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Glaser: Kopenhagen-Klimakonferenz muss Erfolg bringen

Bekämpfung der Wirtschaftskrise und Klimaschutz müssen kein Widerspruch sein

"Um die Erde weiterhin lebenswert zu erhalten und ihr Überleben zu sichern, muss die Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember ein Erfolg werden. Alle Staaten, besonders die Industrie- und Schwellenländer, werden in den Verhandlungen über ihren Schatten springen müssen. Aber auch die Entwicklungsländer haben Handlungsbedarf, denn es wäre fatal, wenn sie dieselben Fehler machen, die wir gemacht haben. Dabei ist unsere finanzielle Unterstützung ebenso gefragt wie der Austausch von Know-how und nachhaltigen Technologien", sagte ÖVP-Abg. Franz Glaser, ÖVP-Sprecher für Entwicklungszusammenarbeit, bei der Tagung "Klima in der Krise" an der Politischen Akademie der ÖVP in Wien..

In Glasers Augen sind die Positionen im Vorfeld der Konferenz widersprüchlich. "Vordergründig geht es um den Klimaschutz, aber individuelle Interessen und die Bekämpfung der Wirtschaftskrise scheinen vielen wichtiger zu sein. Dabei müssen wir aus der Krise nur die richtigen Schlüsse ziehen, nämlich dass nachhaltiges Wirtschaften und Klimaschutz sich auf einen gemeinsamen Nenner bringen lassen", ist Glaser überzeugt.

Skeptisch zeigte er sich über das "ständige Hinauflizitieren" von Emissionsreduktionszielen. "Das macht eine Einigung nur noch unwahrscheinlicher. Es wäre besser, ökologisch und sozial vertretbare Ziele zu setzen, die auch erreichbar sind", hielt Glaser fest.

Das größte Problem bei der Emissionsverringerung sei die Entwicklung im Verkehr. "In Österreich haben sich die Verkehrsemissionen seit 1990 fast verdoppelt. Weltweit ist das Handelsvolumen doppelt so stark gestiegen wie das Wirtschaftswachstum", so Glaser. Oberstes Ziel müsse es daher sein, Transportwege und damit CO2-Emissionen zu reduzieren, indem regionale Wirtschaftskreisläufe gestärkt werden. Ein international wirksamer Beitrag wäre die Besteuerung von Flugzeug- und Schiffstreibstoff, die derzeit kaum einer Besteuerung unterliegen. Denn künstlich niedrig gehaltene Transportkosten werden als Umweltkosten der Allgemeinheit aufgebürdet.

Wichtig zur Reduktion von Verkehr und damit Schadstoffen sei auch, die Nahrungs- und Energieselbstversorgung von Staaten und Regionen zu stärken. "Österreich ist hier auf einem guten Weg. Regionen wie der Bezirk Güssing sind internationale Vorbilder. Weltweit ist diese Autarkie hingegen vielfach verloren gegangen. Je unabhängiger eine Region in ihrer Nahrungsmittel- und Energieversorgung ist, umso weniger krisenanfälliger ist sie, umso mehr regionale Arbeitsplätze und Lebensperspektiven werden geschaffen und umso geringer ist der Migrationsdruck", betonte Glaser.

"Die Politik ist aufgerufen, mehr als bisher gestaltend zur Erhaltung einer lebenswerten Welt einzugreifen. Jeder Einzelne ist aufgerufen, durch bewussten Lebensstil zum Klimaschutz beizutragen und sein Konsumverhalten zu hinterfragen", schloss Glaser.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /