© Holler/Oekonews
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Frohe Ostern! Vordenken und Nachdenken..

Eine oekonews-Ansichtssache von Doris Holler-Bruckner

Liebe Leser und Leserinnen!

Es ist absurd- statt endlich vorzudenken, will Österreichs Politik jetzt sogar noch Zahlen im Bereich Erneuerbare Energien "beschönigen", wie das Nachrichtenmagazin profil gestern berichtete (siehe: Mogelei mit erneuerbarer Energie). Kaum zu glauben, aber leider wahr! Österreichs Bundespolitik hat die Vorteile einer Energiewende nicht erkannt, sonst würde man nicht so reagieren und einfach zuwarten, sondern aktiv handeln. Gemeinsam, über alle Parteigrenzen hinweg- die Opposition geht ja mit gutem Beispiel voran und ist sich beim Thema Energiewende schon recht einig. Aber vielleicht ist das der Grund, warum die Regierungspartner sich dieses Themas nicht annehmen?? Vorschläge der Opposition werden ja vorerst immer ins Eck gestellt...(oder aber im Parlament "vorerst" in Ausschüsse verlagert).

Norwegen ist gerade dabei, aktiv zu handeln, China gibt Gas im Bereich Solarstrom mit ambitionierten Förderprogrammen, in den USA geht im wahrsten Sinne des Wortes die Sonne auf- Obamas Einsatz ist äußerst erfreulich für die Erneuerbaren Energien. Großbritanniens Premier Gordon Brown spricht sich auch für einen "Green Deal" aus.

In vielen Ländern Europas z.B. in Tschechien, Deutschland, Spanien, Italien, Griechenland, Bulgarien usw. gibt es ambitionierte Programme im Bereich Erneuerbare Energien- nur in Österreich scheint die Sonne nicht zu scheinen, wenn man sich die aktuellen Daten, die von Photovoltaic Austria am Dienstag präsentiert wurden, ansieht.

Was ist los in Österreich? Politik, Verwalter ihrer selbst schreibt Claudia Grabner in der Neuen Kärntner Tageszeitung "Weitsicht, Nachhaltigkeit, Vision sind auf die jeweils nächste Wahl begrenzt. Bestenfalls" so Grabner.
Sie hat recht. Eine vorausschauende Energiepolitik ist leider noch immer nicht in Sicht.
Wir warten einmal ab, was rundherum passiert, so scheint es. Manche der besten Köpfe, die das Thema offensichtlich verstanden haben, ziehen sich aus der Politik zurück.

Gestern hat die Sonne den Kampf der Giganten gewonnen, in Österreich hat sie das noch lange nicht. Was wir dagegen tun können? Sagen Sie einfach Ihre Meinung dazu- reden Sie zum Beispiel mit dem Wirtschaftsminister, wenn er Ihnen unterkommt, oder schreiben Sie ihm einen Brief. Es scheint, in gewissen Kreisen wurde (noch) nicht erkannt, was sich die Mehrheit der Bevölkerung wünscht.

"Es reicht!" sagte mir gestern ein Investor, der bereits seit über einem Jahr keine neuen Projekte mehr in Österreich im Erneuerbaren Energiebereich abwickelt. Sein Geld und das von mehreren Kollegen, das Arbeitsplätze in Österreich geschaffen hätte, ist für die nächsten Jahre in Deutschland, Bulgarien und Tschechien investiert. Schade für Österreich. "Wir sind keine Bank! Sonst hätte man schon längst reagiert!" - so ein weiterer Branchenvertreter.

Trotzdem: Wir denken vor und geben wir die Hoffnung nicht auf, dass wir vielleicht zu Weihnachten schon Besseres über Zukunftsbranchen wie die Photovoltaik aus Österreich berichten dürfen. Gerade diese Bereiche schaffen zukunftsfähige Arbeitsplätze, die könnte man doch gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise brauchen.

In diesem Sinne: Frohe Ostern!


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /