Eröffnung des Energiewegs in Söll

In Verbindung mit der Natur und der Kraft der Sonne auf dem Söller Naturpfad Energie tanken und Solaranlagen entdecken

Söll - Die Sonne ist eine unerschöpfliche Energiequelle und schenkt uns jeden Tag Vitalität und Lebensfreude. TiSUN als Solarthermie-Spezialist im Herzen von Tirol ist schon lange von der einzigartigen Kraft der Sonne überzeugt. Gemeinsam mit dem TVB Wilder Kaiser Söll und der Gemeinde Söll eröffnete TiSUN vor kurzem den ‘Energieweg’, der den ‘Sunnseitweg’ und den ‘Schattseitweg’ rund um die Gemeinde Söll verbindet. Der Weg führt am Firmenhauptsitz vorbei und lädt ein, die Kraft der Sonne und die Möglichkeiten ihrer sinnvollen und kostenlosen Nutzung zu entdecken.

Drei Stationen bieten Spaziergängern auf diesem Weg die Möglichkeit, auf einfache Weise mehr über Solarwärme und Solaranlagen zu erfahren und sich intensiv mit dem Planenten Sonne zu beschäftigen. Egal, ob mit Kinderwagen oder mit Laufschuhen, der Weg ist ein Erlebnis für Jedermann und am Ende wird man die Energie der Sonne förmlich spüren können. Am Anfang und am Ende laden die Gasthäuser Oberstegen und Bocking zum Verweilen und Reflektieren dieses Naturerlebnisses ein.

Sonne bedeutet Leben. Die Sonne spendet uns Licht, Energie, Vitalität und Wärme. Als die größte Energiequelle liefert sie pro Jahr etwa das 10.000-fache des Weltenergiebedarfs. Theoretisch würden somit 30 min. Sonneneinstrahlungen für die benötigte Energie eines ganzen Jahres reichen. Sonnenenergie ist kostenlos, unbegrenzt verfügbar und absolut umweltfreundlich. Deswegen ist sie heute eine sehr konkurrenzfähige Energiequelle. In der Natur spürt man ihre Kraft und ihre Bedeutung für Menschen, Tiere und Pflanzen. Die Sonne regt die Sinne an, sei es durch die Kräuter und Gräser am Wegesrand, die duftende Blumenwiese oder das glitzernde, frische Quellwasser in den Bächen.

Der 3,5 Kilometer lange Weg kann zu Fuß zwischen 1,5 und drei Stunden begangen werden, je nach Routenwahl.

Die Stationen des Energiewegs

Eine Möglichkeit die Sonnenenergie zu nutzen ist die Solarthermie. Solaranlagen funktionieren auf relativ einfache und äußerst effiziente Weise. Eine Solarthermie- Anlage besteht aus Kollektoren, einem Pufferspeicher, einer Pumpengruppe, einem geschlossenem Rohrkreis und einer Regelung.

Der Sonnenkollektor

Ein wichtiger Bestandteil ist der Sonnenkollektor. Die schwarz beschichteten Absorber aus Kupfer oder Aluminium fangen die Sonnenstrahlen ein und geben die Wärme an das Wasser-Frostschutz-Gemisch ab, das sie durchströmt. Die Absorber sind mit speziellen Beschichtungen versehen, um möglichst wenig der erzeugten Wärme wieder an die Umgebung abzugeben. Die TiSUN Kollektoren werden mit einem 4 mm dicken Glas abgedeckt, rückseitig gedämmt und mit einer Metall- oder Holzummantelung dicht verschlossen. Damit sind sie vor Schneefall, Hagel und weiteren Unwettern geschützt. Sonnenkollektoren werden auf Hausdächern, Fassaden oder frei aufgestellt. Dabei beachtet man immer das Sonnenspektrum, die Sonnenscheindau¬er und den Winkel, unter dem die Sonnen¬strahlen auf die Erdoberfläche fallen. Auch die Jahreszeiten und die Breitengrade spielen eine wichtige Rolle. In unseren Breiten erhält man den größten Energieertrag bei einer Neigung von 45 Grad und einer Ausrichtung nach Süden. Nachdem sich der Sonnenkollektor erwärmt hat, leitet das Wasser-Frostschutz-Gemisch die Wärme über den Wärmeaustauscher zum Solarspeicher.

Der Solarspeicher

Im Speicher gleicht die Wassermasse das schwankende Energieangebot der Sonne aus. Hier bildet sich eine natürliche Temperaturschichtung: Das ‘leichtere’ warme Wasser steigt auf und wird aus dem oberen Teil entnommen. Das ‘schwerere’ kalte Wasser sinkt ab und wird für die neuer¬liche Erwärmung zum Kollektor gepumpt.
Im Winter und bei schlechtem Wetter reicht die Kraft der Sonne nicht aus. Der Solarkol¬lektor kann das Wasser unter Umständen nicht allein erwärmen. In diesem Fall wird die Warmwassererzeugung durch angeschlossene Gas-, Öl- und Biomasse- Heizungen unterstützt.

BEISPIEL 4 PERSONEN HAUSHALT in TIROL

Für eine 4-köpfige Familie braucht man ca. 6 bis 8 m2 Kollektorfläche und einen 500 Liter fassenden Pro-Clean-Speicher. Die Solarkollektoren müssen nach Süden ausgerichtet sein, um die Sonnenenergie optimal ausnutzen zu können. 60 bis 80% des Warmwasserverbrauchs können somit durch eine Solaranlage in einem Jahr gedeckt werden. Der restliche Energiebedarf wird durch andere Energiequellen abgedeckt. Viele Haushalte nutzen die Solaranlage zusätzlich zur Heizungsunterstützung. Durchschnittlich können in unserer alpinen Region 25 bis 30% des jährlichen Warmwasserverbrauchs und der jährlich benötigten Wärme durch eine Solaranlage gedeckt werden. Dazu benötigt man zwischen 15 und 18 m2 an Kollektorfläche und einen 1000 Liter fassenden Pro-Clean-Speicher.

Die Solaranlage

Eine moderne Heizungsanlage besteht im Wesentlichen aus 3 Komponenten: Wärmeerzeugung, Wärmeverteilung und Wärmeabgabe. Das Zusammenwirken dieser Teile ist entscheidend für den späteren sparsamen, sicheren und umweltfreundlichen Heizbetrieb.
Bei der Auslegung einer thermischen Solaranlage ist die Warmwasser- oder Heizungsunterstützung zu beachten. Bei der Warmwasserunterstützung erfolgt eine Auslegung der Größe der Kollektoren und des Speichers rein auf die Aufbereitung von Warmwasser. Eine Heizung wird bei der Heizungsunterstützung zusätzlich zur Warmwasserbereitung mitgeplant. Somit kann ein besserer Amortisierungsgrad der Anlage erreicht werden. Als Zusatzheizung für die Solarheizung kann jede bestehende oder neue herkömmliche Heizung, sowie Wärmepumpe verwendet werden. Wie viel zugeheizt werden muss, hängt von dem Speichervolumen, der Außentemperatur, der Wärmedämmung des Hauses, dem Nutzerverhalten und anderen Einflussfaktoren ab.

DATEN UND FAKTEN

Knapp 22 Millionen m2 Kollektorfläche sind in Europa in Verwendung (EU 27 + Schweiz). Davon wurden allein 2,74 Millionen m2 Kollektorfläche im Jahr 2007 neu installiert. 2008 werden 15,4 Gigawatt durch Solar¬thermie-Anlagen gewonnen. Österreich ist der drittstärkste Markt nach Deutschland und Griechenland. Knapp 4 Prozent der Landesfläche sind als Sonnenkollektoren auf österreichischen Dächern und sonstigen Flächen installiert.
Die Besitzer einer Solaranlage sparen sich damit rund 110 Millionen Euro an Energiekosten jährlich. 199.300 Tonnen Heizöl werden nicht benötigt. Die Umwelt wird in Österreich um stolze 494.000 Tonnen CO2 entlastet. Jede Solaranlage für Warmwasser und Heizungsunterstützung spart rund 2 Tonnen CO2 pro Jahr und schützt damit das Klima genauso wie 140 neu gepflanzte Bäume.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /