© Biomasseverband - www.biomasseverband.at
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Vom Global Marshall Plan bis zur Holzheizung - Lösungen sind da

Globale Entwicklungen, nationale Richtlinien, regionale Initiativen, kommunale Ansätze und individuelle Lösungen - wie die Energiewende funktioniert

"Die globale Situation ist kritisch und gekennzeichnet durch eine hohe Überbevölkerung, rücksichtslose Ausbeutung der Ressourcen und Umweltverschmutzung sowie zu hohe Beschleunigung aller Innovationsprozesse. Es droht der Kollaps", zeichnet der deutsche Zukunftsforscher, Franz Josef Radermacher, ein düsteres Bild der weltweiten Entwicklungen. In seinem Vortrag "Energieversorgung - Schlüsselfrage für die Zukunft" wird der Initiator des Global Marshall Planes bestehende Schwierigkeiten und Entwicklungslinien aufzeigen und einen Lösungsansatz in Form eines neuen Gesellschaftsvertrags diskutieren. Eines nimmt er jedoch klar vorweg: "Wir brauchen eine doppelstrategische Herangehensweise - einerseits forcierte Bemühungen um vernünftige globale Lösungen, andererseits die Umsetzung geeigneter Lösungen vor Ort."

Konkrete Maßnahmen gefordert

"Südtirol macht vor, wie die Energiewende vor Ort in Richtung Erneuerbare Energien umgesetzt werden kann. In Österreich überlegt man gleichzeitig Millioneninvestitionen in neue Gaskraftwerke", skizziert der Geschäftsführer des Österreichischen Biomasse-Verbandes, Ernst Scheiber, die unterschiedlichen politischen Situationen. "Würde sich die österreichische Politik dazu entschließen, Biomasse für Einzelwärme bis 2020 massiv zu forcieren, könnten allein dadurch 7.000 Jahresarbeitsplätze geschaffen und 1,5 Millionen Tonnen CO2 eingespart werden", schlägt Scheiber eine konkrete Maßnahme vor. Mit einem Förderbedarf von etwa 55 Millionen Euro pro Jahr könnten bis 2020 300.000 zusätzliche Biomasseheizungen installiert und so Gesamtinvestitionskosten von drei Milliarden Euro angeregt werden. Zudem erspart sich die Volkswirtschaft jährlich 240 Millionen an Arbeitslosenunterstützung. "Dieses Rechenbeispiel beweist, dass die absolut notwendige Energiewende auch finanzierbar ist. Die Akteure in der heimischen Energiepolitik lassen sich aber nicht einmal angesichts solcher Tatsachen aus den alten überholten Mustern der zentralen fossilen Energieversorgung drängen. Man investiert lieber weiter Milliarden in 'Märchen' wie Nabucco, die sinnlose Kohlenstoffspeicherung, das Solarenergieding 'desertec' und kauft weiterhin Emissionszertifikate", so Scheiber.

Umfassendes Programm

Wie Energieversorgung nachhaltig, dezentral und zugleich mit maximaler Wertschöpfung im ländlichen Raum funktioniert, werden auf der Internationalen Ökoenergie-Konferenz ausgewählte Best-Practice-Beispiele zeigen. Ein weiteres zentrales Thema der Konferenz ist die EU-Richtlinie für Erneuerbare Energien und deren Auswirkungen auf Österreich und Italien. Hochkarätige Experten wie der Alternativ-Nobelpreisträger Hermann Scheer werden neue Blickwinkel eröffnen. Aktuelle Entwicklungen in der Energiebranche sowie bewährte und neue Technologien stehen ebenso auf der Agenda wie Forschungsprojekte. Podiumsdiskussionen und Exkursionen runden das Konferenzprogramm ab.

Das aktuelle Programm der Internationalen Ökonergie-Konferenz und das Online-Anmeldeformular finden Sie auf der Homepage des Biomasseverbands www.biomasseverband.at.



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Weitere Infos: Österreichischer Biomasse-Verband

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /