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Bayr: Tag der Umwelt ganz im Zeichen der UN-Klimakonferenz in Bonn

Weg nach Kopenhagen nur mit Rücksichtnahme und globalem Ausgleich zu gehen

Der am 5. Juni begangene Tag der Umwelt steht heuer ganz im Zeichen der Vorbereitungen auf die Klimakonferenz in Kopenhagen im kommenden Dezember. Zurzeit wird in Bonn im Rahmen einer 12-tägigen UN-Konferenz versucht, die Rahmenbedingungen für Kopenhagen zu schaffen, damit zu Jahresende das Kyoto-Nachfolgeabkommen auch tatsächlich unterzeichnungsreif ist. "Das Kyoto-Abkommen läuft bekanntlich 2012 aus und bedarf bereits jetzt dringend einer zeitlich wie inhaltlich nahtlos anschließenden Regelung", wie Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für Umwelt und Globale Entwicklung, betont.

"Alle Menschen, alle Regierungen wollen gegen die Erderwärmung mit ihren unabsehbaren, aber sicherlich einschneidenden Folgen ankämpfen", ist Bayr überzeugt, "aber die Übernahme von Verpflichtungen ist wie immer schwierig zu verhandeln". Bayr erläutert, dass viele sogenannte Schwellenländer, die also auf dem Sprung zu großen Industrienationen sind, verständlicherweise auf ihren wirtschaftlichen Aufschwung nicht verzichten wollen und Unterstützung vom reicheren Norden brauchen, um klimafreundlichen Technologien den Vorzug geben zu können. "Wir haben noch vor 30 Jahren unsere Industrie ohne Rücksicht auf den Treibhausgasausstoß betrieben und uns damit reich gewirtschaftet", so Bayr, "entsprechend können wir jetzt nicht einfach verlangen, die Länder des Südens sollen ihre wirtschaftliche Entwicklung einstellen - hier gilt es, vernünftige Unterstützungen anzubieten und überhaupt weltweit nur die zukunftsträchtigen - und damit auch klimaschonendsten - Umwelttechnologien voranzutreiben!"

Die in Bonn laufende Konferenz befasst sich mit Verhandlungstexten von 182 Ländern, die von 4.300 Delegierten diskutiert werden. "Es ist noch ein langer Verhandlungsweg bis zum Abschluss in Kopenhagen", so Bayr abschließend, "und es ist ein Weg, den wir weltumspannend gemeinsam gehen müssen - mit gegenseitiger Rücksichtnahme, Verständnis und globalem Ausgleich von Ressourcen."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /