Es tut sich was - die lang ersehnten Elektroautos kommen!

Nissan gibt "Strom" - mehr als 100.000 Elektroautos pro Jahr als Ziel - erste DOE Kreditzusagen in den USA

© Tesla
© Tesla
© oekonews
© oekonews

Manche Hersteller scheinen sich nun plötzlich einen Wettlauf um die Erzeugung von Elektroautos zu liefern. Vor kurzem hat Mitsubishi Motors in Japan mit dem Verkauf eines kleinen Elektroautos für den Massenmarkt begonnen. Der i-MiEV ist zwar nicht billig, Bestellungen gibt es dafür trotzdem schon genug- bis März 2010 sollen in Japan 1400 Stück verkauft werden- danach soll es den kleinen Hüpfer auch in Europa und den USA geben. Auch Subaru hat ein Elektroauto für Japan angekündigt.

Nissans Ziele sind groß- bereits in zwei bis drei Jahren sollen, wenn alles wie geplant läuft, mindestens 100.000 Elektrofahrzeuge per Jahr im US-Werk in Smyrna, Tennessee, vom Band laufen, so Nissan im Anschluss an die Hauptversammlung, die in Yokohama stattfand. Die ersten dieser Elektroautos sollen in Japan und in den USA verkauft werden, ab 2012 soll es dann ein weltweiten Vertrieb geben.

"Wir müssen in großen Stückzahlen produzieren, um Kostenvorteile zu generieren", so Nissan-Chef Carlos Ghosn. Das Interesse der Verbraucher an emissionsfreien Fahrzeugen zu bezahlbaren Preisen sei hoch.

Auch Tesla Motors expandiert: Tesla Shops werden eröffnet, diese Woche startet man in London, demnächst in München - auch in den USA sind noch heuer mehrere neue Verkaufsstellen geplant. Vor kurzem wurde der 500. Tesla Roadster ausgeliefert.

I

USA: Kreditzusagen für DOE Kredite an Tesla Motors, Nissan und Ford

In den USA gibt es erste Entscheidungen zu den Staatshilfen für die Erzeugung von Elektrofahrzeugen und Batterien, mit denen die US-Regierung den Umbau der Produktion zugunsten umweltfreundlicher Fahrzeuge unterstützen, Arbeitsplätze schaffen und gleichzeitig die Mobilität umweltfreundlicher gestalten will.

Wie vor kurzem bekannt wurde, hat Tesla Motors die Zusage für 465 Mio Dollar zinsgünstige Kredite direkt von der Abteilung für Energie (DOE) im Rahmen des ‘Advanced Technology’ Fahrzeugbau Programms erhalten. Dies ist ein wichtiger Schritt für den Start zur Herstellung der geplanten Elektro-Limousine, des Sedan S. Der Großteil davon, $ 356 Millionen, soll in die Finanzierung einer Produktionsstätte für die Limousine gehen, die wahrscheinlich in Süd-Kalifornien errichtet werden wird. 100 Millionen Dollar will Tesla Motors in den Bereich Batterieerzeugung und -technik stecken.

Die DOE hat insgesamt 8 Milliarden Dollar an Krediten, einschließlich eines 5,9 Milliarden Dollar Pakets zum Umbau von Ford-Fabriken in Kentucky, Michigan, Illinois, Missouri und Ohio freigegeben. Nissan wird 1,6 Milliarden US-Dollar für seine Fabrik in Tennessee erhalten, wo Elektroautos und Batterien gefertigt werden sollen. Weitere Zusagen für anderen Hersteller will man in den nächsten Monaten geben.

Große Hoffnungen liegen auf dem Tesla Modell S, man geht davon aus, das bis Ende 2013 rund 20.000 pro Jahr erzeugt werden können. Der Sedan S soll etwa 50.000 Dollar weniger als das erste Fahrzeug von Tesla, der Roadster, kosten.

Tesla plant den Verkauf der S-Modelle mit einem Basispreis von $ 57.400. CEO Elon Musk sagte gestern: "Tesla wird die Darlehen genau in der Art und Weise einsetzen, wie man sich das in der Regierung vorstellt, für den Aufbau einer nachhaltigen Verkehrspolitik."

In der 2. Tesla-Erzeugung, die in Nord-Kalifornien geplant ist, sollen Akkus nicht nur für Tesla, sondern auch für Fahrzeuge anderer Autohersteller, erzeugt werden. Die Pilot-Produktion soll so rasch wie möglich starten, geplant ist 2011, mit einer Erzeugung von bis zu 10.000 Batterien bis 2012 und 30.000 im Jahr 2013.

Nissan hat im Vergleich zu manch anderen Herstellern bereits einen Vorsprung und die derzeit ehrgeizigsten Pläne - mehr als 100.000 Einheiten bis 2012 - zu Preisen die im Wettbewerb mit konventionellen Fahrzeugen stehen sollen, beispielsweise mit Leasing-Akkus, da Batterien der teuerste Teil der meisten Elektroautos sind. Nissan verfügt dazu auch über ein Joint Venture mit der Batterie-Hersteller NEC, und will auch die Allianz mit Renault Frankreich ins Spiel bringen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /