Europäische Bürgermeister gegen den Klimawandel

Mehr als 400 begeisterte TeilnehmerInnen - Internationale Jahrestagung von Klima-Bündnis und Energie-Cités

Brüssel- Mit mehr als 400 teilnehmenden PolitikerInnen, kommunalen PraktikerInnen, Firmendirektoren und VertreterInnen von NGOs übertraf die gemeinsame Jahreskonferenz der Städtenetzwerke Klima-Bündnis und Energie-Cités, die zusammen mit der Hauptstadtregion Brüssel vom 22. bis 24. April 2009 organisiert wurde, alle Erwartungen übertroffen.

Die begeisternde Festrede des US-amerikanischen Ökonoms und Präsidenten der Stiftung für Ökonomische Trends, Jeremy Rifkin, und die überzeugende Rede der indischen Leiterin des Zentrums für Wissenschaft und Umwelt, Sunita Narain, machten deutlich, dass es höchste Zeit zum Handeln ist. Narain, die leider nicht persönlich kommen konnte, betonte in ihrer Videobotschaft, dass die Menschen im Süden diejenigen sind, die am wenigsten zum Klimawandel beitragen und am meisten darunter leiden.

Rifkin veranschaulichte eine dritte industrielle Revolution und ein neues soziales Europa im 21. Jahrhundert: "Künftig werden dieselben Prinzipien und Technologien, die das Internet und globale Kommunikationsnetzwerke ermöglicht haben, dafür eingesetzt, die Energienetze in der Welt umzugestalten - sodass die Menschen erneuerbare Energie herstellen und auf dieselbe Weise miteinander teilen können, wie sie jetzt miteinander Informationen teilen. Dies wird zu einer neuen, dezentralisierten Form der Energienutzung führen."

Ein Arbeitsschwerpunkt der Konferenz war der "Konvent der Bürgermeister" und seine praktische Umsetzung in Städten und Gemeinden. Zwölf europäische Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, unter ihnen der Münchner Referent für Gesundheit und Umwelt und Vorsitzende des Klima- Bündnis, Joachim Lorenz, präsentierten ihre zukunftsfähigen, lokalen Lösungen für die Bereiche Energie und Klima. Hochrangige Vertreter aus
dem Kabinett von EU-Energiekommissar Andris Piebalgs und der Exekutivagentur für Wettbewerbsfähigkeit und Innovation stellten den TeilnehmerInnen vor, welche Unterstützung die Unterzeichner-Städte und Gemeinden in den nächsten Monaten erwarten können.

Der "Konvent der Bürgermeister" ist eine im vergangenen Jahr gestartete Initiative der Europäischen Kommission zur Einbeziehung der Städte und Gemeinden, ihrer OberbürgermeisterInnen und der BürgerInnen im Kampf gegen den Klimawandel. Über 350 Kommunen aus ganz Europa hatten im Februar 2009 im Rahmen eines Festaktes in Brüssel ihren Beitritt zum Konvent und dessen Zielen (20 Prozent weniger CO2-Emissionen, 20 Prozent mehr Energieeffizienz, 20 Prozent mehr Erneuerbare Energien) erklärt.


Mit dem "Konvent der BürgermeisterInnen", in dem sich die unterzeichnenden Städte und Gemeinden verpflichten - wie auch die Mitglieder des Klima-Bündnis - bei der Verringerung der CO2-Emissionen durch Energieeffizienz und die Nutzung erneuerbarer Energien über die Ziele der EU hinauszugehen, hat die Europäische Kommission die
Wichtigkeit von Kommunen für den Klimaschutz erkannt.

Das "Klima-Bündnis der europäischen Städte mit indigenen Völkern der Regenwälder e.V." wurde 1990 gegründet und umfasst heute über 1400 Mitgliedsstädte und -gemeinden in ganz Europa. Die Klima-Bündnis-Kommunen haben sich ehrgeizige Klimaschutzziele gesetzt: Sie wollen ihren CO2-Ausstoß alle fünf Jahre um zehn Prozent senken, um so eine
Halbierung ihrer Pro-Kopf-Emissionen bis spätestens 2030 (Basisjahr 1990) zu erreichen.


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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /