solid wird Kompetenzzentrum Süddeutschland für große Solarthermische Anlagen

Unabhängige Beratung soll den Ausbau und die Qualität großer Solarthermischer Anlagen in Deutschland stärken

Seit etwa 3 Jahren berät solid im Großraum Nürnberg zu großen Solarthermischen Anlagen (GROSOL). Eigentümer von Mehrfamileienhäusern, Hotels, Sportstätten und sozialen Einrichtungen wie Altenheime, Krankenhäuser werden herstellerunabhängig und neutral beraten und informiert. Nun hat das Bundesumweltministerium (BMU) solid mit dem Aufbau und der Führung eines Kompetenzzentrums Solarthermische Großkollektoranlagen für den Bereich Süddeutschland betraut. Bis zum Jahr 2012 wird diese Arbeit aus Bundesmitteln erhalten. Mit Hilfe dieser Förderung ist es möglich, dass die unabhängige Arbeit der Experten im Bereich Grosol weiter ausgebaut werden kann.

Das Ziel des Projektes auf Bundesebene ist es, den Ausbau und die Qualität großer Solarthermischer Anlagen in Deutschland zu stärken. Die Ergebnisse dienen der Unterstützung und der Erhöhung des Qualitätsstandards der am deutschem Markt tätigen Firmen. solid ist dabei für den Bereich Süddeutschland, also Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinlandpfalz zuständig, während die restlichen Regionen durch ein Kompetenzzentrum Nordwestdeutschland und ein Kompetenzzentrum Ostdeutschland abgedeckt werden. Neben der Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen im Bereich der Solarindustrie ist das Vorhaben wichtig, um das Klimaschutzziel 2050 zu erreichen. 50% des Energiebedarfs sollen deutschlandweit über Erneuerbare Energien abgedeckt werden, dabei spielt die Solarwärme trotz großer Potentiale eine bisher noch unterschätzte Rolle. Es gibt rund 17 Millionen Gebäude in Deutschland, davon sind momentan erst 1,2 Millionen mit einer thermischen Solaranlage ausgestattet.

Bislang wurde Solarthermie vorrangig im Ein- und Zweifamilienhaus eingesetzt. Im Jahr 2006 weisen 96,6% der Anlagen eine Fläche unter 20 m2 auf. Das bedeutet, dass der Anwendungsbereich der Solarwärme für Mehrfamilienhäuser, Hotels, Altenheime und anderer gewerblicher und sozialer Einrichtungen fast völlig brach liegt, obwohl hier dank des ganzjährigen hohen Warmwasserverbrauchs besonders große Einsparmöglichkeiten liegen. Die Einrichtung der Kompetenzzentren deutschlandweit sollen Unsicherheiten, die hinsichtlich großer Kollektoranlagen existieren, beheben. Das Kompetenzzentrum wird als neutrale Anlaufstelle für Fachleute, welche in die Planung, Umsetzung und Betriebsführung großer solarthermischer Anlagen eingebunden sind, dienen. Hier wird eine Plattform entstehen, wo ein fachlich fundierter Erfahrungsaustausch aller Beteiligten in diesem Bereich stattfindet. Dieser versetzt Planer und Installateure in die Lage solarthermische Anlagen optimal zu planen und zu installieren.

Das ist wichtig, da die Planung und Auslegung einer Großen Solaranlage mehr Zeitaufwand und eine detaillierte Betrachtung und Auswertung der örtlichen Gegebenheiten als die Kleinanlagen im Ein –und Zweifamilienhausbereich erfordert. Durch eine intelligente Systemintegration und eine passgenaue Auslegung lassen sich erhebliche Optimierungs- und Einsparungspotentiale finden. So können wirtschaftliche Systeme geschaffen werden, die sich innerhalb von 7 -15 Jahren amortisieren.

Das Kompetenzzentrum wird neutral und herstellerunabhängig zu großen Kollektoranlagen informieren, beraten und weiterbilden. Dazu werden bisherige Tätigkeiten wie Schulungen, Vor-Ort-Analysen, Angebotsvergleiche und unabhängige und neutrale Beratung aller marktrelevanten Akteure weitergeführt und ausgebaut. Das Angebot an Vorträgen, Schulungen, Seminaren und Workshops für Große Solaranlagen wird erweitert. Im Zusammenhang mit den Kompetenzzentren gibt es noch zwei weitere Projekte. Eine Internetportal und eine Informationskampagne begleiten die Arbeiten. Es soll eine übergreifenden Zusammenarbeit zwischen den Kompetenzzentren der Informationskampagne und dem Internetportal geben. Eine Telefonhotline und eine Internetplattform sorgen für Informationsverteilung auf breiter Ebene. Netzwerke zu Planer, Architekten, Installateuren und Verantwortliche der Wohnungsbaugesellschaften werden initiiert. Eine Zusammenarbeit mit den anderen Kompetenzzentren in Deutschland, aber auch mit Akteuren im Solarbereich in Österreich und der Schweiz wird stattfinden. Kontakte zu politischen und kommunalen Entscheider werden gehalten.


Ansprechpartner bei solid sind dabei Oskar Wolf (Projektleiter), Anna Bedal (Projektingenieurin) und Matthias Hüttmann (Projektingenieur).
In Kürze wird solid auf seiner Internetseite einen eigenen Bereich einrichten. Zudem wird im solid-newsletter wie auch in Fachzeitschriften stetig über aktuelle Projekte berichtet werden.

Link: Studie zu großen Solarwärmeanlagen (GroSol): http://www.erneuerbare-nergien.de/files/pdfs/allgemein/application/pdf/studie_grosol.pdf

GastautorIn: Matthias Hüttmann, solid für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /