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Ölpreis und Ölmarkt Tagesanalyse - Im Kielwasser der Aktienmärkte - Eisberg voraus?

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Pressemitteilung von: EnergyComment

(Stand 23. April, 22.00 Uhr)

ICE Brent (Juni) 50,15 $/b +0,7%
Nymex WTI (Juni) 49,64 $/b +1,6%
Euro/Dollar 1,3147 +1,1%
Global Dow 1465 +1,0%

Brent und WTI stiegen dank stabiler Aktienmärkte und eines schwachen Dollars. Der Euro konnte nach guten Konjunkturdaten (vgl. heutige Meldung hier im Blog) erst zögerlich, dann deutlich zulegen. Die US-Aktienmärkte blieben trotz schwacher Konjunkturdaten aufgrund guter Quartalsberichte stabil.


Öllagerbestände - Eisberg voraus?
Der Ölmarkt hat wieder einmal beschlossen, den Anstieg der US-Lagerbestände zu ignorieren (vgl. gestrige Meldung hier im Blog). Sie liegen nunmehr bei 1074 Mio. Barrel und damit 115 mb höher als vor einem Jahr.

Hinzu kommen weltweit um die 100 Mio. Barrel, die auf Tankern zwischengelagert werden, wie der weltgrößte Tankerreeder Frontline Ltd. schätzt. Sie werden in den offiziellen Statistiken von EIA und IEA nicht erfasst.

Warum steigen die Rohöllager immer weiter an? Sie sind einerseits offensichtlich das Ergebnis einer schwachen Nachfrage durch die Raffinerien und eines nur langsam sinkenden Rohölangebotes.

Aber die Daten können auch anders interpretiert werden. Viele Investoren sind offensichtlich überzeugt, dass der Ölpreis mittelfristig stark steigen wird. Das hohe Interesse an Öl-ETFs und an weiter in der Zukunft liegenden Terminkontrakten spiegelt diese Einstellung wider. Der Ölpreis für Liefertermine im Juni 2010 liegt etwa 20% über dem heutigen Niveau. Auch gilt Öl nach wie vor als Absicherung gegen einen von vielen befürchteten Schwächeanfall des Dollars.

All dies sind Motive, die weit vom realen Geschehen des Ölmarktes entfernt sind. Man könnte nun einwenden, dass die Spotpreise in einer solchen Situation weit unter allen Terminpreisen, auch den zeitnahen Kontrakten, liegen müssten. Aber Dated Brent, Physical WTI Cushing und die vielen Swap-Kontrakte zeigen keine Schwäche.

Dies dürfte daran liegen, dass diejenigen Marktteilnehmer, die den optimistischen Investoren die Terminkontrakte zu hohen Preisen verkauft haben, sich durch Gegengeschäfte absichern. Beim vorherrschenden Contango kann das durch die physische Einlagerung billigen Rohöls gefahrlos und lukrativ bewerkstelligt werden.

Die Spotnachfrage, und damit ein stabiler Weltmarktpreis, ist dadurch gesichert - vorerst. Denn wenn der Risikoappetit der Finanzinvestoren, und damit wohl auch das Contango der Preiskurve, schwindet, werden diese enormen eingelagerten Ölmengen auf den Markt strömen und einen Preisrutsch auslösen.

Ölnachfrage
Die letzten Daten machen immer deutlicher, in welchem Umfang die Ölnachfrage im ersten Quartal eingebrochen ist:

USA: Die Nachfrage lag in den letzten vier Wochen 6,5% unter dem Vorjahr. In der letzten Woche wurden nach vorläufigen Zahlen der EIA nur 18,16 mb/d nachgefragt. Das ist der niedrigste Wert seit den Anschlägen vom 11. September 2001.

Selbst im wachstumsverwöhnten China lag laut Platts die Nachfrage im ersten Quartal 6,8% unter dem Vorjahr. In Japan brachen die Rohölimporte im März um 18,4% gegenüber dem Vorjahresmonat ein, wie japanische Behörden melden.

Chartmarken
Technisch ist eine Unterstützung bei 45 $/b. Angesichts des Doppel-Tops der letzten Wochen befürchtet Barclays sogar einen Einbruch bis auf 42 $/b.

Ausblick
Trotz der labilen Situation im Ölmarkt bleiben die Ölpreise vorerst im Kielwasser der Aktien- und Devisenmärkte, solange die Berichtssaison anhält. Der Dollar reagiert derzeit invers auf die Aktienmärkte und verstärkt dadurch die Schwankungen der Ölpreise.
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