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EDF vs. Greenpeace: Spionageverdacht erhärtet sich

Datenträger mit vertraulichen Greenpeace-Informationen bei EDF entdeckt

Der Bespitzelungsskandal gegen Greenpeace zieht immer weitere Kreise. Der französische Energiekonzern Electricité de France (EDF) steht unter Verdacht, Greenpeace Frankreich und eine weitere Anti-Atom Organisation über mehrere Jahre hinweg ausspioniert zu haben. Wie letzte Woche bekannt wurde, ermittelt die Staatsanwaltschaft in Paris gegen führende EDF-Beamte.

Die französische Zeitung "Le Canard Enchaine" berichtet indes vom Auftauchen einer CD-Rom mit Greenpeace-Daten im Büro des Leiters der EDF- Sicherheitsabteilung. Ein Mitarbeiter der Abteilung bei EDF soll inzwischen ein Geständnis abgelegt haben.

Bereits im September 2006 wurde am Computer des Kampagnenleiters von Greenpeace Frankreich Yannick Jadot ein Trojaner eingeschleust. Ein Download des gesamten Inhalts der Festplatte wurde dadurch möglich. Die gefundenen Daten lassen den Verdacht zu, dass nicht nur der Computer Yannick Jadot’s gehacked sondern das gesamte Netzwerk von Greenpeace Frankreich ausspioniert wurde.

"Die Argumente gegen die Atomkraft sind schlagend. Offenbar ist EDF nicht mehr in der Lage, sich mit Kritikern wie Greenpeace auf demokratischem Wege auseinander zu setzen", zeigt sich Niklas Schinerl, Energiesprecher von Greenpeace Österreich, bestürzt. "Einigen Vertretern der Atomindustrie scheint inzwischen jedes Mittel recht, um Großprojekte zum Neubau von Atomkraftwerken durchzudrücken."

Schon seit längerer Zeit arbeitet Greenpeace gegen die Pläne des Energiekonzerns erstmals seit 18 Jahren wieder ein neues Atomkraftwerk in Frankreich zu errichten. Der Bau des Atomkraftwerks in Flamanville steht dabei in den letzten Jahren im Zentrum der Kritik. Denn bereits während des Baus des Atomkraftwerks sind zahlreiche gravierende Fehler aufgetreten, welche sogar die französische Atombehörde zu Baustopps veranlassten. Eigentümer des Atomkraftwerks in Flamanville ist die EDF.



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /