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Kormoran: NABU-Experte gibt Entwarnung

Teltow-Ruhlsdorf: Zum Auftakt der Kampagne zum Vogel des Jahres 2010 hatte der NABU die Praxis der Vergrämungsabschüsse von Kormoranen noch scharf kritisiert. Eine Woche später räumt Dr. Markus Nipkow, Referent für Vogelschutz und Ornithologie des NABU, angesichts des kontinuierlichen Anstiegs der Brutpaarzahlen in Deutschland ein, dass die Praxis der notwendigen Vergrämungsabschüsse keine Auswirkungen auf die Kormoranpopulation hat.


Vor einer Woche verkündeten NABU und LBV gemeinsam, dass man den Kormoran zum Vogel des Jahres 2010 gekürt habe. Im Zuge der Kampagne wurde eigens die Internetseite www.kormoranfreunde.de geschaltet, wo mit NABU-Experten über viele Themen rund um den Vogel des Jahres 2010 diskutiert werden kann. Im Verlauf der zahlreichen Diskussionen wird deutlich, dass weder NABU, noch LBV ein schlüssiges Konzept haben, mit dem die nachweislich Existenzen bedrohenden Schäden verhindert werden können, welche der gegenwärtige Kormoranbestand in den Satzfischbeständen der Teichwirtschaften nicht nur im Land Brandenburg anrichtet. Die Praxis zeigt seit Jahren, dass die großen Teichflächen nur dann noch bewirtschaftet werden können, wenn einfliegende Kormorane mit Einzelabschüssen vergrämt werden. So wurden im Land Brandenburg im Jahr 2007 insgesamt 1202 Kormorane im Zuge solcher Vergrämungsmaßnahmen geschossen, davon 980 an den Teichen der Karpfenzüchter. Die verbleibenden Abschüsse entfallen auf natürliche Gewässer, wo Bereiche zu schützen sind, in denen zuvor Besatzmaßnahmen für Aal, Lachs, Meerforelle oder andere gefährdete Fischarten erfolgt sind.

Trotz dieser notwendigen Einzelabschüsse, die sich laut NABU bundesweit auf insgesamt 15.000 Vögel summieren, steigt die Zahl der Brutpaare stetig an.
Bezüglich der Bestandentwicklung erklärt Dr. Markus Nipkow auf Nachfrage des Landesfischereiverbandes Brandenburg / Berlin e.V. unter anderem:

Zitat: "Die Kurve hat im übrigen eine beachtliche Beweiskraft: Nämlich hinsichtlich der interessanten Frage, ob die in den letzten Jahren bereits umfangreich betriebenen Abschüsse zur Stabilisierung der Kormoran-Brutpaarzahlen geführt haben, oder ob es eben die von mir oben aus populationsbiologischer Sicht angeführten Lebensraumkapazitäten sind, die den Brutbestand nach kräftigem Anwachsen nun mehr und mehr begrenzen. Ich sage: Es ist letzteres und weise dabei darauf hin, dass Sie selbst im Diskussionsthema "Vergrämungsmethoden"
die langfristige Wirkungslosigkeit von "Reduktionsabschüssen" eingeräumt haben." Zitat Ende

( Quelle: http://www.nabu.de/kormoranfreunde/topic.php?id=53&page=4 )

Damit macht er deutlich, dass von diesen Abschüssen keine Gefährdung des Kormoranbestandes ausgeht. Die Antwort zeigt aber auch, dass man beim NABU noch immer nicht verstanden hat, dass die genehmigten Abschüsse nicht einer Verringerung der Kormoranbestände dienen, sondern die Vögel damit aus Bereichen vergrämt werden sollen, in denen sie gegenwärtig erhebliche ökologische und ökonomische Schäden anrichten.

Die vom NABU in der vergangenen Woche geforderte Einstellung dieser Vergrämungsabschüsse hätte unter anderem zur Folge, dass man die Karpfenzucht nicht nur im Land Brandenburg einstellen müsste. Die Aufgabe der Teiche wäre auch für den Naturschutz ein schwerer Verlust, wie erste Beispiele zeigen. Dank der Arbeit von Teichwirten entwickeln sich Teiche zu wichtigen Lebensräumen für zahlreiche tatsächlich bedrohte Tier- und Pflanzenarten. Eine Vielzahl von Natur- und Vogelschutzgebieten ist auf die Teiche als Wert gebende Elemente angewiesen. Mit der Forderung nach einer Einstellung der Vergrämung durch Einzelabschüsse stellt man auch diese Schutzgebiete in Frage.

Der Landesfischereiverband Brandenburg / Berlin e.V. fordert NABU und LBV auf, ein eigenes Konzept vorzulegen, mit dem ohne Vergrämungsabschüsse die Existenz der Teichwirtschaften und der Schutz gefährdeter Fischarten realisiert werden soll. Beide Verbände machen sich endgültig unglaubwürdig, wenn sie auf der einen Seite das Ende der Vergrämungsabschüsse fordern, jedoch nicht in der Lage sind, umsetzbare Alternativen aufzuzeigen.

Weitere Informationen zum Thema unter www.lfvb.org und www.kormanfreunde.de

Rückfragen an:

Lars Dettmann

Geschäftsführer
Landesfischereiverband Brandenburg / Berlin e.V.
Dorfstraße 1
14513 Teltow-Ruhlsdorf

Tel 03328/319150
Fax 03328/319155
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