Bürgerinitiative gegen Garage "Am Tabor" gegründet

Geplanter Standort wird von AnrainerInnen nicht begrüßt

Wien/ Leopoldau - Am Montag abend trafen sich im Gasthaus Binder eine Gruppe von BürgerInnen, um eine Bürgerinitiative gegen den Bau der Garage "Am Tabor/Trunnerstraße" ins Leben zu rufen.

Nach vorliegenden Informationen der Anwesenden ist eine Wohnsammelgarage mit 187 Plätzen über 4 Stockwerke geplant. Bis auf 24 Stellplätze sollen diese mit Euro 24.000,- pro Parkplatz subventioniert werden.

Hauptgründe der Ablehnung der Bevölkerung sind:

Der SPÖ Bezirksvorsteher Kubik als Dienstleister der BürgerInnen vernachlässigt leider die Demokratie und die direkte Einbeziehung der AnwohnerInnen von Beginn der Überlegungen an (keine Wertschätzung der BürgerInnen)
Eine kurze Rundfrage unter den Anwesenden zeigt, es wurde keine Befragung und keine Bedarfserhebung durchgeführt
Das Viertel um den Augarten ist ein recht feuchtes Gebiet, schon jetzt steht nach Regen das Grundwassers in manchen Kellern, mit dem Bau der Garage wird mit einer Verschlechterung der Situation gerechnet, die u.a. Schäden an den Wohngebäuden hervorrufen könnte
List (ein relativ kleiner Anbieter) soll den Bau übernehmen, im "schlechtesten Fall" könnte dieser Pleite gehen und ein Loch bleibt über, so eine Anwesende.
Und wo man sich vollends einig ist: der Park soll erhalten bleiben.
Die Garagenpolitik der Stadt Wien stößt bei allen Anwesenden auf Verwunderung - im Gegensatz zu Zürich werden Autos nicht im Verhältnis 1:1 von der Oberfläche entfernt - die Garage am Kamelitermarkt soll, so meint einer der Bürger, nach Mitteilung eines Freundes zu 2/3 leer stehen, eine weitere soll sich danach im Planungsstadium befinden (Lugek-Garage - Theuermann: Erste Aussagen, dass alle Autos von der Oberfläche verschwinden, reduzierte sich auf 35 Autos,....,)
Die Besetzung der Garage durch Dritte und nicht durch AnwohnerInnen wird befürchtet, die Induzierung von Verkehr (Dritte sollten an der Stadtgrenze abgefangen werden und mit Öffis weiterfahren) wäre sinnvoll.
Der Standort für eine Sammelgarage am Nordbahnhof wäre besser.

Die BI gegen die Garage "Am Tabor", die für eine bessere Verkehrspolitik eintritt, will sich ab sofort jeden Montag nach 18.30 Uhr im Gasthaus Binder, Am Tabor 18 treffen. Bei der ersten Zusammenkunft wurde auch über das Konzept der Äquidistanz (Chancengleichheit der Verkehrsträger) diskutiert. Aber die anwesenden BewohnerInnen des Grätzels halten den Standort für generell falsch.

Von Seiten Dritter heißt es allerdings:

Auf der Oberfläche (direkt und im Umfeld) sollen insgesamt 150 Parkplätze reduziert werden. Die Garage soll dort errichtet werden, weil sich die BewohnerInnen des Grätzels (BewohnerInnen wurden sehr wohl einbezogen, denn sie wünschen sich auf der Trunnerstraße einen Park) mehr Bäume und Freiflächen in den Straßen wünschen. Parkplätze sollen reduziert werden, die Trunnerstraße gesperrt und darüber mit der Zusammenlegung der bestehenden Fläche vor der Kirche ein großer Park entstehen.

Derzeit läuft ein Beteiligungsverfahren der Gebietsbetreuung, wo die Bewohner in die Parkgestaltung eingebunden werden. Die Wohnsammelgarage ist für Anrainer. Pendler dürfen dort nicht parken, können daher nicht von außerhalb der Stadt angelockt werden.

Am 30. September soll am Volkertplatz ( Frauentreff) die offizielle Diskussion weitergeführt werden. Man darf gespannt sein.

GastautorIn: Rene Bolz für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /