Elektromobilität: Jobturbo für Oberösterreich

Die Zukunft liegt in der E-Mobilität, ist Oberösterreich überzeugt

Linz- Ziel ist es daher, Oberösterreich zu einem der führenden Standort für Elektromobilität zu machen: durch einen neuen Forschungsschwerpunkt des Landes, durch eine Ausbildungsoffensive, durch den Aufbau eines starken Heimmarktes und durch die flächendeckende Schaffung einer Tankstelleninfrastruktur soll die Erfolgsgeschichte Ökoenergie wiederholt und mit Klimaschutz weitere tausende neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Der erste Schritt zum Jobmotor E-Mobilität ist die seit einem Jahr laufende erste Förderaktion, an der sich mittlerweile fast 4.000 Menschen beteiligt haben und sich entweder eine Elektrofahrrad, ein Elektromoped, Elektrospezialfahrzeug oder einen PKW mit einer CO2-Emission von weniger als 110 g/km angeschafft haben. Durch die Einführung eines Ökobonus für BürgerInnen die Strom beziehen der aus 100 Prozent erneuerbaren Energieträgern stammt, konnte zusätzlich die Umstiegsrate auf grünen Strom erhöht werden und auch thematisch das Thema Elektromobilität mit Ökostrombezug gekoppelt werden. "Strom aus erneuerbaren Energieträgern ist der Schlüssel für die Elektromobilität der Zukunft", so Energielandesrat Rudi Anschober.
Die Anschaffung von 2363 Elektro-Fahrräder und 252 E-Mopeds wurden durch die Aktion unterstützt, dazu kommen noch 81 E-Spezialfahrzeuge.

Beispiele für Profiteur dieser Elektromobilitätsoffensive in Oberösterreich sind:
* KTM-Fahrrad: hat bereits acht verschiedenen Elektrofahrräder im Angebot: vom Elektromountainbike bis zum Elektrocityfahrrad. - 240 MitarbeiterInnen.
* KTM Motorräder: hat bereits im Herbst 2008 einen ersten Prototyp einer Elektroenduro vorgestellt und will zwei Jahre nach dieser Präsentation ein Serienfahrzeug auf den Markt bringe: leise und emissionsfrei.
* Lightweight Energy in Holzhausen: aktiv im Bereich Batteriesysteme für E-Boote, E-Mopeds, E-Spezialfahrzeuge.
* Linz AG: engagiert sich stark im Bereich Strominfrastruktur und betriebt bereits 6 Tankstellensysteme in Linz.
* Gracetech: vertreibt mit dem Early-bird eines der ersten Elektroserienfahrzeuge.


Der zweite Schritt will den Aufbau der Infrastruktur vorantreiben. Oberösterreich will durch eine Förderoffensive bis 2015 flächendeckend in jeder OÖ Gemeinde Stromtankstellen. Die ersten 40 Gemeinden, die Ihr Interesse bekundet haben, sind gefunden und werden nach der dafür notwendigen Adaptierung der bundesrechtlichen Rahmenbedingungen - voraussichtlich im Frühling 2010 - beginnen können mithilfe eines Landesförderprogramms Stromtankstellen zu installieren. Allerdings muss davor die Bundesregierung noch dringende Gesetzeskorrekturen vornehmen, damit nicht nur einige wenige Pilotanlagen, sondern flächendeckender Betrieb sichergestellt ist. Wenn diese rechtlichen Rahmenbedingungen korrigiert sind kann voraussichtlich 2010 das Landesförderpaket für Strom- und Solarstromtankstellen starten.

Neben der Förderaktion will LR Anschober eine Solartankestellenpflicht für Parkhäuser, Tiefgaragen und im mehrgeschossigen Wohnbau verankern. "Das dritte Standbein ist das 100.000-Dächer-Programm Photovoltaik für Oberösterreich, das schrittweise bis 2020 verwirklicht werden soll. 20 m2 Solarstrom am Dach reichen aus, um den PKW 10.000 km/Jahr betreiben zu können. Ich rechne mit 20.000 E-Autos bis 2020", so Anschober.

Der dritte Schritt ist die Forcierung des Förderprogramm für Elektro-Autos. In der Einstiegsphase sollen bei Versorgung durch die eigene PV-Anlage E-Autos in OÖ mit 3000 Euro gefördert werden - auch Kombinationsförderungen mit PV-Anlage/E-Autos sind geplant.

Der vierte Schritt ist eine Forschungsoffensive. Oberösterreich soll eine Spitzenregion der E-Mobilitätstechnologie werden. Daher soll die E-Mobilität ein Forschungsschwerpunkt der nächsten Legislaturperiode werden. 10 Millionen Euro jährlich sollen dafür zur Verfügung gestellt werden. Die Speichertechnologie, Leichtbauweise im Fahrzeugbau und Lastmanagement sollen dafür Schwerpunkte sein.


Der fünfte Schritt ist eine Ausbildungsoffensive. Eine eigene Fachschule für E-Mobilität soll die Voraussetzung bei der Mitarbeiterqualifikation bilden. LR Anschober: "Es sind in den nächsten Monaten und Jahren große Schwierigkeiten bei den Automobilzulieferern zu erwarten. Gerade durch die Abwrackprämie wurden Autokäufe vorgezogen, die 2010 fehlen werden. Die E-Mobilitätsoffensive soll einen Ausgleich liefern und bis 2015 zumindest 5000 grüne Arbeitsplätze schaffen."


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /