Indigene Rechte und Energie(un)gerechtigkeit im Regenwald

Studienreise des Klima-Bündnis ins Amazonasgebiet von Ecuador

Vom 3. bis 12. September 2009 wird eine Delegation mit elf TeilnehmerInnen, darunter VertreterInnen aus Städten und Organisationen aus Deutschland, Luxemburg, Österreich, Tschechien und Ungarn in die Amazonas-Region nach Ecuador reisen.

Die Reisenden werden die Auswirkungen von jahrelanger Erdölförderung ­ massive soziale und ökologische Zerstörungen ­ vor Ort kennen lernen. Es werden ihnen aber auch Alternativen vorgestellt. Anita Rivas, die Bürgermeisterin der Provinz-Hauptstadt Puerto Francisco de Orellana, auch El Coca genannt, stellt ihnen die "Green Gold Campaign" vor. Sie basiert auf einer Initiative der ecuadorianischen Regierung das Erdöl im
Biosphärenreservat und Schutzgebiet Yasuní nicht zu fördern. Als finanzieller Ausgleich soll ein Fonds geschaffen werden in den internationale Regierungen und Institutionen einen Teil der entgangenen Einnahmen einzahlen und diese für Umwelt- und Menschenrechtsprojekte einsetzen. Die deutsche Bundesregierung will jährlich 50 Millionen Dollar in den Fonds einzahlen.

Außer der Visite in der Erdölregion steht ein Besuch der Gemeinde Sarayaku auf dem Programm, die sich seit Jahren gegen das Eindringen von Erdölfirmen in ihr Gebiet wehrt. Aber auch Gespräche mit Bürgermeistern und BürgerInnen aus Erdölgebieten und Diskussionen mit Ministerien, Projektpartnern und indigenen Organisationen in den Provinzen Sucumbíos, Orellana und Pastaza sind Teil des Programms.

Die Reise wird von der Europäischen Geschäftsstelle des Klima-Bündnis in Frankfurt am Main gemeinsam mit Action Solidarité Tiers Monde / Klimabündnis Luxemburg im Rahmen des EU-Bildungsprojektes "EnergyBridges - nachhaltige Energien zur Armutsreduzierung" organisiert. Schwerpunkt ist die Darstellung der Situation indigener Völker in Amazonien und die Bedrohung ihrer Kultur durch die Zerstörung des Regenwaldes.

Mit dabei sind unter anderen der Senator für Bau und Umwelt aus Rostock, Holger Matthäus, der Referent für Gesundheit und Umwelt aus München, Joachim Lorenz, sowie der Bürgermeister der luxemburgischen Gemeinde Beckerich, Camille Gira. Ihre persönlichen Eindrücke werden die Reisenden an ihr politisches und kommunales Umfeld weitergeben. So tragen sie mit dazu bei, in Europa verstärkt auf die Situation der indigenen Bevölkerung im Amazonasgebiet aufmerksam zu machen.

"Energie ist grundlegend für die Überwindung von Armut und für Entwicklung. Wir möchten die Öffentlichkeit darüber informieren, was unser großer ökologischer Fußabdruck in anderen Teilen der Welt zerstört", erklärt Silke Lunnebach, beim Klima-Bündnis zuständig für den Bereich Nord-Süd-Kooperation, zum Hintergrund der Reise.

Reisetagebuch-Blog:
http://blog.climatealliance.org

Weitere Informationen:
http://www.energybridges.eu


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /