© Gerhard Loidl (Land OÖ)
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GLOBAL 2000: Strabag baut Mochovce?

Keine österreichische Beteiligung am AKW-Ausbau - Ausschreibungsverfahren widerspricht den Richtlinien zur Umweltverträglichkeitsprüfung!

Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 protestiert erneut gegen die Absicht der Strabag, sich am Bau der Risikoreaktoren Mochovce 3 + 4 zu beteiligen. Mit Gasmasken, Schutzanzügen und einem Transparent mit der Aufschrift "Strabag baut Mochovce" forderten die UmweltschützerInnen eine klare Stellungnahme von Seiten des Baukonzerns: "Während einer laufenden Umweltverträglichkeitsprüfung ist es unzulässig bereits ein Ausschreibungsverfahren einzuleiten, da der Ausgang der Umweltverträglichkeitsprüfung noch offen ist und keine Entscheidungen vorweggenommen werden dürfen" so Doris Rauh, Pressesprecherin von GLOBAL 2000. Auch die EU-Kommission machte in ihrer Stellungnahme vom Juli 2008 klar, dass Mochovce nicht dem aktuellen Sicherheitsstandard entsprechen kann. Ein Großteil der Gebäude ist seit über 20 Jahren der Witterung ausgesetzt. Die Baugenehmigung ist aus dem Atomunglücksjahr 1986, erforderliche Sicherheitskonzepte und Standards könnten nicht angewendet werden, so die Kommission. Eine Beschwerde bezüglich des Vorgehens der Betreiber von Mochovce ist von GLOBAL 2000 bei der Aarhus-Kommission anhängig. Die Strabag hat klarzustellen: Wie kann sich ein verantwortungsvollesösterreichisches Unternehmen an der Fertigstellung eines derartigen Skandalprojekts und insbesondere an einem wahrscheinlich illegalen Auschreibungsverfahren beteiligen?

"GLOBAL 2000 fordert die Strabag auf, endlich aufzuwachen und zu erkennen, dass die Baubeteiligung an der Atomruine ein Umweltskandal ist. Das zur Zeit gefährlichste Atomkraft-Projekt Europas darf nicht weiter gebaut werden", fordert Doris Rauh.

Die Umweltschützerinnen hatten bereits am vergangenen Montag vor der Strabag-Firmenzentrale in Wien gegen das Bauvorhaben protestiert, jedoch war die Strabag nicht zu einem Gespräch bereit und blockte forsch ab. "Offensichtlich kann die Strabag selbst nicht erklären, warum sie die Schrottreaktoren bauen wollen. Wir wollen Klarheit und Herrn Haselsteiner davon überzeugen, dass er auf dieÖsterreicherInnen hören soll! Sie haben sich gegen Atomkraft ausgesprochen. Kein österreichisches Unternehmen sollte diesen Umweltwahnsinn unterstützen", Rauh abschließend.



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Weitere Infos: Global2000

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /