Engagement für regenerative Energien in Rechtsform gegossen - Energiegenossenschaft Bodensee eG gegründet

TETTNANG - Im Bodenseekreis gibt es seit dem 9. September 2009 noch mehr Engagement für regenerative Energien: Der Energiebeirat des Regionalwerks Bodensee und das Regionalwerk Bodensee haben die Energiegenossenschaft Bodensee eG, gegründet. Bürgerinnen und Bürgern, Kommunen, Unternehmen und Institutionen des Bodenseekreises haben ab sofort die Möglichkeit, Anteile zu zeichnen.

Ziel der Energiegenossenschaft Bodensee eG ist es, lokale und regionale Energieprojekte zu fördern. Gestartet wird mit insgesamt vier Photovoltaikanlagen in drei Gemeinden: Eriskirch (Dach der neuen Sporthalle), Meckenbeuren (Dach der Feuerwehrhalle) und zwei Anlagen auf dem Dach des Betriebsgebäudes des Regionalwerks Bodensee in Tettnang. Die Investitionssumme für alle vier Anlagen beträgt 500.000 Euro.
Ein Genossenschaftsanteil beträgt 500 Euro. Die maximale Höhe der Anteile pro Mitglied liegt bei 50. „Wir haben die Anteilsmenge bewusst begrenzt, damit möglichst viele Interessenten Anteile erwerben können“, erläutert Heinz-Leo Geurtsen, der in der Gründungsversammlung zum Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt wurde. In den Aufsichtsrat gewählt wurden außerdem Norbert Schupp aus Meckenbeuren (stellv. Aufsichtsratsvorsitzender) und Johannes Übelhör aus Tettnang. Zum Vorstand der neuen Genossenschaft wurden gewählt Dieter Sautter und Daniel Röther. Alle Amtsträger nehmen ihr Amt ehrenamtlich wahr. „Wenn nach rund zwei bis drei Monaten alle Anteile verkauft sind, werden wir zu einer Generalversammlung einladen, auf der dann neu gewählt wird“, so Geurtsen. Er hoffe auf regen Zuspruch der Genossenschaft. Nicht zuletzt wegen der hohen durchschnittlichen Rendite von 6,4 Prozent bei einer Laufzeit von 20 Jahren.
Kalkuliert wurde mit einer Eigenkapitalquote durch die zukünftigen Mitglieder von 25 Prozent. Es kommen so 250 Anteile zum Verkauf. „Wenn mehr Interesse besteht, werden wir weitere Projekte anbieten“, so Dieter Sautter. Die Energiegenossenschaft Bodensee eG sei nicht auf Photovoltaik beschränkt. Auch beispielsweise Wassererzeugungsanlagen würden in Betracht gezogen. Das sei der Vorteil an der Rechtsform Genossenschaft, dass sie keine Eintagsfliege darstelle, sondern mit neuen Projekten immer weiter wachsen könne.
Eine erste öffentliche Veranstaltung zur neuen Energiegenossenschaft Bodensee eG wird es am Freitag, den 25. September in der Seldnerhalle in Tettnang-Kau geben. Hier informieren Aufsichtsrat und Vorstand der Genossenschaft über die Projekte und stellen sich den Fragen der Interessenten. Es wird außerdem ein Vertreter des Genossenschaftsverbandes referieren. Beginn ist um 19 Uhr, Einlass 18.30 Uhr. Auch beim Tag der offenen Tür des Regionalwerks am 26. und 27. September können Anteile gezeichnet werden
Informationsmöglichkeiten bis dahin gibt es auf dem Stand des Regionalwerks Bodensee bei Bähnlesfest in Tettnang am 13.9. und auf der Leistungsschau in Oberteuringen am 20.9.

Hintergrund

Ende 2008 hatten sich Bürger aus dem Bodenseekreis zusammengetan und gemeinsam mit dem Regionalwerk Bodensee über Möglichkeiten diskutiert, wie man eine umweltfreundliche und nachhaltige Stromerzeugung fördern kann und gleichzeitig eine interessante Rendite erwirtschaftet. Aus dieser Initiative ist Anfang 2009 ein Energiebeirat hervorgegangen. Dieser Energiebeirat hat beschlossen eine Genossenschaft zu gründen. Ziel ist es, gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, Kommunen, Unternehmen und Institutionen des Bodenseekreises lokale und regionale Energieprojekte zu realisieren, um sowohl einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten als auch wirtschaftliche Anreize zu schaffen.