Greenpeace-Aktion gegen MVA Heiligenkreuz

Vierzig Aktivisten errichten 1:1-Modell des Schornsteins der Müllverbrennungsanlage

Die Umweltorganisation Greenpeace hat vorgestern Vormittag eine weitere Aktion gegen die im Industriepark Heiligenkreuz geplante Müllverbrennungsanlage gesetzt: Mit Hilfe von zwei Dutzend Heliumballons zogen vierzig Umwelt-Aktivisten aus Österreich und Ungarn an der Nordseite des Industrieparkes ein gigantisches Stoff-Modell des Schornsteins der dort beabsichtigten Verbrennungsanlage hoch. Dieses Modell soll mit seinen an die hundert Metern Höhe bis zum späten Nachmittag als Mahnmal gegen die MVA in den südburgenländischen Himmel ragen und weithin sichtbar eine Botschaft gegen den Mülltourismus verbreiten. Damit fordert Greenpeace von der Begas, endlich zuzusichern, dass sie auf Mülltransporte von mehr als hundert Kilometern verzichten wird.

Die Veranstaltung unterstützte auch die beiden Bürgerinitiativen Bigas ("Bürgerinitiative gegen Abfallschweinerei") sowie Pronas Szentgotthard aus Ungarn. Zahlreiche Teilnehmer wollten mit ihrer Anwesenheit ein Zeichen gegen die geplante Anlage setzen.

Greenpeace sieht seine Informations-Veranstaltung auch als Antwort auf ein Flugblatt der Begas, das vor wahrheitswidrigen und inkriminierenden Behauptungen über die Umweltorganisation nur so strotzt. "Wir wollen mit unserer Aktion klarstellen, weshalb Greenpeace gegen die Müllverbrennungsanlage in Heiligenkreuz ist", erläutert der Sprecher der Umweltorganisation, Herwig Schuster. "Aus ökologischer Sicht ist es nämlich inakzeptabel, dass das südliche Burgenland zu einer Hochburg für den Müll-Tourismus wird", so Schuster weiter.

Nach Aktionen vor ihrer Zentrale und der Jahresversammlung der Burgenland-Gemeinden hat die Begas Greenpeace zwar zugesichert, mit einer heimischen Müllfirma zusammenarbeiten und den Müll "nur" aus einem Umkreis von 250 Kilometern beziehen zu wollen. Dieser Radius entspricht jedoch einem Einzugsgebiet von 195.000 Quadratkilometern, was in starkem Widerspruch zum Bekenntnis zu einer regionalen Abfallwirtschaft steht.



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /