MAN Ferrostaal erhöht Anteil an Solar Power Group

Solar Power Group baut auf Fresnel- Technologie solarbezogene Kraftwerkskomponenten

MAN Ferrostaal hat ihre Anteile an der Solar Power Group (SPG) im Zuge einer Kapitalerhöhung um knapp 19 Prozent erhöht und hält jetzt 42,8 Prozent an dem Unternehmen. Die Solar Power Group ist aktiv im Bereich der solarthermischen Kraftwerkstechnologie und entwickelt und baut auf Basis der sogenannten Fresnel-Technologie solarbezogene Kraftwerkskomponenten.

‘Wir betrachten unsere Beteiligung an der SPG als ein strategisches Investment und als eine zukunftsweisende Kooperation,’ so Dr. Klaus Lesker, Vorstand bei MAN Ferrostaal und verantwortlich für das Solar- und das Kraftwerksgeschäft des Unternehmens. ‘Wir sind von den hohen Potenzialen der Fresnel-Technologie überzeugt. Insbesondere zum gegenwärtigen Zeitpunkt dürfte unsere Anteilserhöhung als positives Signal am Markt wahrgenommen werden.’

MAN Ferrostaal unterstützt mit dem Ausbau ihres Anteils die weiteren Forschungen und Entwicklungen bei SPG. Derzeit verfolgt SPG Projekte in Spanien, USA, Australien und Libyen. Generell gehören, aufgrund der hohen Sonneneinstrahlung, insbesondere die Staaten der MENA-Region, die USA und Australien zu den wichtigsten Zielmärkten dieser Technologie. Bedingt durch die Übernahme der Aktienmehrheit der MAN Ferrostaal durch die International Petroleum Investment Company (IPIC) rücken für SPG jetzt auch die arabischen Länder in den Fokus.

‘IPIC interessiert sich sehr für innovative und zukunftsrelevante Technologien’, sagt Jacques de Lalaing, Geschäftsführer der Solar Power Group. ‘Die Solarthermie gehört dazu, denn sie ist eine der wichtigsten Technologien der Zukunft. Im Bereich der Energieerzeugung gibt es keine gleichwertige Alternative. Auch ist sie effizienter als Windenergie und Photovoltaik. Neben der hohen ökologischen Nachhaltigkeit dieser Technologie sind auch die wirtschaftlichen Aspekte überzeugend: Die Anlagen verfügen über eine Mindestlaufzeit von 20 Jahren und können bei Bedarf problemlos modular erweitert werden. Der Strom kann hiermit nicht nur sehr günstig erzeugt werden, sondern auch besonders umweltfreundlich. Dies gewinnt immer mehr an Bedeutung.’

Bislang sind bei Solarkraftwerken hauptsächlich sogenannte Parabolrinnen-Kraftwerke bekannt, bei denen gekrümmte, parabolförmig angeordnete Spiegel verwendet werden. Zwischen Parabolrinnen- und Fresnel-Kraftwerken gibt es einige technische Unterschiede, die sich auch in der Wirtschaftlichkeit der Anlagen bemerkbar machen. So sind die Flachspiegel, mit denen die Kollektoren für die Fresnel-Technologie arbeiten, sehr preisgünstig in der Produktion. Statt Thermoöl wie bei Parabolrinnen-Spiegeln fließt speziell bei SPG-Kraftwerken Wasser durch das Absorberrohr, welches ohne Umwege unmittelbar auf 450 Grad erhitzt wird. Damit entfällt der energie- und kostenaufwendige Wärme-tausch. Auch der Flächenbedarf für diese Technologie ist vergleichsweise niedrig.

Dr. Lesker begründet die Intensivierung des Solargeschäfts seines Unternehmens: ‘Der weltweite Energiebedarf wächst, der CO2-Ausstoß nimmt immer mehr zu und belastet das Klima. Auch die Kosten für fossile Energieträger steigen voraussichtlich weiter. Deshalb brauchen wir innovative Lösungen, die dieser Entwicklung entgegen wirken. Die Sonne liefert kostenlos Energie, tagtäglich ein Vielfaches mehr als wir weltweit brauchen. Gerade die sonnenreichen Länder bieten sich hier als Märkte an. In vielen dieser Länder sind wir heute bereits gut vertreten. Dies wollen wir nutzen.’ In sonnenreichen Regionen sind die Böden aufgrund ihrer mangelnden Eignung für Ackerbau in der Regel meist von geringem ökonomischem Wert. Deshalb, so Dr. Lesker, bietet die solarthermische Technik den benachteiligten Regionen im Sonnengürtel der Erde gute Entwicklungschancen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /