© ecowatt
© ecowatt

Lokale Energie: schneller als der Strom aus der Wüste

Ungenutztes Dachflächen-Potenzial in Deutschland - Möglichkeiten zur Gewinnung Erneuerbarer Energien noch nicht annähernd ausgeschöpft -Wirtschaft vor Ort profitiert von lokaler Energieerzeugung

Berlin - Erneuerbare Energien bieten eine praktikable Alternative zu begrenzt verfügbaren fossilen Brennstoffen und ermöglichen Industrie- wie Entwicklungs- und Schwellenländern weiteres Wachstum ohne steigende CO2-Emissionen.

So diskutieren derzeit Experten die Möglichkeiten von Solar-Kraftwerken in den Wüsten Nord-Afrikas als alternative Stromlieferanten und als Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung in Afrika, Asien und Europa. Einigkeit besteht allerdings darüber, dass wichtige Voraussetzungen für die Realisierung solcher Großprojekte erst geschaffen werden müssen und dass diese Kraftwerke frühestens in einigen Jahrzehnten zur Verfügung stehen werden. Die mit großen Visionen angetretene Desertec Initiative plant, bis zum Jahr 2050 mit Investitionen von 400 Milliarden Euro 15 Prozent des Europäischen Strombedarfs mit importiertem Solarstrom zu decken. Zeitplan, Aufwand und Nutzen des Projekts zeigen, dass die Erschließung und Nutzung lokal verfügbarer Erneuerbarer Energien unvermindert voran getrieben werden muss.

Zahlreiche Energieerzeuger und -versorger in Deutschland haben den Bedarf erkannt und richten ihr operatives Geschäft darauf aus. Schätzungsweise 540 Terrawattstunden Strom werden jährlich allein in Deutschland verbraucht. Würden die ca. 800 Millionen Quadratmeter Dachflächen in Deutschland und die ebenfalls flächendeckend verfügbare Erdwärme konsequent für Solaranlagen und Geothermie-Kraftwerke genutzt, ließe sich der Anteil der Erneuerbaren Energien an der gesamten Stromerzeugung von derzeit ca. 15 Prozent bereits bis 2030 auf bis zu 50 Prozent steigern. Jedoch werden nach wie vor weit weniger Solar-Anlagen auf deutschen Dächern errichtet, als möglich wäre. Um den dringend benötigten Fortschritt zu beschleunigen, unterstützen deshalb spezialisierte Dienstleister wie die Berliner rds energies GmbH die Energieunternehmen und vermitteln ihnen freie Flächen im großen Stil.

‘Insbesondere größere, für Solaranlagen geeignete Dachflächen werden immer wertvoller. Unser Auftragsvolumen hat sich im Vergleich zum Vorjahr vervielfacht und wir suchen derzeit für marktführende Unternehmen weitere ca. drei Millionen Quadratmeter.’ beschreibt Eva-Catrin Reinhardt, Geschäftsführerin der rds energies GmbH, den derzeitigen Boom. ‘Mit den attraktiven Pachteinnahmen, die die Betreiber den Eigentümern ermöglichen, wird jede freie Fläche zu einem wertvollen Asset für Unternehmen und Immobilienverwalter. Besitzern geeigneter Dächer unterbreiten wir gern interessante Angebote.’ so Frau Reinhardt.

Deutschland ist damit nicht nur Technologieführer im Bereich der Erneuerbaren Energien. Es besitzt zudem große, bislang kaum genutzte Potenziale für die lokale Energieversorgung, deren Erschließung die Emission von Treibhausgasen spürbar reduzieren und der Wirtschaft vor Ort wichtige Investitionen und Einnahmen sichern könnte.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /