Die Welt braucht intelligente Stromnetze

Ein neues Stromzeitalter mit Smart Grids: Siemens erwartet sich vehementes Wachstum

Im Rahmen einer Pressekonferenz am Salzburgring informierte die Siemens AG gestern über den Bereich Smart Grids, sogenannte intelligente Stromenetze.
Wolfgang Dehen, CEO des Siemens-Sektors Energy, erklärte: " Wir gehören bereits jetzt zu den führenden Anbietern im Smart-Grid-Bereich und rechnen damit, dass sich in den kommenden fünf Geschäftsjahren die Aufträge für intelligente Stromnetze vehement entwickeln werden. Allein im aktuellen Geschäftsjahr rechnet Siemens mit Aufträgen für Smart-Grid-Technologien von knapp einer Mrd. EUR. Der für Siemens adressierbare Markt beläuft sich über die kommenden fünf Jahre auf insgesamt rund 30 Mrd. EUR.


Um den wachsenden Energiebedarf auf umweltschonende Art zu decken und regional erzeugte erneuerbare Energien, wie Sonnen- oder Windenergie, besser ins Netz einzubinden, seien intelligente Netze einfach notwendig. Auch Themen wie die Elektromobilität würden Investitionen in Smart Grids erfordern, meinte Dehen. Mehr als eine Milliarde Tonnen CO2 könnten allein mit intelligenten Netzen schon bis 2020 eingespart werden, dazu gebe es mehrere Studien.

Eckart Günther, Leiter Smart Grid bei Siemens Energy, erklärte, nur mit einem Smart Grid werde sich die Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energiequellen bewältigen lassen, da gerade aus diesem Bereich viele kleinere Stromerzeuger dazukommen würden. Siemens ist überzeugt, die Elektromobilität wird die Wirtschaft deutlich beflügeln. Mittelfristig wird es möglich sein, die zeitweise auftretende Überschussenergie im Netz auch über die Batterien von Elektrofahrzeugen zwischenzuspeichern. Im Rahmen des dänischen Edison-Projekts wird diese Möglichkeit bereits jetzt untersucht.

Zu Smart Grids gehört eine intelligente Abrechnung von Strom (Smart Metering), die Stromnetzinfrastruktur und die dazu gehörige Steuerungstechnik (Grid Intelligence) sowie ein intelligentes Datenmanagement (Utility IT). Siemens ist in allen Bereichen aktiv und im Bereich Steuerungstechnik bereits jetzt Weltmarktführer. Durch die Übernahme eines Mehrheitsanteils von Energy4U soll auch der Datenmanagementbereich verstärkt werden.

Allein die US-Regierung will in den nächsten Jahren rund drei Mrd. EUR in Smart Grids investieren. Siemens rechnet bis 2012 mit Aufträgen von rund 15 Mrd. EUR aus den weltweiten Konjunkturprogrammen. 40 Prozent dieser Aufträge bzw. ein Volumen von etwa sechs Mrd. EUR sollten auf so genannte grüne Technologien des Siemens-Umweltportfolios entfallen.

Die Arbon Energie AG in der Schweiz hat schon begonnen, ihre Verteilnetze zu einem Smart Grid auszubauen. Durch den Einbau von intelligenten Elektrizitätszählern und Amis-Last-Schaltgeräten ergibt sich großes Einsparpotential, sowohl beim Energieanbieter als auch beim Kunden. "Durch das Amis-System von Siemens ergeben sich Synergien der Aufgaben, z.B. werden nun alle Verbrauchsdaten vom Haushaltskunden automatisiert übertragen- eine Ablesung vor Ort ist nicht mehr notwendig. Der Kunde hat damit Preisvorteile, weil es dadurch die Möglichkeit von 4 neuen Tarifzeit-Modellen gibt." so Jürgen Knaak, Geschäftsführer von Arbon Energie/Schweiz.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /