unterstützen und mit gefärbten Informationen vor allem auf Kinder und Jugendliche los zu lassen, ist verantwortungslos’, so Jens Karg, Gentechniksprecher von GLOBAL 2000. ‘Offiziell besteht in Österreich ein Konsens über die kritischen Haltung gegen die Gentechnik in der Landwirtschaft und das aus gutem Grund. Wenn die Gentech-Lobby nun anstelle der kritischen Risikoforschung vom Steuerzahler finanziert wird, dann ist dies ein Schlag ins Gesicht all derer, die sich für die gute heimische Landwirtschaft und für gesunde Lebensmittel stark machen’, so Karg weiter.

Drei Bundesministerien sind die Hauptfinanziers des Vereins, der immer wieder mit seinen öffentlichen Auftritten zu einer Verharmlosung der Gentechnik in der Landwirtschaft beiträgt. Seit 2003 wurden rund 1,9 Millionen österreichische Steuergelder für Projekt- und Basisfinanzierung durch das Wissenschafts-, das Wirtschafts- und das Gesundheitsministerium zur Verfügung gestellt. Dies wurde 2008 noch heftig von der SPÖ-Umweltsprecherin kritisiert und in einer Aussendung als ‘Verrat der Gesundheitsministerin’ bezeichnet, damals war das Andrea Kdolsky (ÖVP). ‘In der Stadt Wien regiert die SPÖ und das Gesundheitsministerium wird auch durch die SPÖ geführt. Jetzt kann bewiesen werden, ob man nur den Mond anheult oder ob der Lobbyorganisation der Platz an den Futtertrögen des Steuerzahlers künftig verwehrt wird’, so Karg abschließend.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /