Erneuerbare Energien statt Atomenergie für Afrika

Afrika ist atomwaffenfreie Zone

Afrika ist seit der Vorwoche atomwaffenfreie Zone. "Das ist ein erfreulicher weiterer Schritt auf dem Weg zu einer atomwaffenfreien Welt. Gleichzeitig sehen wir mit Sorge, dass sich die Unterzeichnerländer für eine friedliche Nutzung der Atomenergie ausgesprochen haben", erklärt Xanthe Hall, Atomwaffenexpertin der IPPNW. Atomwaffen und Atomenergie sind zwei Seiten der gleichen Medaille. Afrika verfügt über einen enormen Vorrat an Energiequellen wie Geothermie, Wind- und Sonnenenergie. Der Einsatz von Erneuerbaren Energien wäre ein Motor für die wirtschaftliche Entwicklung der ärmsten Gebiete in Afrika. Die Atomenergie dagegen ist eine teure Sackgasse. Reaktoren müssen mit Wasser gekühlt werden und gerade Wasser ist in Afrika ein knappes Gut.

Am 12.8. ist laut dem südafrikanischen Institut für Sicherheitsstudien das Abkommen von Pelindaba in Kraft getreten, nachdem Burundi als 28. Staat ratifiziert hat. Das Abkommen verbietet jegliche Entwicklung und Tests sowie die Produktion und den Erwerb oder die Stationierung von Atomwaffen auf dem afrikanischen Kontinent sowie den ihn umgebenden Inseln. Auf dem Kontinent hatte lediglich Südafrika erfolgreich einsatzfähige Atombomben produziert. Bis Anfang der 1990er war das Land im Besitz von bis zu 6 Atomsprengköpfen. Technische Hilfe sowie Know-how erhielt es dabei von Israel. Konsequenz der Atomforschung und der andauernden Apartheid war eine Ausschluss vom politischen Prozess und auch von der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit einem Gros der Industrienationen.

1979 wurde mit Hilfe von sowjetischen Satellitenaufnahmen ein unterirdischer Atomtest vereitelt. Ende der 1980er entstanden in Südafrika erste Ansätze dem Nichtverbreitungsvertrag (NVV) beizutreten. Vorraussetzung der südafrikanische Führung zu diesem Schritt war, dass sich Länder aus der derselben Region diesem ebenfalls unterwerfen würden. Am 10. Juli 1991 trat Südafrika gemeinsam mit Sambia und Tansania dem Atomwaffensperrvertrag bei.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /