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Kopetz: "Ölheizer sollen ihre CO2-Emissionen in Zukunft selbst bezahlen!"

Österreichischer Biomasse-Verband fordert 4.000 Euro Klimaschutzabgabe für jeden neu installierten Ölkessel

Kritik an der jüngst verlängertenÖlkesselförderaktion übt Dr. Heinz Kopetz, Vositzender desÖsterreichischen und Europäischen Biomasse-Verbandes. Dennoch sieht er gerade in der aktuellen Diskussion rund um eine neue Energiestrategie durchaus Chancen. Vor allem in der Frage des CO2-Handels müssen seiner Meinung nach die Weichen neu gestellt werden. Kopetz fordert, neben den großen Unternehmen, auch Kleinverbraucher in die Verpflichtung zum Klimaschutz einzubeziehen. "Es kann nicht sein, dass größere Unternehmen eine überproportionale Bürde im Klimaschutz tragen müssen. Es ist sinnvoll und notwendig, in Sachen Klimaschutz eine Gleichbehandlung zwischen Groß- und Kleinverbraucher herzustellen", so Kopetz. Sein Vorschlag lautet daher, dass jeder Endverbraucher, der eine neue, fossile Heizanlage installiert, einen einmaligen Klimaschutzbeitrag leisten soll. Die Höhe richtet sich nach der Menge an CO2 in Tonnen, die die jeweilige Anlage im Rahmen der Nutzungszeit emittiert.

"Für Heizungsanlagen unter 50 Kilowatt sind das im Schnitt 4000 Euro, für Anlagen über 50 Kilowatt ca. 8000 Euro Klimaschutzbeitrag. Das Geld soll dann von der Republik für den Zukauf von CO2-Zertifikaten verwendet werden, solange dies notwendig ist. Damit hätten sich alle Ölheizer ihre 'Verschmutzungsrechte' selbst bezahlt", erklärt Kopetz.

Auf Hochtouren wird momentan im Wirtschafts- und Lebensministerium gemeinsam an einer neuen Energiestrategie für Österreich gefeilt. "Dieser Schritt war dringend notwendig. Kernziel der Strategie muss ein konkreter Maßnahmenkatalog zum massiven Ausbau aller Ökoenergien bei gleichzeitiger Reduktion des Energieverbrauchs und der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern sein. Daher ist es für dieÖsterreichische Bundesregierung höchst an der Zeit, endlich Taten zu setzen und an den ambitionierten Klimaschutzzielen festzuhalten. Wenn aber die Installation neuer Ölkessel gefördert wird, dann ist das eine Bankrotterklärung für das Umweltmusterland Österreich", meint Ernst Scheiber, Geschäftsführer des Österreichischen Biomasse-Verbandes in Anspielung an die jüngste Presseaussendung der Mineralölwirtschaft. Demnach wird die Förderaktion zum Einbau neuerÖlkessel bis zum Jahr 2016 verlängert. "Die jüngste Förderaktion der großteils im öffentlichen Eigentum befindlichen Mineralölindustrie kann man durchaus mit einer billigen 'Einstiegsdroge' vergleichen. Einmal genommen, begibt man sich in die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen für die nächsten zwei bis drei Jahrzehnte. Hintergrund der Aktion ist wohl der stark eingebrochene Ölkesselmarkt. Mit Preisdumping versucht man nun, die wegbrechende Kundschaft zumindest mittelfristig bei der Stange zu halten."



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Weitere Infos: Österreichischer Biomasse-Verband

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /