© Austria Solar/solarfocus
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Solarwärme trotzt der Wirtschaftskrise

Im ersten Halbjahr 2009 stieg die Anzahl der Förderanträge in Österreich um 29% gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Der Boom bei Solaranlagen zur Warmwassers-Bereitung und Heizungsunterstützung setzt sich weiter fort. Roger Hackstock, Geschäftsführer vom Verband Austria Solar: ’Zurückzuführen ist diese ungebrochene Steigerung der Förderanträge auf die Verunsicherung der Konsumenten bei den Gas- und Ölpreisen. Lieferengpässe und hohe Preise – wie sie auch jetzt gerade wieder bei Öl zu beobachten sind – lassen viele zu Solarwärmeanlagen greifen.’ Auch die Branche hat ihre Hausaufgabe gemacht. ‘Verstärktes Marketing der Firmen, ein sehr erfolgreicher Tag der Sonne sowie eine Radiokampagne haben heuer zusätzlich zur Fortsetzung des Erfolges beigetragen’, so Hackstock.

Bis zu 65% mehr Förderanträge in den Bundesländern

Besonders stark haben sich die Förderanträge in Nieder- und Oberösterreich erhöht. In Oberösterreich stiegen die Anträge um 50%, in Niederösterreich sogar um 65% gegenüber dem ersten Halbjahr 2008. Mit April 2009 wurde in Niederösterreich die Maximalförderung für Solarheizungen von 2.500 € auf 5.000 € erhöht, was auch die Förderanträge im zweiten Halbjahr 2009 steigen lassen wird.

Solarwärmebranche ist verlässlicher Arbeitgeber

Nach dem Boomjahr 2008, in dem die Solarwärmebranche massiv Personal aufgestockt hat, kann 2009 dieser Personalstand trotz Wirtschafts- und Finanzkrise gehalten werden. Für das Jahr 2010 sind bereits zusätzliche Personalausweitungen aufgrund aktueller Standortinvestitionen geplant.

In einigen Unternehmen konnte im ersten Halbjahr 2009 sogar zusätzliches Personal eingestellt werden, in Einzelfällen wurde der Personalstand sogar um bis zu 25% aufgestockt. Gefragt sind vor allem Fachkräfte, die zunehmend von traditionellen Branchen ins zukunftsträchtige Solargeschäft wechseln.

Solarwärme als Eckpfeiler der Energiestrategie Österreich

Um eine langfristig positive Entwicklung im Bereich der Thermischen Solarenergie zu erreichen, sieht Roger Hackstock noch Handlungsbedarf: ’Ein ganz wichtiger Schritt ist die Koppelung der Neubau- und Sanierungsförderungen an den Einsatz von Solarenergie. Alle Bundesländer bis auf Salzburg und Kärnten haben hier bereits Verordnungen erlassen, die beiden Bundesländer hinken der Entwicklung etwas hinterher.’

Mit Solarwärme könnte fast die Hälfte des Ausbauzieles der Erneuerbaren bis zum Jahr 2020 erreicht werden. Mit 2,8 Mio. vermiedenen Tonnen CO2 kann Solarwärme mehr als ein Viertel der notwendigen Reduktion an Treibhausgasen abdecken. Voraussetzung ist die beherzte Umsetzung des Solarwärme Fahrplans 2020, welcher von drei Ministern unterstützt wird, bei der Energiestrategie Österreichs. Diese ist derzeit in Ausarbeitung.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /