Gewinner für Sitras nachhaltigen Low2No-Entwicklungsdesignwettbewerb ausgewählt

Jatkasaari wird zu einem CO2-neutralen Stadtteil

Der Low2No-Wettbewerb für einen Energie- und Innovationsblock in Jatkasaari (Helsinki) bewegt sich von den Ideen hin zur Umsetzung. Die fünf internationalen Teams, aus 74 Bewerbungen zur Teilnahme am Wettbewerb ausgewählt wurden, haben ihre Entwürfe für den Wettbewerb während des Sommers eingereicht. Die Wettbewerbsergebnisse wurden am Dienstag, den 1. September in Helsinki (Finnland) veröffentlicht.

Die Jury wählte den Entwurf vom Team ARUP - Sauerbruch Hutton - Experientia - Galley Eco Capital genannt c_life - "Die Stadt als lebende Öko-Fabrik" als Gewinner aus. In ihrem Entwurf hat das multinationale Team ein sehr vielversprechendes Verbraucher/Verhaltens-Rahmenkonzept zu Grunde gelegt, dass es den Einwohnern ermöglicht, das Nachhaltigkeitsziel erfolgreich umzusetzen. Zusätzlich hat das Team ein innovatives Finanzierungsmodell vorgelegt, um Jatkasaari in das erste CO2-neutrale Gebiet in Finnland zu verwandeln.

Die internationale Jury stellte fest, dass sich die Wettbewerbsentwürfe alle durch ein sehr hohes Niveau auszeichneten. Auch wenn jedes Team eine etwas andere Sichtweise auf Nachhaltigkeit und die Umsetzung hatte, wiesen alle Entwürfe einen umfassenden Ansatz auf, um mit der Low2No-Herausforderung umzugehen. So schlugen die Entwürfe unter anderem den Einsatz von Solarenergie und -wärme, sowie von Windenergie vor. Die Aufarbeitung von Abfallenergie von Fähren und Schiffen war ein besonders interessanter Vorschlag. In den meisten Entwürfen sollte auch den Wettbewerbsblock mit dem Fernwärmenetz des Stadtteils verbunden werden.

Die fünf Entwürfe brachten eine Reihe von Strategien ein, die die Jury besonders interessant fand. Materialeffizienz, im Besonderen den Einsatz von Holzstrukturen als eine C02-absenkende Massnahme; auf die Einwohner zentrierte Lösungen, die von Informationen über den CO2-Abdruck in Echtzeit bis hin zu Nahrungsmittelproduktion vor Ort reichten; auf das Wasser konzentrierte Lösungen, die von Sturmwasserverwaltung vor Ort bis hin zur Reduzierung des Wasserkonsums reichten; Stadtverdichtung, um den CO2-Fussabdruck zu reduzieren und strengere Stadtgrenzen, um die Ausbreitung der Stadt zu stoppen. Alle Entwürfe zeigten nicht nur Möglichkeiten für den Low2No-Block, sondern auch für die Stadt und für Finnland auf. Die Jury empfiehlt Sitra und seinen Partnern, weiterhin mit allen fünf Teams zusammenzuarbeiten, um diesen systemischen Wandel zu vereinfachen.

Der Wettbewerb soll das Interesse von Entscheidungsträgern in der Stadt, von Planern und Konstrukteuren wecken, damit sie die unvermeidlichen Veränderungen, mit denen sie konfrontiert werden, genau untersuchen. Die Stadt Helsinki hat durch die Zusammenarbeit an diesem neuartigen Wettbewerb mit Sitra Pionierarbeit geleistet.

"Sitras Wettbewerb hat wertvolles Material für zukünftige Vorgehensweisen für Helsinki hervorgebracht, die Besitzer von neuen Grundstücken zu ähnlichen, energiearmen Gebäuden ermutigen werden", meint Hannu Penttilä, Bürgermeister für Stadtplanung und Liegenschaftsfonds der Stadt Helsinki.

"Den Gewinner auszuwählen, war sehr schwierig, da alle Entwürfe sehr wichtige Sichtweisen für eine nachhaltige Stadtentwicklung aufgezeigt haben. Die Jury hat trotzdem einstimmig einen Gewinner ausgewählt. Es handelt sich um einen gut entwickelten, ganzheitlichen Entwurf, bei dem zwei wichtige Erkenntnisse der Strategie hervorgehoben werden können: Die Schaffung eines CO2-neutralen Stadtteils, der auf den Verbrauch der Anwohner ausgerichtet ist und daher Sitras Ziel, die Anwohner zu ermächtigen, unterstützt", erläuterte Marco Steinberg, Leiter des Bereichs Strategisches Design bei Sitra und Vorsitzender der Wettbewerbsjury.

Der "Jatkasaari Energie- und Innovationsstadtblock" ist ein Schlüsselprojekt von Sitra, das zum systemischen Wandel, hin zu einem nachhaltigen Gebäude beitragen soll. Der Wettbewerb bestätigt darüber hinaus meinen Eindruck, dass Stadtplanung ein wichtiges Element bei der Verbesserung der Nachhaltigkeit und der Energie-Effizienz ist", erklärte Jukka Noponen, der geschäftsführende Leiter von Sitras Energieprogramm.

"Wir sind mit den Wettbewerbsergebnissen sehr zufrieden und wir werden unmittelbar mit den Verhandlungen zur Realisierung dieser Pläne fortfahren."

Der internationale Low2No-Wettbewerb sucht nach umfassenden Lösungen für Gebäudelösungen mit niedrigem bzw. keinem Co2-Verbrauch. Der Wettbewerb will aufzeigen, dass die nationalen und internationalen Ziele zur Senkung der CO2-Emissionen und zur Verbesserung der Energieeffizienz erreicht und sogar überboten werden können, während gleichzeitig eine ökonomisch nachhaltige und hochgradig architektonische Umwelt geschaffen werden kann. Weiterhin wird gehofft, dass der Wettbewerb zu einer besseren Kooperation zwischen finnischen und internationalen Experten in den verschiedenen Fachbereichen beitragen kann. Der Wettbewerb soll zudem Städte und Gemeinden dazu anregen, ambitionierte Ziele bei der Entwicklung neuer Gebiete zu setzen und neue Geschäftsmodelle bei der Planung anzuwenden.


Sitra, der finnische Innovationsfond

Um heutzutage Wettbewerbsfähigkeit und Wohlbefinden zu haben, sind umfangreiche und weitreichende Veränderungen notwendig. Sitra sammelt Informationen über die Zukunft und ermöglicht zusammen mit einer Vielzahl von Akteuren notwendige Reformen. Die Programme und strategischen Prozesse sind auf die Herausforderungen, denen Finnland gegenüber steht, ausgerichtet. Sitra ist eine unabhängige, öffentliche Stiftung, deren Mission es ist, das erfolgreiche Finnland von Morgen zu erschaffen.

Quelle und weitere Info:
http://www.sitra.fi/energy

http://www.low2no.org/competition


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /