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Pressemitteilung

Erdölförderung zerstört Regenwald in Ecuador ­- Europäische Delegation besichtigt die Schäden

Versteckte Ölseen im Amazonas-Regenwald und ­- in offiziell gereinigten Gebieten -­ Erdreich, das bereits in 1,5 Metern Tiefe deutlich nach Erdöl riecht, demonstrieren das Umweltdesaster, das der weltgrößte Erdölkonzern Chevron in Ecuador hinterlassen hat. Die Nichtregierungsorganisation FDA (Frente de Defensa de la Amazonia) führt im Namen der Zivilgesellschaft ein gerichtliches Verfahren gegen Chevron, um den Konzern zur Beseitigung der Schäden zu zwingen. Chevron hält dagegen, versucht mit allen Mitteln den Prozess zu seinen Gunsten zu beeinflussen und zieht ihn in die Länge.


Auf einer „Toxitour“ in der Region Oriente zeigten Vertreter der FDA einer Delegation europäischer Politiker und VertreterInnen von NGOs die Regenwaldzerstörungen sowie die Verseuchung der Erde und des Wassers. Holger Matthäus, Senator für Bau und Umwelt der Hansestadt Rostock, kommentierte: „In Ecuador laufen Zerstörungen in so gewaltigen Ausmaßen ab, wie sie in Deutschland nicht vorstellbar sind. Zu Hause kämpfen wir um jedes Waldgebiet, beseitigen umgehend Ölhavarien oder sanieren Altlasten.“

Die zehntägige Reise durch Ecuador führte die VertreterInnen aus Deutschland, Luxemburg, Österreich, Tschechien und Ungarn auch in die indigene Gemeinde Sarayaku. Die Kichwa-Gemeinde ist durch ihren bis heute anhaltenden Widerstand gegen die von der ecuadorianischen Regierung beschlossene Erdölförderung auf ihrem Gebiet bekannt geworden. Gerade eine Woche bevor die europäische Delegation eintraf, konnte ein historischer Erfolg gefeiert werden: Die letzten der vor Jahren verlegten Sprengsätze für seismische Untersuchungen wurden entfernt.

Die Gemeinde kämpft nicht nur gegen die Erdölförderung, sondern für ihr Entwicklungsmodell und ihre eigene kulturelle Identität. Sie verfügt über Solarstrom, mit dem eine Satellitenschüssel, ein Internetcafé und eine eigene Website betrieben werden. Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München sowie Vorsitzender des Klima-Bündnis, zu diesem Ansatz der kommunaler Entwicklungszusammenarbeit: „Die politische und finanzielle Unterstützung dezentraler Modelle wie z.B. in Sarayaku, die die lokale Ökonomie unter Sicherung der sozialen und ökologischen Strukturen fördern, stärken diese Kooperation.“

Die europäische Delegation führte außerdem Gespräche mit Vertretern der COICA, der Dachorganisation der indigenen Völker Amazoniens und Partnerorganisation des Klima-Bündnis, und diskutierte mit staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren über Lösungsansätze in dem Spannungsfeld Armut, Erdölförderung, Umweltschutz und Menschenrechte. Einen wichtigen Ansatz bildet die Zusammenarbeit zwischen kommunalen Strukturen in Europa und Ecuador. Peter Molnar, Geschäftsführer vom Klimabündnis Österreich, zog ein vorläufiges Fazit: „Die Diskussionen mit den direkt Beteiligten offenbart die Bitterkeit, wenn, wie derzeit in Ecuador und Peru geplant, für das letzte Jahrzehnt der Erdölnutzung die letzten zusammenhängenden Urwaldgebiete Amazoniens mit höchster Biodiversität geopfert werden sollen.“

Die Delegationsreise nach Ecuador wurde im Rahmen des EU-Projektes EnergyBridges durchgeführt, um die Auswirkungen des Energiehungers der Industrieländer und der „Energie(un)gerechtigkeit“ in Ecuador kennen zu lernen.

Weitere Informationen:
http://blog.climatealliance.org oder http://www.energybridges.eu
Silke Lunnebach, Tel. +49-69-717139-32
E-Mail

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Die Gemeindemitglieder in Sarayaku benötigen juristische Unterstützung, um sich gegen eine Anklage wehren zu können. Sie brauchen dafür rund 2.500 Euro. Falls Sie die Gemeinde unterstützen möchten, können wir Ihre Spende über das Klima-Bündnis an Sarayaku weiter leiten.

GLS Gemeinschaftsbank eG.
Konto: 8038409001, BLZ: 43060967, Stichwort: Sarayaku
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