Photovoltaic Austria: Kein Geld für Solarstrom

Österreich entkoppelt sich weiter vom weltweiten Boom bei Photovoltaik

Parlament beschließt Nulllösung für Photovoltaik

"Angesichts der sich abzeichnenden Verknappung fossiler und nuklearer Energierohstoffe ist es das Gebot der Stunde, die Weichen für Stromgewinnung auf regenerative Ressourcen zu stellen. Sonnenlicht wird in Zukunft der Rohstoff Nummer Eins für die Energieversorgung der Menschheit sein", erklärt Hans Kronberger vom Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA).

Am 23. September 2009 beschloss das österreichische Parlament die Ökostromnovelle 2009 - ein Gesetz, in dem für die Königsdisziplin der Erneuerbaren, die Photovoltaik (PV), ein leerer Topf vorgesehen ist.

Der Inhalt, ein Minimalbetrag von 2,1 Mio. Euro, wurde noch nach dem alten Gesetz vergeben und ist seit Juli dieses Jahres aufgebraucht. Hans Kronberger: "Ein leerer Topf ist kein geeignetes Instrument für die Entwicklung einer zukunftsträchtigen und sozialverträglichen Stromproduktion. Ohne Photovoltaik sind langfristig weder Versorgungssicherheit noch Preisstabilität zu gewährleisten."

Während mehr als 40 Staaten der Erde brauchbare Einspeisebedingungen für Sonnenstrom haben, koppelt sich Österreich vom "kleinen Weltwirtschaftswunder" der internationalen PV-Entwicklung ab. Empört ist Kronberger über die Behauptung einiger unqualifizierter PV-Gegner, die eine ungebührliche Belastung der einzelnen Haushalte durch die PV beschwören. Tatsächlich ergibt sich je Haushalt und Monat eine Mehrbelastung von insgesamt 4 Cent durch die bisher in der PV-Tarifförderung ausgeschütteten Mittel. Kronberger: "Der teuerste Weg ist es, das alte, fossile System weiter zu fördern und aufrecht zu erhalten. Beim unausweichlichen nächsten Preisschub, nach dem angesagten Höhenflug des Ölpreises, werden die Stromkosten um ein Vielfaches dieser Mehrbelastung steigen. Nur ein ordentliches Entwicklungsprogramm für Erneuerbare kann diese Bedrohung für die Zukunft schon heute abfangen."

Hans Kronberger fordert einen sofortigen Neubeginn der Verhandlungen für ein praktikables Ökostromgesetz unter Einbeziehung aller Stromversorger der Zukunft. Es geht um die Angleichung an internationale Entwicklungsbedingungen für sauberen Strom. Die Deckelung des heimischen Ausbauvolumens muss fallen. Nur heimische, erneuerbare Energieformen können Preisschübe durch Rohstoffverknappung und Lieferengpässe (siehe Gaskrise) vermeiden.


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