4 Millionen Bundesforste-Bäume für Österreich

Große Aufforstungsaktion nach Aufarbeitung der Windwürfe - Bäume für das Klima im 22. Jahrhundert - Armin Assinger und Hubert von Goisern als prominente Paten

Nach den Sturmereignissen Kyrill, Paula und Emma in den Jahren 2007 und 2008 starten die Österreichischen Bundesforste heuer die größte Aufforstungsaktion seit Jahren. "Der Klimawandel und die letzten Windwürfe sind nicht ohne Folgen für den österreichischen Wald geblieben. In weiten Teilen des Landes müssen Wälder wieder hergestellt werden", erklärt Georg Erlacher, Vorstand für Forstwirtschaft und Naturschutz der Österreichischen Bundesforste. "Bereits in den Vorjahren haben die Aufforstungen kontinuierlich zugenommen. Heuer erreichen wir einen Spitzenwert: Derzeit sind hunderte Forstarbeiter damit beschäftigt, rund 4 Millionen Jungbäume in ganz Österreich auszupflanzen." Das entspricht einer Fläche von rund 2000 Hektar. "Nur so können wir sicherstellen, dass wir den Wald für die zukünftigen Generationen erhalten und die Nutzungsmöglichkeit für die nächsten Jahrzehnte sichern", so der Vorstandssprecher.

Bäume für das Klima im 22. Jahrhundert

"Bereits seit Jahren beobachten wir den Klimawandel und seine Auswirkung auf das Ökosystem Wald", sagt Erlacher. "Wir pflanzen jetzt die Bäume für das 22. Jahrhundert. Die Jungpflanzen, die wir heute setzen, werden in durchschnittlich 120 Jahren geerntet. Die Auswahl und Zusammensetzung der Baumarten für den Wald der Zukunft ist daher entscheidend. Wir müssen darauf achten, dass die Bäume mit dem vermehrten Aufkommen von Wetterextremen und den Temperatur- und Niederschlagsverhältnissen, wie sie nach heutigen wissenschaftlichen Erkenntnissen im nächsten Jahrhundert herrschen werden, gut zu recht kommen", zeigt sich Erlacher vorausschauend. "Neben dem "BrotbaumÖsterreichs" - der Fichte - setzen wir insbesondere auf die Lärche. Sie zeichnet sich durch besondere Sturmfestigkeit aus." In Summe werden 32 verschiedene Baumarten wie Tanne, Ahorn, Douglasie und Erle angepflanzt. Die reiche Baumartenmischung erhöht zugleich die Artenvielfalt und stärkt damit das Ökosystem Wald. "Die Samen stammen aus unserer eigenen Samenaufbereitungsanlage im niederösterreichischen Arndorf", erläutert der Vorstandssprecher. "Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit", so Erlacher, "werden die aus einem Samen gezogenen Jungbäume nur in jener Gegend ausgepflanzt, in der die Samen ursprünglich auch geerntet wurden."

Aufforstungen in ganz Österreich

Die Aufforstungen finden auf Bundesforste-Gebieten in ganzÖsterreich statt. Die meisten Bäume werden neben Kärnten, Tirol, der Steiermark und Niederösterreich in Salzburg und in Oberösterreich gepflanzt - letzte beidere waren von den Sturmtiefs am stärksten betroffen. So entfällt allein auf Salzburg und Oberösterreich mit rund 2 Millionen die Hälfte aller Jungbäume. Auch in Wien/Niederösterreich und der Steiermark wird mit über 600.000 Setzlingen ordentlich aufgeforstet. Tirols Wälder werden um 350.000 Jungbäume bereichert, in Kärnten werden vorwiegend im sturmgeschädigten Mölltal und in Unterkärnten Jungbäume gesetzt. Sie werden alle von Hand gepflanzt, was besonders in extremen Steillagen eine große Herausforderung darstellt.

Armin Assinger und Hubert von Goisern als prominente Paten

Die Aktion wird von prominenten Österreichern unterstützt: Für die Aufforstungen in Kärnten übernimmt Ski- und TV-Star Armin Assinger die Patenschaft für die Jungbäume, in Oberösterreich stellt sich Musiker Hubert von Goisern in den Dienst der grünen Sache. In Salzburg werden Olympiasieger Thomas Stangassinger und der Schauspieler und Kabarettist Fritz Egger, selbst beide Grund- und Bodenbesitzer, den Spaten in die Hand nehmen und die Pflanzung der Setzlinge begleiten.

Rekordaufwendungen für Waldpflege

Mit den Sturmereignissen gehen erhöhte Aufwendungen für Waldpflege einher. "Im letzten Jahr lagen die Kosten für Waldpflege bei über 18 Millionen Euro", weist Erlacher auf die finanziellen Auswirkungen hin. Mehr als die Hälfte wurde für Maßnahmen gegen Waldschädlinge wie den Borkenkäfer eingesetzt, deren Aufkommen infolge der Wetterextreme zugenommen hat. Auch die Aufwendungen für Aufforstungen sind gestiegen. "Unter normalen klimatischen Verhältnissen müssen weniger Jungbäume gesetzt werden, denn zwei Drittel des Waldes verjüngt sich natürlich. Der Rest muss aufgeforstet werden", erläutert der Vorstandssprecher. In den sturmgeschädigten Gebieten ist ein natürlicher Nachwuchs jedoch nur eingeschränkt möglich, hier muss mit Aufforstungen nachgeholfen werden. "Vor wenigen Jahren lag die Menge bei rund zwei Millionen Pflanzen pro Jahr. Heuer verzeichnen wir das Doppelte - vier Millionen Bäume", stellt Erlacher fest. "In den nächsten zwei bis drei Jahren werden die Aufforstungen auf vergleichsweise hohem Niveau bleiben. Wenn keine weiteren Großschadensergebnisse eintreten, werden sich die Aufforstungen danach wieder reduzieren", blickt Erlacher vorsichtig optimistisch in die Zukunft.



Quelle: Österreichische Bundesforste AG


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /