Stiftungsprofessur zur nachhaltigen Entwicklung an Saarbrücker Uni

Die Universität des Saarlandes und die Europäische Akademie Otzenhausen richten gemeinsam mit der Initiative "Mut zur Nachhaltigkeit" eine Stiftungs-Professur ein

Mit der neuen Professur wollen Stifter und Universität dieses Querschnittsthema in möglichst vielen Studienfächern verankern. Damit sollen die Studierenden als die Entscheidungsträger von morgen sensibilisiert werden, verantwortungsvoll mit den Ressourcen unserer Erde umzugehen.

Auch die Forschung zur nachhaltigen Entwicklung an der Saar-Uni soll verstärkt werden. Der Initiative "Mut zur Nachhaltigkeit" gehören neben der Europäischen Akademie Otzenhausen die Stiftung Forum für Verantwortung und die Asko Europa-Stiftung an.

Die Studierenden der Saar-Uni werden künftig nicht nur Blockseminare zu Themen der Nachhaltigkeit besuchen können, sondern sich auch in Seminaren, Vorlesungen und Gastvorträgen mit dem Thema beschäftigen. In Anlehnung an das Zertifikat Europaicum der Universität, einer Zusatzqualifikation zu europäischen Themen, wird es ab dem Wintersemester 2009/2010 ein Zertifikat zur nachhaltigen Entwicklung geben. Dieses wird auch mit Leistungspunkten bewertet. Im Bachelor- und Lehramtsstudium Geographie und Geschichte wird die nachhaltige Entwicklung fester Bestandteil des Seminar-Angebots. Andere Fächer sollen dann diesem Vorbild folgen.

Die neue Professur wird für fünf Jahre aus Mitteln der Projektinitiative "Mut zur Nachhaltigkeit" gefördert (Personalkosten der Professur, eines wissenschaftlichen Mitarbeiters sowie einer Sekretariatskraft). "Wir wollen damit die Studierenden dafür sensibilisieren, dass wir auch den nachfolgenden Generationen Lebenschancen erhalten müssen", sagte Klaus Wiegandt, Stifter und Vorstand der Stiftung Forum für Verantwortung und ehemaliger Vorstandssprecher der Handelsgruppe Metro. Die Studierenden von heute seien diejenigen, die morgen in wichtigen Positionen in Politik, Unternehmen und Verbänden die Entscheidungen träfen. "Wenn sie sich bereits an der Universität intensiv mit der nachhaltigen Entwicklung beschäftigt haben, werden sie später auch über die Auswirkungen ihres eigenen Handelns nachdenken", unterstrich Universitätspräsident Volker Linneweber bei der Präsentation der neuen Stiftungsprofessur. Es gehe also nicht darum, einzelne Umweltprojekte anzustoßen, sondern die Studierenden auf sehr umfassende Weise mit den globalen Strukturen vertraut zu machen.

Mit Einrichtung der neuen Professur soll außerdem das umfangreiche Bildungsangebot der Europäischen Akademie Otzenhausen mit den universitären Veranstaltungen vernetzt werden. Für Studierende soll es dann auch Blockseminare in der Europäischen Akademie Otzenhausen im nördlichen Saarland geben. Diese wiederum wird die Universität dabei unterstützen, renommierte Gastredner aus dem In- und Ausland für Vorträge zur nachhaltigen Entwicklung zu gewinnen. In wissenschaftlichen Seminaren soll es unter anderem um die Fragen gehen, wie der Energieverbrauch gesenkt werden kann und wie man Volkswirtschaften dazu bewe-gen kann, weniger verschwenderisch mit Rohstoffen und Wasservorräten umzugehen. Weitere Themen werden zum Beispiel eine gerechtere Nahrungsmittelverteilung auf der Welt und die Auswirkungen die Klimaveränderungen auf die verschiedenen Regionen sein.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /